Im Club mit dem Arbeitskollegen

Um die Verwirrung jetzt komplett zu machen, kommt noch ein dritter Kollege ins Spiel. Ich hatte ja von dem einen Arbeitskollegen erzählt, der die eindeutige Uhr trägt und von dem Ehrenamtskollegen mit dem Blowjob. Jetzt kommt noch ein Kollege dazu. Um genau zu sein auch einer der Kollegen aus meiner Mittagsrunde in meiner Firma.

Ich mochte ihn von Anfang an. Die Chemie stimmte, wie man so schön sagt. Aber aufgrund seiner Rolle in der Firma, lehnte er mein Angebot uns zu duzen erstmal ab. Das war der erste und einzige Korb, den ich mir bisher dahingehend geholt habe. Er ist eine Führungskraft in meiner Firma, aber nicht meine. Auch bei ihm hat mich mein Bauchgefühl (Clubgänger-Radar) nicht getrügt. Er hatte immer angedeutet, dass er einmal in der Woche auf die Piste geht. Ich glaub ihn auch zu Beginn meiner Zeit in der Firma mal im Club gesehen zu haben. Aber damals war ich mir nicht sicher gewesen. Jedenfalls fragte ich ihn irgendwann einfach rotzefrech, ob er denn auch einen Club von innen kennt. Hach ja, die Kollegen, die ich von Anfang an am liebsten mochte, sind beide so drauf wie ich. Sehr lustig. Vor Allem wenn wir beim Essen immer Andeutungen machen. Das führt immer zu sehr lustigen Gesprächen.

Zurück zum Kollegen: Wir flirten schon seit Beginn an miteinander. Aber auf einer okayen Ebene. Er ist ein Gentleman der alten Schule. Ein wie ich finde wirklich schöner Mann – innen und außen. Eigentlich ist er außerhalb meiner Altersrange (Mitte 60). Er wird noch diesem Jahr in den Ruhestand gehen. Aber er zog mich von Beginn an in seinen Bann. Er ist ein netter, schlauer, schöner, witziger Mensch. Hat mich immer Ernst genommen. Und ich war gleich beeindruckt von seinem guten Kleidungsstil. Sehr cool für sein Alter, aber passend. Man merkt ihm den Surferboy-Sportstudenten von früher noch an. Ich hatte aber trotz des Geflirtes keine Ahnung, ob er sich für mich interessiert. Beim Flirten tat ich mir eindeutig leichter als er die Grenzen auszuloten. Ich konnte das frecher tun, als er. Mein Problem war, dass er ohne Altersabstand in die Kategorie „zu schön für mich“ gefallen wäre. Keine Ahnung, ob meine Jugendlichkeit und mein Charme ausreichen 🙂

Nachdem ich klar war, dass wir beide in Clubs unterwegs sind, hatten immer mal wieder kurze Momente allein, wo wir über Club- und Pornokino-Besuche sprachen. Ich fragte ihn dabei einfach mal so völlig ohne Hintergedanken, ob er mich denn nicht mal mitnehmen wolle. Warum nicht? Er nahm das ganz locker. Ich interpretierte da außer gemeinsam hinzugehen auch erst mal nichts rein. Die ersten paar Male hatte ich an seinem Ausgehtag keine Zeit. Diese Woche ergab es sich, dass ich keinen Termin hatte. Ich fragte ihn, wohin er gehen würde. Er nannte den Club. Kannte ich, war aber noch nie da gewesen. Es war eine GangBang/Herrenüberschuss-Party geplant. Na wunderbar. Genau das Motto, zu dem ich immer sofort gehen würde. Nicht. Herrenüberschuss ist mir zwar grundsätzlich sympathischer als diese Paare/Bi-Ladies-Kisten. Nichtsdestotrotz war ich noch nie auf einer HÜ-Party gewesen, obwohl ich schon oft im Club mit HÜ war, weil an normalen Abenden ja eh immer HÜ ist.

Ich überlegte, ob ich das alles in Kombination wirklich wollte. Mit dem Kollegen, in einen Club, den ich noch nicht kenne, bei einem Motto, bei dem ich mir nicht sicher bin. Man muss natürlich nie mitmachen, schon klar. Aber ich hatte ziemlich Bock den Kollegen mal in Aktion zu sehen, so dass ich zusagte. Das war am Tag vor dem Ausgehabend. Zufälligerweise hatte er bevor wir das mit dem Club ausgemacht hatten mir noch das Du angeboten. Sein Nachfolger hat mittlerweile in der Firma angefangen. Er ist jetzt nur noch am Einarbeiten. Das hat seine Rolle verändert, so dass er mir das Du angeboten hat. Ich hätte es schon auch gefeiert ihn im Club zu Siezen. Schade eigentlich. Aber auch lustig: Wir waren also für Tag 2 unseres perDu Daseins schon für einen Clubbesuch verabredet.

Er würde früher da sein, weil er früher Feierabend machen konnte. Ich peilte an etwa 2 1/2 Stunden nach ihm dort anzukommen. Ich musste nachdem er schon dort war ganz alleine reingehen. Wir haben keine privaten Handynummern getauscht. Ich würde also erst drin wissen, ob er wirklich da ist. Vermutlich hätte ich ihn getötet, wenn nicht.

