Ohne Höschen in den Club – unfreiwillig

Seit ich Vollzeit gegen meinen Biorhythmus arbeite, nehme ich wieder zu. Das nervt mich. Ich habe gerade das höchste Gewicht, dass ich jemals hatte. Ich versuche mich irgendwie auf den Arbeitsrhythmus einzustellen, aber es gelingt mir noch nicht ganz. Ansonsten bin ich nach wie vor glücklich in meinem Job. Darüber hinaus habe ich aber diese Woche sehr schöne Dinge gesagt bekommen. Ich hache innerliche noch..

Und ich habe in der Zwischenzeit Mr. Gentleman wiedergesehen. Unser Kontakt war nach dem schönen ersten Abend im Club nicht abgerissen, was mir sagte, dass es ihm auch gefallen haben muss. Juhu. Und so verabredeten wir uns etwa zwei Wochen später zu einem weiteren Abend im Club. Er holte mich wieder von zu Hause ab. Ich ließ ihn unabsichtlich ein paar Minuten warten. Hatte rumgetrödelt und war dann nicht rechtzeitig fertig und hatte Stress beim Packen. „Auf Schönes warte ich gerne“, schrieb er nur zurück. Er weiß schon einfach, wie es geht. Hach ja.

Dieses Mal war noch nicht festgelegt, wo wir hingehen würden. Wir entschieden uns für einen anderen Club als beim ersten Mal. Ganz normaler Clubbetrieb an dem Abend, keine Spezialveranstaltungen. Aber ich kannte den Club auch schon. Er ist ein wenig größer, als der von unserem ersten Date. Mr. Gentleman sah auch wieder gut aus, wenn auch nicht so super schnieke angezogen, wie beim unserem ersten Date. Dieses Mal nicht im Anzug, aber trotzdem gut gekleidet. Im Club angekommen, erst mal ab in die Umkleide. Die Auswahl meiner Outfits ist sehr überschaubar, also zog ich das gleiche wie beim letzten Mal an. Dachte ich. Bis ich verzweifelt anfing meinen Rucksack nach dem dafür gedachten schwarzen Spitzenhöschen zu durchsuchen. Fuhuuck…, dachte ich. Ich werde das doch jetzt nicht ernsthaft zu Hause liegen gelassen haben. Also, die beiden um genauer zu sein. ich hatte mir extra zwei Höschen hergerichtet. Da ich mich immer im Club umziehe, hatte ich auch nicht extra vorher schon ein schickes Höschen angezogen, sondern natürlich den gestreiften extrabequemen Baumwollschlüppi an. Mein Outfit sah zwar einen Minirock vor, also würde niemand auf den ersten Blick erkennen, dass ich kein Höschen anhabe, aber es nervte mich trotzdem. Ich suchte drei Mal meinen Rucksack ab, bis klar war, dass ich wirklich keines mithatte. Verdammt. Ich hasse ohne Höschen sein. Der arme Mr. Gentleman musste sich mein Gejammer über meine eigene Dusseligkeit anhören. Es dauert auch ein wenig, bis ich verwunden hatte, dass mein Outfit nicht so war wie immer… Ich hatte meine Strapse, mein Röckchen und meinen Kimono, aber halt kein Höschen. Und ja, es gibt schlimmeres als im Club kein Höschen anzuhaben. Mr Gentleman hatte dieses Mal einfach schwarze Shorts und ein Muskelshirt an. (was er bei seinen wundervoll trainierten Oberarmen auch wirklich tragen kann).

