Hoffen auf ein schnelles Ende des Shades of Grey-Hypes

Ich bin gerade ein wenig zerrissen, wenn ich den Shades of Grey-Wahnsinn betrachte der um mich herum so ausbricht.

Ja, es war genau diese Buch-Triologie, die auch mein Leben verändert hat. Sie war der Ausgangspunkt zu diesem Blog. Nach dem Lesen der Bücher wollte ich an meinen nicht mehr vorhandenen Sexleben etwas ändern. Es war weniger die konkrete Lust auf BDSM. Das wird ja in dem Buch nur ganz minimal angerissen. Aber der Aspekt, dass ein Mann sich erstmal der Lust der Frau unterwirft, dafür sorgen will dass sie kommt, der war sehr spannend für mich.

Natürlich haben die Bücher am Ende nicht wirklich mit BDSM zu tun, aber das war ja auch nie deren Anspruch will ich meinen. Mir waren es auch zu viele Orgasmen, (dass eine Frau so viel kommt, fand ich völlig übertrieben) Zu viele Selbstzweifel (Gott ist mir die innere Göttin irgendwann auf den Sack gegangen), zu sehr ein amerikanisches Weltbild, das zu einer schnellen Hochzeit führen musste.

Aber die Romane gespickt mit einer Cinderella-Story (arme Studentin, superreicher Typ) haben mich in kurzer Zeit wieder viel über Sex nachdenken lassen. Und Cinderella zieht halt auch immer.

ich habe mich dann erst mal überhaupt wieder mit Sex beschäftigt, was dann im Fremdgehen mündete und dann mich in Richtung BDSM vorgewagt. Man kann also in meinem Blog nachlesen, wie sich eine zwischenzeitlich völlig sexlose Frau an das Thema BDSM annähert, sich ausprobiert, versucht ihren Weg zu gehen.

Warum also sollten das Andere nicht auch tun? Gerne. Trotz Alledem bin ich froh wenn der erste Film dann am Wochenende seine Premiere gefeiert hat und dann hoffentlich der Hype wieder nachlässt. Jeder scheint sich ja zur Zeit berufen zu fühlen seinen Senf zu dem Thema beitragen zu wollen. Absue und Häusliche Gewalt Diskussionen auf Grund eines fiktionalen Romans will ich gar nicht erst führen. Und ja, ich habe mit diesem Eintrag auch noch meinen Senf dazu gegeben.

Mein Dom und ich wollten uns in Ruhe mal wieder im Studio treffen. aber das ist zur Zeit ziemlich ausgebucht. Schon okay, wenn das Thema nicht mehr so sehr in einer Perversenecke steckt, Aber irgendwie habe zu Zeit ich auch nicht mehr das Gefühl mich in Ruhe ausleben zu können. jeder will sich ein Stück des Kuchens abgreifen. (Hätte ich doch aus meinem Blog ein Buch gemacht, Verdammt zu langsam :-))

Ich freue mich auf hoffentlich ästhetische Bilder des ersten Shades of Grey-Films, die gar nicht allzuviel zeigen müssen. Für meinen Kopf reicht eine wirklich ansehnliche Andeutung. Aber ich weiß noch nicht, wie ich es hin bekomme nicht mit einer Horde giggelnder Prosecco-trinkender Frauen im Kino sitzen zu müssen.

Ich kann vestehen, dass die BDSM-Szene genervt ist vom Hype. Vom belächelten Randgruppen Dasein in den „Mainstream“ zu geraten ist komisch. Zumal sich da nun auch viele tummeln, die eben wenig Ahnung haben. Und welche die medium viel Ahnung haben, so wie ich. Mal sehen wohin das alles noch führen wird.

33 Gedanken zu „Hoffen auf ein schnelles Ende des Shades of Grey-Hypes

  1. Mich haben die Bücher genervt und der Film noch viel mehr. Überall die Mädels, die ihren Grey suchen und den Unterschied zwischen realem BDSM und Grey nicht so wirklich hin bekommen. Auf die Frage nach den persönlichen NoGos erhält man solche sinnfreien Antworten wie „Mach alles mit mir was Du willst…“ – „Ja nee, schon klar. Shades of Grey gelesen?“ – „Ja“ *Facepalm*

    Als „Perverser“ war man früher doch ganz froh eine Randgruppe zu sein. Inzwischen nervt es einfach nur noch mit diesen „Schmuddelromanen“ verglichen zu werden. Wann ist der Wahn um dieses Buch endlich vorbei?

