Übrig geblieben

Ich. Macht es mir etwas aus? Wenn ich das wüsste. Meine besten Freunde sind drei Freunde aus meiner Schulzeit. Im Laufe der Jahre sind noch zwei Partner zu diesen dazugekommen. Also sind wir sechs. Zwei Pärchen, zwei Singles. So war das nun lange Jahre. Beide Pärchen wohnen schon lange zusammen, eines davon ist verheiratet. Heute haben sich zwei Dinge geändert. Die zweite Singlefrau ist nun vergeben und das verheiratete Pärchen erwartet Nachwuchs.

Ich bin also übrig. Wir werden über kurz oder lang zu siebt sein. Macht mir das was aus? Ja und nein. Ich war immer schon anders und damit ja auch eigentlich okay. Viele Dinge sind mir gefühlt auch zu ’spießig‘. Andererseits kann ich mich auch nicht ganz lösen von der Angst, etwas zu verpassen. Ich komm alleine gut klar vs ich bin auch manchmal einsam.

Freunde erwarten ein Kind. Total genial. Die beiden wollten schon eine ganze Weile eines, sie werden coole Eltern werden. Aber es ist ein ganz neuer Lebensabschnitt. Mal sehen, was das mit der Freundschaft macht. Ändert sich nun alles? Gerade heute hatte ich mal wieder ein Gespräch mit meiner Mutter darüber, wie sehr sie auf Enkel hofft. Was soll ich sagen. Die biologische Uhr tickt hörbar vor sich hin. Keine Ahnung ob ich Kinder will, oder nur meine Hormone. Ob ich meine Freiheitsliebe eintauschen will.

An so einem Abend entkomme ich nicht dem Reflex, mein Leben an den anderen Lebensentwürfen zu messen. Doch der Vergleich kann ja nur auf eine Unvollkommenheit meines Lebens hinweisen. Dabei bin ich doch mit meinem Leben auch ganz zufrieden. Meistens. Bis auf an so einem Abend. Schnell schlafen, morgen ist es wieder okay.

13 Gedanken zu „Übrig geblieben

  1. Also von einem der dann irgendwann erst eins und dann sogar noch ein zweites Kind bekam.
    Das Leben wird ganz wirklich anders. Wie anders kann man sich nicht vorstellen und das ist auch gut so. Aber es wird nicht schlechter, nur anders. Andere Dinge nehmen so viel Platz im Kopf ein das man anderes altes was Mal wichtig war gar nicht mehr denkt. Und wenn dann Mal Wehmut einkehrt, dann gibt’s immer wieder diese (gedankliche) Antwort : wenn die Kinder größer sind dann mache ich das wieder.
    Wichtig ist aber nur dieser uralte Spruch von dem bereuen was man nicht getan hat. Und trotz oder gerade wegen der Kinder, man erfüllt sich Träume. Manche später, manche werden durch andere ersetzt.
    In diesem Sinne, erfülle Dir deine Träume, völlig egal wie sie heißen und glaube ja nur nicht das dir Kinder dabei im Wege stehen könnten.

