So müssen die 68er gewesen sein – Tantra-Gruppe Teil 2

Die anderen hatten sich mittlerweile fast alle in eines der beiden Spielzimmer verzogen. Der Kommilitone, Mr. Grauer Zopf und ich saßen noch auf dem Balkon und unterhielten uns. Es war ein interessantes Gespräch bei dem mich Mr. Grauer Zopf nebenbei immer ein wenig streichelte. Das war durchaus angenehm, trotzdem er überhaupt nicht mein Typ. Dann fragte er mich plötzlich, ob er mich denn Küssen dürfe. Das war überraschend.. und gar nicht so einfach.. Er war ja rein äußerlich überhaupt mein Typ, aber durchaus nett und wir hatten uns gut unterhalten und verstanden. Ich konnte mir in einem ersten Impuls überhaupt nicht vorstellen ihn zu küssen. Dann saß da auch noch der Kommilitone, der das ganze super neugierig beäugte, bei dem ich überhaupt nicht einschätzen konnte, was seine Erwartung an den Abend war. Ob es ihn stören würde..Eigentlich wollte ich nicht. Aber das hielt mich nicht davon ab es trotzdem zu tun. Ich wußte nicht so ganz genau was mich geritten hat,

Ich druckste ein wenig herum.. Die Direktheit hatte mich beeindruckt..Ich sagte, dass das nicht ginge, wenn wir einen Zuschauer haben. Der Kommilitone verstand den Wink mit dem Zaunpfahl und verließ den Balkon. Dann küssten wir uns. Es war schräg, weil ich es irgendwie so gegen das war was ich eigentlich wollte, aber ich tat es einfach… Er küsste wirklich gut. Zärtlich.. Ich kann nicht erklären, warum ich mich darauf eingelassen habe. Aber ich habe es nicht bereut.

Wir knutschten noch ein wenig. Dann gewann meine Neugierde Überhand und ich wollte nachsehen gehen, was die Tantra-Jünger so anstellten. Wir gingen zu erst nach oben. Da war ein Paar im Separee miteinander beschäftigt, da wollten wir nicht stören. Im großen Raum war niemand. Dann gingen wir nach unten.

Den Moment des Türöffnens werde ich wohl nie vergessen. Hätte ich ein Beispielbild für Sodom und Gomorrahn  beschreiben müssen, dann war das was ich dort sah. Ein Dutzend nackter Menschen wild durcheinander.liebkosend, massierend, auch fickend. Männer, Frauen bunt gemischt Es war unglaublich heiß in diesem Raum. Es war ein heißer Abend. Nackte Leiber.Stöhnen, Geben, Nehmen beides lustvoll Schwitzend, Dick dünn, schön, alt..,Aber anders als alles was ich in Swingerclubs gesehen habe. Wertschätzender, zärtlicher, nicht Gerammel, aber ziemlich Orgiös. Ich wollte mich an die Seite der Matte setzen und die Atmosphäre aufsaugen, die Energie aus diesem Raum mitnehmen. Mr. Grauer Zopf setzte sich auf die Matte, ich ganz außen daneben. Wir sahen dem bunten Treiben zu. Es dauerte gar nicht lange, bis eine Frau hinzukam, die fragte ob sie ihn massieren dürfte. Er zog seinen Lunghi aus, sie schnappte sich Öl und fing an ihn tantraig zu berühren. Er wiederum empfing, aber gab auch mir und küsste und streichelte mich nebenbei. Ich lag nah beim ihm und wollte ihm einfach in die Augen sehen dabei. Ich wollte die Lust in seinem Gesicht sehen.

Sie massierte ihn ausgiebig. Sie tat das wohl bei ihm nicht zum ersten Mal. Steigerte seine Lust langsam, ließ ihn wieder runterkommen, steigerte weiter. Ich sah ihm einfach ins Gesicht dabei, schaute mir nicht an was sie tat. Mal kein technisches Interesse meinerseits, sondern nur ein Gefühl aufnehmen. Irgendwann kam er dann und lautem Stöhnen und sah sehr zufrieden aus. Der Raum hatte sich inzwischen geleert. Die anderen waren fertig. Wir waren nur noch zu dritt gewesen. Nach dem Orgasmus stand die Frau aber gleich auf, verabschiedete sich und ging hinaus. Dann waren wir ganz allein. Ich war in Stimmung, aber wußte nicht, was er vor hatte. Allerdings war ich nicht in der Lage zu geben. Mr. Grauer Zopf hatte gerade empfangen und war bereit zu geben. Er fragte mich ob er mich massieren dürfe. Erst mal meinen Rücken. Ich legte meine Klamotten bis auf mein Höschen ab. Es war angenehm von ihm berührt zu werden. Ich gab mich einfach hin. Dadurch, dass er so unperfekt war, hatte ich nicht den Drang über mich nachzudenken. Das machte das Genießen, das Empfangen einfach.