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  2. Ich bekam neulich einen Trailer auf youtube gezeigt…hm…irgendwie ist das einfach nichts für mich. Am Ende bedient sich auch diese Geschichte wieder der alten Klischees (du schriebst es ja selbst) wo es nur darum geht, dass Mann und Frau zusammenkommen. Er mag das in modernere Gewänder packen und womöglich ein wenig zur Enttabuisierung beitragen, aber am Ende verändert er wenig an festgefahrenen und einseitigen Rollenbildern. Ich kenne genügend Typen, die nur versuchen, einer Frau einen Höhepunkt zu verschaffen und ich selbst scheiterte daran in meiner ersten Beziehung, bis ich begriff, dass es nicht um einen beschissenen Höhepunkt geht. Nunja. Von mir aus sollen sie damit ihren großen Reibach machen, ich geb weder für das Buch noch fürs Kino Geld aus. Da fand ich den ersten Teil von „Nymphomaniac“ ansprechender, wenngleich ich den auch erst lang diskutieren musste, bis ich die wirkliche Kunst und den Anspruch fand, der mir gestellt wurde.

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    • Nymphomaniac steht schon so lange auf meiner Liste. Aber ich bin einfach nicht dazu gekommen ihn anzuschauen. Danke fürs Erinnern.

      Diese ganze Rollenklischeenummer hab ich einfach in die USA-Ecke geschoben. Aber ja, auch dass sie sich immer schlecht fühlt für ihre Lust hat mich sehr genervt..

      Jemandem keinen Höhepunkt verschaffen zu können, ist aber schon auch hart, wie ich gerade lerne. Aber natürlich nicht das einzige das zählt.

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      • Den ersten Teil empfehle ich gern, den zweiten sollte man sich trotz Cliffhanger schenken, so meine Meinung dazu 😉

        Was Orgasmen angeht, so komme ich selbst auch nicht immer und habe damit kein Problem, stelle aber immer wieder fest, dass Frauen dann unglücklich sind. Wie lang brauchen wir denn, bis wir endlich akzeptieren, dass dieser Höhepunkt nicht allein Sex ausmacht?

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        • Also ja, Sex ohne Orgasmus macht Spaß, aber mit ist es noch viel krasser…. Wenn der Partner nie mit einem kommt finde ich hart. Wenn er mal kommt mal nicht, finde ich ist unproblematisch.

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        • Es wird halt nicht leichter mit dem Orgasmus, wenn der so unbedingt sein muss, das ist das blöde dabei 😉

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  3. dass eine Frau so viel kommt, fand ich völlig übertrieben

    Das erschien mir noch so ziemlich das einzige Realistische in diesen Büchern.

    Ich bin ja auch in zwei Blogeinträgen darauf eingegangen:
    http://breakpt.blog.de/2012/09/12/zweihundertachtunddreissig-14667442/
    http://breakpt.blog.de/2012/11/22/zweihundertvierundachtzig-15203446/

    (Und habe mich bei etlichen Gelegenheiten darüber lustig gemacht – bei Bildbearbeitung sind nun mal 256 Graustufen üblich)

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  4. Das wichtigste – auch dieser Hype geht vorbei. Die nächsten Monate werden auf Playparties dann wieder merkwürdige Leute auftauchen, die eine etwas … hmmm … graue Ansicht dessen haben werden, was da passiert oder auch nicht Die meisten bleiben dann auch wieder weg, weil doch nicht so dominant oder devot. Oder weil Buch (oder Film…) doch nicht so ganz der Realität entspricht. Welch Wunder … und das alles nur weil so eine dumme, schriftstellerisch eher minderbegabte Facebooktussi ihren feuchten Traum ausgewalzt hat. Aber Chapeau – die Kohle hätt ich auch genommen :).

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    • So hart gehe ich mit der Autorin gar nicht ins Gericht, denn ein weltweiter Bestseller braucht erstmal schreiben und scheinbar hat sie ja den Nerv der Menschen getroffen. Vor dieser Leistung habe ich durchaus Respekt. Blöd ist halt wenn die Leser nicht so mega reflektiert mit einer Fiktion umgehen.

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    • Oh oh da muss ich drauf schreiben….so ein Tiefe Abwertung dieser weltweit erfolgreichen Autorin… Da sollte man lieber Respekt davor haben. Manchmal denk ich mir die smszene hat wohl Angst dass ihr heimliches verstecktes verruchtes sexleben dass sie oft über jenes der vanillas stellen und deren abwerten plötzlich salonfähig wird und sie nimma sooo besonders sind.