Noch immer ein wenig grummelig ob meines nicht vorhandenen Höschens gingen wir in den Club, erst mal an die Bar, so zum Ankommen. Gemischtes Publikum, alles dabei. Das mag ich eigentlich ganz gerne. Mr. Gentleman war süß wie beim ersten Mal, kümmert sich um die Getränke und darum, dass ich mich wohlfühle. Ich saß auf dem Barhocker, er stand davor. Wir kuschelten, hielten Händchen, knutschten. Die Chemie stimmte sofort wieder. Mir genügte er völlig. Ich suchte Nähe. Wir waren wie ein frisch verliebtes Pärchen. Vergaßen beim Knutschen alles um uns herum. Die Leidenschaft in unseren Küssen turnte mich sofort an. Nach dem ersten Drink nahm er mich bei der Hand und wir sondierten die Lage in den Zimmern. Er ging von Zimmer zu Zimmer, mich an der Hand, beobachtete das Geschehen auf den Matten. Mir war noch nicht ganz klar, wonach er sich umsah, worauf er stand. Ich wartete einfach ab. Allerdings merkte ich, dass ich für eine Nummer auf so einer großen Matte mitten im Zimmer gerade noch nicht zu haben sein würde. Eigentlich würde er mir voll ausreichen. Aber das sprach ich nicht aus. Ich wollte erst mal sehen, worauf er Lust hatte. Wir gingen von Raum zu Raum. So wirklich sagte ihm nichts zu. Er suchte wohl nach einer Situation, wo wir mitmachen konnten. Mir war gar nicht so sehr nach mitmachen. Aber ich wollte verstehen, wie er tickt, was ihn anmacht. Manchmal standen wir neben einer Matte, ganz nah zusammen und sahen uns das Geschehen an. Er streichelte mich währenddessen. Er entschied sich immer deutlich schneller, ob ihn etwas anmacht, als ich mich. Ich muss die Akteure meist erst auf mich wirken lassen. Ich will sehen, ob etwas zwischen den Beteiligten passiert. Im Sinne von Knistern, von Gefühlen, von Leidenschaft. Aber so wirklich zu gefallen schien ihm nichts. Aber er machte auch keine Anstalten alleine etwas anfangen zu wollen. Auf irgendeiner Matte fing ich an ihn zu blasen. Er wurde aber nicht richtig steif. Ich merkte, dass sein Kopf nicht mitmachte. Es flog nicht so recht. Das war seltsam.

Wir gingen wieder in den Barbereich zurück und kuschelten uns auf die Couch. Wir kuschelten auf dem Sofa. Und knutschten, wie zwei verliebte Teenager. Knutschen bei dem man alles drumherum vergisst. So intensiv, schön, leidenschaftlich. Er hätte mich dort auf der Couch vögeln können, es wäre mir alles drumherum egal gewesen. So wenig es auf den Matten flog an diesem Abend, so sehr flogen die Gefühle zwischen uns. Das war ein verrückter Kontrast. Wir unternahmen einen weiteren Anlauf uns ein Plätzchen zu suchen. Er fand eine Frau, die er kannte. Sie war mit ihrem Begleiter und noch ein paar anderen auf einer Matte zugange. Ich hoffte, dass Mr. Gentleman etwas fand, dass ihn anmacht. Ich konnte nicht genießen, bevor ich das Gefühl hatte, dass er genossen hat. Aber vermutlich ging es ihm ähnlich. Ich deutete ihm an, dass er mit auf die Matte gehen sollte. Ich legte mich ganz an den Rand und wollte ihm zusehen. Der Gedanke gefiel mir. Meinen schönen Begleiter auszuleihen, aber er würde dann ja wieder zu mir zurückkehren. Gerade als er in Fahrt kam, machte sich der Begleiter von seiner Bekannten vom Acker und sie hinterher. Keine Ahnung warum. Und schon war es wieder vorbei. Es sollte irgendwie noch nicht sein. Wir gingen ein wenig frustriert wieder zum Barbereich zurück. Dieser Abend lief anders als der erste. Es war ein Auf und Ab….

3 Gedanken zu „Ohne Höschen in den Club – unfreiwillig

  1. Du verstehst es , die Spannung zu halten , hoffe man muss nicht so lang auf die Auflösung warten , woran es gelegen gat , dass ihr nucht zum zuge gekommen seid 😉

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  2. hach, ich bin immer wieder ganz angetan von deinem authentischen, ehrlichen stil! sonst wollen alle sich immer ultracool darstellen, aber du beschreibst all die gedanken und zweifel, auch die kleinen peinlichkeiten und missgeschicke so entwaffnend offen, dass mir immer wieder ein Stein vom herzen fällt, so von wegen „ach, da bin ich gar nicht allein mit sowas… „. mir gefällt, dass du ohne klischees auskommst und auch die evtl. weniger schmeichelhaften momente nicht auslässt. ich selbst hab auch schon so einiges ausprobiert, war ein paar jahre recht krass unterwegs und schwelge bei deinem blog oft neidisch in erinnerungen… mach gern weiter so!
    liebe grüsse aus dem westzipfel des landes 🙂

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