Irgendwann drehte ich mich dann auf den Bauch und es war klar, dass er mich „richtig“ massieren würde. Ich zog das Höschen aus und legte mich auf den Rücken. Er besorgte sich vermutlich etwas Öl und fing an mich zu massieren.ich hab nicht die geringste Ahnung, was genau er in meinem Schambereich er tat. Aber mir ging durch denn Kopf, dass die Tantra-Jungs Ahnung haben, wie man eine Frau anfässt. Ich spürte, dass er wußte was er tat. So verrückt. Er massierte mich, liebkoste mit seinen Händen den Bericht um meinen Kitzler und drang wohl auch in mich ein. Er machte mir einen schönen tiefen Orgasmus und ich kam deutlich hörbar. Schönes Gefühl. Ausgerechnet mit dem Mann, der mir von allen Anwesenden erst mal als der Unattraktivste erschienen war.

Wir redeten noch ein wenig, gingen dann aber bald wieder zu den anderen zurück. Wir tranken noch was, bevor es schon ans Aufbrechen ging. Es war schön, es war ein wundervoller Orgasmus und nette Menschen. Aber als mich der Kommilitonen auf dem Heimweg gefragte hatte, ob ich wieder mitgehen würde, kam mir kein Ja über die Lippen.Keine Ahnung was mich abhält. Vielleicht ist es mir einfach doch ein wenig zu esoterisch. Vielleicht bin ich nicht der Typ für das Drumherum. Vielleicht auch weil ich mich ja immer weigere mich irgendeiner Szene zuzuordnen. Ich weiß es nicht. Aber der Abend war ein wundervolles Erlebnis.

Wenn ich daran zurück denke, dann kommt mir sofort, dass Gesicht einer Frau in den Sinn, deren Ausstrahlung mich fasziniert hat. Sie war weder schön noch häßlich, aber sie ruhte sehr in sich selbst. Sie war zufrieden mit sich, ihrem Leben, ihrer Sexualität und dem Ausleben. Das hat mich beeindruckt und das Bild habe ich abgespeichert, als so will ich auch sein. Das machte sie zu einer wunderschönen Frau. Ingesamt hatte ich das Gefühl, dass alle Anwesenden Lebenslust und Kraft getankt hatten an diesem Abend. Verrückt was in privatem Rahmen alles so stattfinden, von dem man eigentlich nichts weiß.

Ich kann mir auch vorstellen, mir die Tantra.Techniken anzueignen, aber ohne das Drumrum und die Lunghis und so. Das ist mir irgendwie zuviel. Der Abend jedenfalls war mal was ganz anderes, als das was ich sonst so treibe. Aber den Schritt aus der Komfortzone habe ich nicht bereut. Keinen Augenblick.

9 Gedanken zu „So müssen die 68er gewesen sein – Tantra-Gruppe Teil 2

  1. Da hat sich das Ringelpietz doch gelohnt. Hört sich toll an der Bericht und ich kann Dir nur beipflichten, das Drumherum wäre auch nichts für mich. Ich finde Tantra schon interessant, weil ein anderer Weg beschritten wird um zu genießen. Ich denke die Handgriffe und die Berührungen sind schon wissenwert und darüber würde ich mich gerne schlau machen. Dazu müsste ich mich aber nicht besonders anziehen oder vorher Unmengen von Tee trinken. 😉

    Aber es zeigt auch wieder, dass man einfach mal ohne Vorurteile irgendwo hingehen und es ausprobieren soll. Entweder hat man einfach ein paar Stunden Zeit in den Sand gesetzt oder man hat neue Sachen erfahren und gelernt. Du scheinst es nicht bereut zu haben.

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  2. Tja, ich verstehe dich. Verstehe dich vollkommen.

    Dabei fällt mir ein, dass ich mir auch mal vornahm, mich mit dem Erlernen der Tantratechniken zu beschäftigen. Ich hatte mal das Erlebnis mit einer Frau, die mir sagte, sie hätte über 40 tantramäßige Griffe für den Penis drauf. Lingam nannte sie das männl. Gemächt immer.
    Ich lies es zu und lies sie machen. Es war wirklich überzeugend. Sehr überzeugend. Aber es fehlte mir, wie dir, die Erotik dabei.

    Später sah ich, es gibt zu dem Thema Lingam Massage einige Fachbücher bei Amazon.

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  3. Ich hab vor x-unddrölfzig Jahren mal einen Fernsehbericht über Tantra gesehen (vielleicht in „Liebe Sünde“ oder so, die Älteren erinnern sich vielleicht). Da war mein Eindruck ein ganz ähnlicher wie deiner, dass diese Menschen ganz besonders in sich und in dem, was sie tun, zu ruhen scheinen. Letztlich habe ich mir Tantra immer als die sexuelle Variante des Yoga vorgestellt ;-). Sprich: sehr interessant, aber irgendwie bin ich nicht dafür gemacht.

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