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      • Diese Autorin kann gar nicht genug in die Tonne getreten werden, weil Sie einfach nur billigsten Schrott schreibt. Wie schon erwähnt, BILD hat auch täglich fünf Millionen Leser, deswegen ist und bleibt es trotzdem Schrott. Gleich ist es mit den „Shades“. Es geht da auch nicht um SM oder nicht SM oder Cinderella. Dieser ganze unterdurchschnittliche Schmodder liegt auf der gleichen Ebene wie Helene Fischer, Andrea Berg und weiß der Geier welche mediokren Mist es sonst noch so gibt. Soll jeder lesen, sehen, hören was er mag… aber besser wird es davon nicht. Manchmal, aber nur manchmal wünscht sich mein kleines, braves Herz in solchen Fällen die Geschmacks- und Qualitätszensur… aber nur manchmal… 😉

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  5. Genau genommen hat der Roman gar nichts mit BDSM zu tun, ist dann noch von einer Schriftstellerin geschrieben worden in einem Land in dem es verboten ist BDSM zu betreiben, also wenn mans betreibt landest vor dem Richter und wirst bestraft, drum hat 50 Shades of Shit auch nix mit BDSM zu tun, hat auch nichts mit SSC zu tun, wie mans ja gerne immer haben will, da gehts nur um eines um die grosse Liebe zwischen 2 Leuten die sich auf seltsame Art und Weise zusammen finden, für die Kiddies und Jugendlichen die grad ihre Sexualität entdecken wollen natürlich der pure Traum, und lar suchen die ihren Mister Grey, nur ganz ehrlich, ich bin mir sicher das keine von denen sich so nen Arsch krallen wird der mit ihnen macht worauf er Lust hat und sie nicht, aber sie es mitmacht aus Liebe zu ihm, wobei hmm,in so mancher heutigen BDSM Beziehung isses ja ähnlich, man tut aus Liebe ja alles …. genau genommen müsste man ned den Roman anprangern sondern die Liebe, denn die treibt oftmals seltsame Blüten *ggg*

    LG
    s29

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    • Du meinst die Praktiken? Ja, dass sie nicht ausführlich beschreiben werden erschließt sich mir, aber die Protagonisten im Buch, machen sie erst gar nicht. Es gibt da zwar sein Zimmer mit dem Equipment, aber zur Sache geht es trotzdem nicht wirklich.

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  6. Na Sweety……. 🙂 nun man kann sagen was man will, ob man Buch oder Film mag oder nicht, aber, es hat viele Augen geöffnet. Da ist etwas, das ist erstmal anders, trotzdem aufregend etc. Und wie bei allem auch, ist erstmal große Begeisterung für das Thema da, viele versuchen sich und gehen dann auch sicherlich am Thema vorbei. Trotzdem zeigt es dennoch, die Lust, die Erotik hat viele Bilder, viele Farben. Mehr ist die Frage wie jeder es umsetzt oder daraus macht.
    Liebe Grüße
    HoM

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  7. ich kenne den Film nicht, die Bücher hab ich mal gekauft, aber nie gelesen. Eigentlich hab ich die Bücher für meinen Mann gekauft, der wollte die lesen, und hat dann nach etwa 20 Seiten aufgegeben. war nichts für ihn, sagt er. was mach ich jetzt mit den Schinken, in den Müll werfen ?
    Aber ich bin verblüfft, du warst mal eine sexlose Frau ? hätte ich nie gedacht, da sieht man, man lernt nie aus
    grüsse an Dich

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  8. Mir geht dieser ganze Hype darum auch auf die Nerven. Ich gebe ja offen zu, das ich mit BDSM gar nichts am Hut habe, den Film aber auch trotzdem interessant finden könnte. Aber was daraus gemacht wird ist schon krass. Da hab ich mir zum Valentinstag einen gemütlichen Kinoabend überlegt ud was ist dann der Fall? An dem Abend läuft in allen Kinosäälen nur der selbe Film….
    Gut, ist eigentlich auch schon immer nahezu komplett ausgebucht, aber muss man das auch als Kinobetrieber so krass umsetzen und keinerlei Alternativen anbieten?
    Da würde ich mal behaupten Sex sells und das Geld regiert die Welt….

    Zum Abschluss noch ein paar Worte zur Blog-Autorin:
    Kann gut verstehen, dass Dich das ganze Thema sehr zwiespältig beschäftigt. Aber ich denke doch, dass Du so zurückblickiend ganz froh und zufrieden über die Entwicklung in Deinem Leben bist…..

    LG
    Stefan

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  9. Ganz einfach: Die Bücher sind Schund, BILD-Niveau; der Film wohl nicht minder. Thema also weitestgehend ignorieren. Und die „Szene“ in Ihrer Kaninchenzüchtermentalität soll sich aufregen wie sie mag. Ende.