Also rein in den Club. Ich ließ mir am Eingang ein Leuchtarmband geben. Das konnte man machen, wenn man sich so eine HÜ-Party erst mal ansehen möchte. Dann wissen die Männer gleich Bescheid und laufen einem hoffentlich nicht so Erwartungfroh hinterher.

Ich zog mich um. Ich war gespannt, was der Kollege im Club trägt. Und wie es überhaupt sein würde, ihn mal privat zu treffen. Und was er zu meinem Outfit sagen würde. Ich bin ja sonst immer eher sehr sportlich anzogen. Im Club trage ich mal immerhin Pumps und ein Kleidchen. Ich war angezogen und stiefelte los. Allein unterwegs wird man erst mal sehr intensiv gemustert. Ich hoffte, den Kollegen schnell zu finden. Ich klapperte alles ab und erspähte ihn im Außenbereich im Pool. Mit einer ganzen Gruppe Menschen. Er sah beschäftigt aus. Irgendwie wollte ich da nicht hingehen und stören. Keine Ahnung, ob er mich auch gesehen hatte. Ich beschloss zurück an die Bar zu gehen und erst mal zu warten. Vielleicht freut er sich ja gar nicht, dass ich da bin. Vielleicht hat er gedacht, dass ich nicht kommen würde. Ich bestellte mir gerade einen Drink, da stand plötzlich Mr. Gentleman vor mir. Zu krass. Große Freude auf beiden Seiten. Er war auch das erste Mal in diesen Club gegangen und freute sich voll mich zu sehen. Nachdem ich noch nicht wusste, wie der Kollege im Club so tickt, war es sehr erleichternd in ein vertrautes Gesicht zu gucken. Damit hatte ich eine Alternative, wenn das mit dem Kollegen gar nicht fliegt. Was ein cooler Zufall.

Ich erzählte ihm, dass ich mit meinem Arbeitskollegen da war. Das, was für die meisten die super Horrorvorstellung ist, nämlich einen Kollegen im Club zu treffen, das habe ich ganz freiwillig gemacht. Es ist total lustig wie entgeistert alle immer nachfragen, wenn man sagt, dass man mit seinem Kollegen da ist. Irgendwann kam der Kollege nackt und frierend aus dem Pool und war Richtung Dusche unterwegs. Ja, es ist schon schräg den Kollegen zum ersten Mal nackt zu sehen. Aber eigentlich war noch viel schräger, dass wir uns bisher nie außerhalb der Arbeit getroffen hatten. Und dann gleich im Club. Ich hatte ja erst mal so ein Quasselbedürfnis, weil in der Arbeit kann man ja meist nicht so offen reden. Wir holten uns einen Drink, bevor er mir den Club zeigte. Das Problem war, dass ich keine Ahnung hatte, was er für ein Clubgeh-Typ ist, was seine Erwartungen sind. Geht er davon aus, dass wir was miteinander haben würden? Ich konnte das Null einschätzen. Dementsprechend verunsichert war ich auch. Ich hatte schon echt gar keine Ahnung wo der Abend hinführen würde…

4 Gedanken zu „Im Club mit dem Arbeitskollegen

  1. Ich finde das spannend, wie du damit umgehst. Auf einem Joy-Stammtisch-Treffen hatte ich einen Firmenangehörigen von mir gesehen. Er ist danach abgetaucht, dabei fand das in einem Kneipenrestaurant und nicht in einem Club statt. Vor einer Woche lag ich an der Isar und habe mich ganzkörperverwöhnend der Sonne hingegeben. Eine Frau lag nicht unweit von mir. Sie schien mir bekannt oder zumindest schien sie mich zu kennen. Als sie ging, fiel mir ein, wer sie war: die Logistikleiterin unserer Firma. Und? Hat es mir geschadet? Nein, nicht mal nen Sonnenbrand hatte ich, aber offensichtlich war es ihr unangenehm (wie ich an Begegnungen danach in der Firma registrierte). Eine Freundin von mir wollte mit mir nicht in einen Club, weil sie von ihrem Sohn gehört hatte, dass er sich dort vor allem mit Milfs vergnügen würde (so wie er selber stolz einmal erzählte) …
    Wie geschrieben, ich finde es spannen, wie du mit dem Thema „Arbeitskollegen im Club treffen“ umgehst. Progressiv ehrlich. Finde ich gut.

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    • Es fühlt sich für mich so viel besser an, Menschen um mich zu haben, die einfach auch diesen Teil kennen.
      Jetzt habe ich einen Arbeitgeber, der schon eher ein Sammelbecken für ungewöhnliche Menschen ist und deswegen wahrscheinlich auch die Clubgänger-Dichte höher ist als wo anders. Bei uns geht es nicht so sehr um Karriere. Da gibt es nicht den Kuchen zu verteilen. Deswegen fürchte ich mich auch nicht vor Konsequenzen. Ich würde es auch jetzt nicht jedem erzählen, sondern halt denen die so ähnlich liberal dahingehend ticken. In der Arbeit jemanden haben, dem ich erzählen kann was ich am Wochenende angestellt habe, finde ich sehr entspannend. It is Part of me. Das Leben ist zu kurz um mich zu verstellen.

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