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  2. Ja ja, das Messen und Vergleichen ist immer gefährlich, im Sinn, dass man in Versuchung kommt zu denken, man mache etwas nicht optimal, andere seien da besser. Das mit den Hormonen ist auch so eine Sache. Der Mensch meint er denkt und hat alles im Griff, derweil lenken die Hormone einen Großteil des Verhaltens. Man muss ich ja nur anschauen wie sich die Hormone in jungen Jahren verhalten und wie es dann in älteren Jahren ist. Ich habe jetzt ja den Vergleich mit 70. Da wird man schon manchmal auch nachdenklich und wehmütig.
    Wenn sich meine Leistungskraft, zumindest was den Sport betrifft noch sehen lassen kann. Ich bin am Donnerstag mit dem Bus von Vahrn / Brixen (Südtirol) nach München gefahren und hatte das Rennrad mit, weil ich damit von München wieder nach Bruneck fahren wollte. Was ich ja auch tat – den ersten Tag von München nach Maurach am Achensee, übrigens in einem 4-Bett-Zimmer, weil sonst keines mehr frei war. Aber der Wirt machte trotzdem einen günstigen Preis. Ich hätte da ja noch theoretisch Platz gehabt für einen kleinen Harem, also mit 3 Frauen. Aber was täte ich in meinem Alter mit 3 Frauen? Ich habe ja schon mit einer genug zu tun, vor allem wenn sie jung wäre (also käme nur ab 50 bis 55 in Frage für meine „Performance“).
    Nach der Übernachtung ging es dann weiter über das Inntal nach Innsbruck, von dort über den Brenner und zum Schluß noch ins Pusteral. Insgesamt waren es 290 km in 2 Tagen. Aber genug damit, ich will ja niemand damit langweilen. Hier auf dieser Seite geht es ja in erster Linie um Sex und nicht um sportliche Leistungen. Jedenfalls habe ich etwas getan worauf ich schon stolz sein kann. Gefahren bin ich vor allem auf der Rückfahrt zu 95 Prozent auf der Hauptstraße, denn ich habe gesehen Radweg zu Landstraße ist zu vergleichen wie ein Personenzug zu Schnellzug. Irgendwann wollte ich ja auch wieder ankommen, besser früher als spät.
    Sehr gut hat mir auch der Kommentar von AB SINTH DIE HAARE gefallen.
    „Wichtig ist aber nur dieser uralte Spruch von dem bereuen was man nicht getan hat.“ Diesen Spruch sollte man sich im Schlafzimmer über das Bett hängen. Denn man lebt ja nur einmal… wenn man nicht ganz optimistisch ist und an ein ewiges Leben glaubt.
    Zur Seitenspringerin möchte ich nur noch sagen, hänge nicht zu sehr deinen wehmütigen Gedanken nach, ich weiß wie die an der Lebenslust nagen, nachdenklich machen – und wenn es ganz schlimm kommt auch noch sehr deprimieren. Es geht alles vorüber, es geht alles vorbei, nach einem Winter kommt wieder ein Mai – wenn auch nicht ewig.
    Und trotz allem hier noch ein wenig wehmütige Musik:
    John_Cale_-_Hallelujah_German_Translation
    https://www.4shared.com/account/home.jsp#dir=qJ6V4kRw

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  3. Ja ja, das Messen und Vergleichen ist immer gefährlich, im Sinn, dass man in Versuchung kommt zu denken, man mache etwas nicht optimal, andere seien da besser. Das mit den Hormonen ist auch so eine Sache. Der Mensch meint er denkt und hat alles im Griff, derweil lenken die Hormone einen Großteil des Verhaltens. Man muss ich ja nur anschauen wie sich die Hormone in jungen Jahren verhalten und wie es dann in älteren Jahren ist. Ich habe jetzt ja den Vergleich mit 70. Da wird man schon manchmal auch nachdenklich und wehmütig.

    Wenn sich meine Leistungskraft, zumindest was den Sport betrifft noch sehen lassen kann. Ich bin am Donnerstag mit dem Bus von Vahrn / Brixen (Südtirol) nach München gefahren und hatte das Rennrad mit, weil ich damit von München wieder nach Bruneck fahren wollte. Was ich ja auch tat – den ersten Tag von München nach Maurach am Achensee, übrigens in einem 4-Bett-Zimmer, weil sonst keines mehr frei war. Aber der Wirt machte trotzdem einen günstigen Preis. Ich hätte da ja noch theoretisch Platz gehabt für einen kleinen Harem, also mit 3 Frauen. Aber was täte ich in meinem Alter mit 3 Frauen? Ich habe ja schon mit einer genug zu tun, vor allem wenn sie jung wäre (also käme nur ab 50 bis 55 in Frage für meine „Performance“).
    Nach der Übernachtung ging es dann weiter über das Inntal nach Innsbruck, von dort über den Brenner und zum Schluß noch ins Pusteral. Insgesamt waren es 290 km in 2 Tagen. Aber genug damit, ich will ja niemand damit langweilen. Hier auf dieser Seite geht es ja in erster Linie um Sex und nicht um sportliche Leistungen. Jedenfalls habe ich etwas getan worauf ich schon stolz sein kann. Gefahren bin ich vor allem auf der Rückfahrt zu 95 Prozent auf der Hauptstraße, denn ich habe gesehen Radweg zu Landstraße ist zu vergleichen wie ein Personenzug zu Schnellzug. Irgendwann wollte ich ja auch wieder ankommen, besser früher als spät. Jedenfalls bin ich schon ans Limit gekommen. Aber ich möchte diese Fahrt mit dem Rennrad von München nach Bruneck nicht mehr missen. Es war ein geiler Ritt 😉