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  10. Sex sell’s. Sage ich nur.
    Ein Thema über das der Normalo nicht redet kommt auf einmal groß raus.
    Die Bücher lese ich nicht und für den Film kein Geld ausgeben. Wenn die Kritik des Films gut ist werde ich mir den vielleicht später mal antun.
    Gut finde ich, dass es einige Paare inspiriert ihr eingeschlafenes Sexleben wieder aufzupeppen. Auch wenn das nicht unbedingt ihr Stil ist lassen sie aufgrunddessen ihre Fantasie mal wieder spielen.
    Das Thema devot/dominant finde ich schon sehr aufregend, aber es muss sich entwickeln. Das gelingt aber nur Menschen, die sich wirklich fallen lassen können.

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  11. Spitzfindig möchte ich anmerken, dass Blog-Einträge wie diese das Gegenteil von dem bewirken, was damit bezweckt wird … 50SoG bleibt so nämlich weiter im Gespräch. 😉

    Nicht lesen, nicht drüber nachdenken … es gibt so viele sinnvollere Dinge, mit denen man sich beschäftigen kann.

    Liebe Grüße

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  12. Ich versteh‘ keine der Aufregungsgruppen. Wer das Buch lesen will, gelesen hat und den Film sehen will, gesehen hat – Schön. Wenn da irgendein persönlicher Mehrgewinn bei rausgekommen ist. Schön. Wer das als Bild-Niveau bezeichnet, hat Recht – aber (leider) ist das Teil der Gesellschaft, genauso wie „Der Bachelor“ oder „Das Dschungelcamp“ – kann jeder für sich entscheiden, ob man das möchte oder nicht. Aber urteilen? Nö.

    Und die „Szene“ kann sich mal entspannen und das vielleicht a) mit Humor nehmen und b) als Chance „aufzuklären“… 🙂
    Ich persönlich finde es sehr lustig, wenn meine Freundinnen oder Bekannten lautstark über SM-Techniken philosophieren, oft mit einem „IIIIIIIIIIIIIIH“ oder „Das ist doch krank“ kommentieren und ich von Fall zu Fall entscheiden kann, ob ich da was zu sage oder nicht. Im Endeffekt ist die Diskussion auch eine Chance für mehr Verständnis oder weniger Verurteilung zu „werben.

    Oder es einfach komplett ignorieren… Die Wahl hat man ja nun auch 🙂

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  13. Du schreibst ganz treffend, dass in dem Buch BDSM nur minimalistisch angerissen wird. Aus meiner Sicht sind es Liebes-Kitsch-Romane mit einem Hauch von BDSM. Leider wird BDSM dann auch noch als „Entschuldigung“ seiner sexuellen Vorlieben missbraucht. BDSM ist nichts abartiges, es ist schlichtweg eine Lebenseinstellung, die jeder für sich frei wählen kann.

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  14. Ich habe den Film gestern im Kino gesehen. Ich habe die Bücher gelesen (mehr als einfacher Schreibstil) und war gespannt, was aus dieser Vorlage filmisch gemacht wurde. Ehrlich? Mir hat es gefallen! Es war ein Liebesfilm mit Sex, der eher angedeutet, denn in Gänze gezeigt wurde. Wer das wirklich sehen will, kauft sich entsprechende Videos. Was mir noch auffiel: Der Anteil von Männern und Frauen im Kino war nur leicht frauenlastig. Viele Pärchen jeden Jahrgangs (überwiegend allerdings junge) saßen im Zuschauerraum. Und es herrschte eine atemlose Spannung. Du kennst das vielleicht, wenn ein Film einen langweilt. Da wird geflüstert, mal das Smartphone angemacht und ähnliche Ablenkungsmanöver gestartet. Hier war das definitiv nicht so. Selbst wenn wir unterstellen, dass einige Partner nur ihrer Liebsten mitgegangen sind, schienen auch die von dem Geschehen gefesselt zu sein. Und als der Film zu Ende war? Ein kollektives Erwachen und die einsetzende Erkenntnis, dass dieser Film ja überall verrissen wurde. Also hörte ich hier und da auch entsprechende Kommentare. Interessanterweise habe ich ausgerechnet in der „Zeit“ eine halbwegs gute Kritik gelesen. Man sollte diesen Film als das nehmen, was er ist: Unterhaltung. Und wenn er Appetit auf Sex, egal welcher Spielart, macht, ist das doch o.k. Wäre ich 30 Jahre jünger, würde ich diesem neuen Appetit auf der Stelle Nahrung geben!
    Liebe Grüße,
    Elvira

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    • Mir hat der Film auch gut gefallen und meiner Freundin auch…eine Liebesgeschichte eben garniert mit ein paar sm Häppchen. Die sind aber nur am Rande Thema…viel mehr geht es um die Beziehung der beiden.
      Ich fand die beiden am Anfang fehlbesetzt aber nach und nach konnte ich mich für sie öffnen und sie passen äußerlich gut zusammen…

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