„Du kannst mit meinem Mann Spielen“

Und schon wieder ist fast ein Monat vergangen seit dem letzten Blogeintrag. Die Arbeit und das ehrenamtliche Engagenment in Kombination forderen ihren Tribut. Die Lust zu schreiben bleibt ein wenig auf der Strecke. Jetzt sitze ich gerade weit weg in meinem Hotelzimmer auf einer lange geplanten Bildungsreise und habe ein wenig Zeit. Es regnet aus Eimern und ich mache eine Pause vom Stadterkunden. Erst zum Abendessen werde ich wieder losziehen. Es bietet mir Luft und Raum zum schreiben. Aber durch die großen Pausen beim Schreiben tue ich mir schwer meine Geschichte konsistent aufzuschreiben. Wieder habe ich das Problem, dass spannende Erlebnisse hinten runterfallen, weil sie schon wieder so lange her sind, dass die Erinnerung ein wenig verblasst und ich sie nicht mehr angemessen niederschreiben kann. Ich habe angefangen wieder mein Notizbuch zu benutzen. Das habe ich ganz am Anfang gemacht um meine Gefühle und Erlebnisse stichpunktartig zu notieren um sie zeitunabhäniger verbloggen zu können.

Auch der Sex ist wieder weniger geworden mit der Vollzeitarbeit. Bis zum Ende der Probezeit werde ich jetzt mal brav 39 h pro Woche arbeiten, aber auf lange Frist gesehen, will ich Stunden reduzieren. Die Stelle soll meine Grundabsicherung sein. Ich will aber Zeit und Luft für andere Projekte und Dinge haben. Für Freunde und Familie da sein können. Leben.

In der Arbeit bin ich gut angekommen. Hab mittlerweile den ersten Monat geschafft. Hatte bereits mein erstes Probezeitgespräch. Chef ist bisher sehr zufrieden mit mir. Juhu juhu. Mit den Kollegen komme ich auch gut aus. Kann mich also fast nicht beklagen. Das frühe Aufstehen quält mich immernoch ein bißchen.

What about Sex. Es gibt da einen Mann mit dem treffe ich mich eine ganze Weile regelmäßig zum Essen. Wir gehen beide gerne gut Essen. Und so treffen wir uns, wenn es ihn beruflich in meine Stadt verschlägt zum Essen und reden. Auch über Sex. Politik und Sex und alles andere. Wir finden das beide inspirierend. Es ging eigentlich nie darum, ob wir mit einander Sex haben wollen. Er ist verheiratet, aber hat für das Ausleben seiner BDSM-Neigungen eine offene Beziehung mit seiner Frau vereinbart. Sie weiß Bescheid, so viel sie Bescheid wissen will. Er hat mir auch erzählt, dass eine Vereinbarung war, dass seine Frau seine Gespielinnen nicht kennenlernen möchte.

Irgendwann kam es dazu, dass er mich zu sich nach Hause auf eine Veranstaltung einlud. Also ich in mitten seiner Familie. Das fand ich cool. Damit stellte sich für mich dann auch irgendwie die Frage nach dem Sex nicht mehr. Ich hatte eine coole Zeit bei ihm und seiner Familie. Ich hab mich auch auf Anhieb mit seiner Frau verstanden. Es hat sich ergeben, dass seine Frau und ich einem Abend zusammen ausgegangen sind. Und ordentlich gefeiert haben. Und so aus dem nichts sagt sie plötzlich zu mir, dass sie es okay finden würde, wenn ich mit ihrem Mann spielen würde. WTF. Ich musste voll lachen, weil ich die Situation so kurios fand. Das hatte ich ja auch noch nicht, dass mir (außerhalb einer Swingerclubs) eine Frau ihren Mann anbietet. „ÖHH ja,Öhh Okay, ÖHH Danke“. Was antwortet man denn auf so ein Angebot. Um so lustiger, dass er und ich noch nie drüber geredet hatten, ob wir uns das vorstellen können, ob wir da Lust drauf haben. Aber für mich, als die „Seitenspringerin“ ist es ja auch mal ganz nett, den Segen einer Frau zu haben, so präventiv. Jedenfalls finde ich die Beziehung der beiden dahingehend wundervoll. So wünsche ich mir das auch mal für mich.

 

13 Gedanken zu „„Du kannst mit meinem Mann Spielen“

      • Das IST einfach. Milliarden von Menschen haben es vor dir geschafft. In einer Stadt wie München dürfte das doch wohl nicht so schwer sein. Der erste Schritt: Weg von diesen RiRaRammel-Portalen. Den Mann fürs Leben lernst du da ganz sicher nicht kennen.

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        • Nein. Es entspannt mich sehr, dass im Gegensatz zu konventionellen Dates bei Menschen, die ich über diese Seiten kennenlerne dass Thema Sex einfach so easy bequatscht werden kann. Und in eine normale monogame Beziehung führt kein Weg mehr. Dann doch lieber einsam.

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        • Liebe Remi,
          ich stimme Dir oft zu und teile die Meinung von Steph nur bedingt, weil: Es gibt auch unter den Mrd. immer noch einen signifikanten Anteil der es nicht „geschafft“ hat.
          Es ist eher die Frage ob das ein Ziel für Dich ist. Oder wie die Lösung eines Zielkonflikts aussieht. Im Moment hab ich den Eindruck dass Dich divers auszuleben deutlich mehr Reiz hat als in einen „sicheren Hafen“ zu kommen.
          Und jetzt kommt der Punkt an dem ich Dir widersprechen möchte: In eine normale monogame Beziehung führt eben meistens doch ein Weg: wenn es diesen „Anderen“ gibt und es gerade dann wenn es ihn gibt zu der dann aktuellen Phase Deines Lebens passt.
          Ich habe jedenfalls durchaus das starke Gefühl, dass dieser „Gedanke“ als Wunsch in Dir ist, auch wenn er vielleicht im Moment an Nr. 3 oder noch weiter hinten kommt.

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  1. „Und in eine normale monogame Beziehung führt kein Weg mehr. Dann doch lieber einsam.“
    Das ist doch Quatsch und erschreckend traurig dazu. Hast du bereits resigniert? Mit Mitte Dreißig? ^^

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  2. Sicher dass das nicht ein „Lebensabschnittswollen und -nichtwollen“ ist?
    Sowas wie ein Kinderwunsch?
    Manchmal ist sowas endgültig oder aus bestimmten Gründen unumkehrbar.
    Dann ist das eine der Preis für das andere!
    Aber ganz ehrlich: Einsamkeit muss das nicht sein, wenigstens nicht so absolut formuliert! Vielleicht ist das ein gelegentliches Einsamkeitsgefühl. Irgendwie scheinst Du dann doch Einsamkeit mit dem Fehlen der monogamen Beziehung zu assoziieren.

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  3. Hallo Remi,
    Ich folge sehr gerne und interessiert Deinen Abenteuern. Leider lässt die Frequenz im Moment nach. Wann können wir wieder was von Dir lesen? Bin mega gespannt.
    LG,
    Flo.

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