    Sehr gut hat mir auch der Kommentar von AB SINTH DIE HAARE gefallen.

    „Wichtig ist aber nur dieser uralte Spruch von dem bereuen was man nicht getan hat.“ Diesen Spruch sollte man sich im Schlafzimmer über das Bett hängen. Denn man lebt ja nur einmal… wenn man nicht ganz optimistisch ist und an ein ewiges Leben glaubt.

    Zur Seitenspringerin möchte ich nur noch sagen, hänge nicht zu sehr deinen wehmütigen Gedanken nach, ich weiß wie die an der Lebenslust nagen, nachdenklich machen – und wenn es ganz schlimm kommt auch noch sehr deprimieren. Es geht alles vorüber, es geht alles vorbei, nach einem Winter kommt wieder ein Mai – wenn auch nicht ewig.

    Und trotz allem hier noch ein wenig wehmütige Musik:

    John_Cale_-_Hallelujah_German_Translation
    https://www.4shared.com/account/home.jsp#dir=qJ6V4kRw
    .
    https://hubwen.wordpress.com/2017/08/27/mit-dem-bus-nach-muenchen-mit-dem-rad-retour/

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  4. Ist ein Leben je vollkommen?
    Im Großen und Ganzen zufrieden sein, mit sich selbst ins Reine kommen und darum wissen, dass man nicht perfekt sein will – das macht Typen aus.
    Wer sich als perfekt oder vollkommen findet erkennt sich nicht und ist mir sehr suspekt.

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  5. Warum soll dein Leben unvollkommen sein weil du keinen festen Partner und keine Kinder hast, es kann auch eine Belastung sein. Man ist eben nicht mehr so frei wie vorher. Mach dir keinen Kopf, ist schon richtig wie du dein Leben lebst. Bist auch keinem Rechenschaft schuldig.

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  6. Wir leben in einer von Disney geprägten Welt. Boy meets Girl, sie verlieben sich, haben schwere Zeiten und am Ende bekommen sie sich doch und mehren sich, wie es Gesellschaftlich akzeptiert ist…

    Diesen Einflüssen unserer Erziehung kann Mensch sich nicht entziehen. Aber Mensch kann dafür sorgen zu verstehen, das dieser Weg auch nur eine Option ist und keinen Anspruch auf Exklusivität hat. Und erfreulicher Weise leben wir in einer Zeit in der wir unser Glück auch in alternativen Lebens- und Beziehungsmodellen suchen können.

    Auf dem Teller des anderen ist immer mehr als auf dem eigenen Teller. Eine alte Lebensweisheit von meiner Oma. Interessanterweise sieht der andere Teller Besitzer das ähnlich. 🙂
    In meinen Augen macht es keinen Sinn nach dem zu Trachten was andere haben und ich nicht. Stattdessen muss ich für mich sehen, wie möchte ich leben und kann ich mein Lebensmodell mit meinen Wünschen kombinieren und welche Kompromisse muss ich eingehen. Und da ich polyamor lebe, muss ich das mit mehreren Partnern in Einklang bringen. Aber es lohnt sich und wenn ich so zurück Blicke, bin ich erstaunt was ich erreicht habe und wie glücklich ich bin.

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