Der letzte Abend im Liebesnest

Das Liebesnest ist Geschichte.
Die Wohnung, die mehr als ein halbes Jahr der Anker unserer Leidenschaft war, ist nun nicht mehr da. Ich werde sie nie wieder betreten. Das hat mich schon ein wenig traurig gemacht und ich habe das ein oder andere Tränchen vergossen. Wegen einer Wohnung heulen, bekloppt. Aber irgendwie war es halt „unsers“. Das Liebesnest von Mr. Bondage und mir.
Wir wollten uns gebührend verabschieden und er hatte mich nach einem Spieldate für den letzten Abend gefragt. Darüber freute ich mich wirklich sehr. Das klang sehr verheißungsvoll. Aber wie das Leben manchmal so spielt…
Mr. Bondage hatte die letzte Woche im Liebesnest auch dazu genutzt, sich nochmal zum Fesseln mit einer anderen Frau zu treffen. Das verstehe ich, denn mit dem Umzug hat er dazu nicht mehr so leicht die Gelegenheit. Aber er startete dadurch schon mit einem Schlafdefizit in unseren Spiele-Date-Abend. Darüber hinaus ist er bis über beide Ohren mit Arbeit eingedeckt. Am letzten Abend rief er mich aus dem Auto an, als er auf dem Weg zurück in meine Stadt war und sagte mir, dass er einen Überraschungstisch für uns reserviert hatte. Wir würden als Erstes also Essen gehen. Auch sehr schön. Ich freute mich darauf. Das Restaurant war wirklich schön. Essen gut. Dazu gab es Wein, was wirklich sehr ungewöhnlich ist, weil Mr. Bondage nur sehr selten Alkohol trinkt.

Als wir zurück in die Wohnung liefen war es schon ziemlich spät am Abend geworden. Dort angekommen gab es unser Ritual. Ich ziehe mich komplett nackt aus, um ihn dann auszuziehen. Mit den Schuhen beginnend. Am Ende standen wir nackt voreinander. Wir knutschten und fassten uns an. Er war schon steif. Das reizte mich so sehr, dass ich mich mitten im Eingangsbereich niederkniete und anfing ihn zu blasen. Dabei guckte ich ihm in die Augen. Er war sehr angeturnt. Das ließ mich hoffen, dass wir intensiv spielen würden. Insgeheim hoffe ich, dass er mich doch nochmal an seinen Schrank fesseln würde. So wie beim ersten Mal, als es schiefgegangen war. Er dirigierte mich ins Schlafzimmer und stieß mich aufs Bett. Ich lag Bäuchlings auf dem Bett und wartete ab, was nun passieren würde. Mr. Bondage nestelte in seiner Spieletasche herum. Das klang vielversprechend. Stellte das Gleitgel auf den Nachttisch. I like that. Ich jubelte innerlich, dass er mich bespielen würde. Dann spürte ich schon, wie er sich mit dem Gleitgel an meinem Hintern zu schaffen machte. AHH, er wollte seinen Wunsch mich mal in den Hintern zu ficken wahr machen. Er verteilte das Gleitgel gut. Dann zog er sich ein Gummi über. Er legte mir ein Kissen unter das Becken, so dass mein Hinter weiter in die Höhe ragte. Dann spürte ich den Schwanz an meinem Hintern. Er hatte nicht wirklich versucht mich vorzudehnen, ich hatte so meine Zweifel, dass er dann Erfolg haben würde.
Er versuchte kurz, ob er mich so nehmen konnte. Aber die Kombination aus meinem einigermaßen kurvigen Hintern, seinem leichten Bauchansatz machten die Sache ein wenig kompliziert. Auf kompliziert hatte er aber in seinem angegeilten Zustand keine Lust und drehte mich auf den Rücken. Dann klassisch Missonarsstellung. Der Arschfick muss noch ein wenig warten. Er fickte mich intensiv. Es gefiel ihm auch wenn er nicht dabei kommt. Es gefiel mir, auch wenn ich nicht dabei komme. Nachdem er mich intensiv gefickt hatte, kletterte er von mir runter und legte sich zum Entspannen neben mich und kuschelte sich an mich hin. Und es dauerte keine 30 Sekunden, bis ich ein Schnarchen vernahm. Aber ich war ihm gar nicht böse. So läuft das Leben eben manchmal. Ich deckte ihn zu und steckte sein Handy ans Ladegerät. Dann holte ich meine Ohropax und versuchte neben ihm einzuschlafen. Ich musste lachen. So hatte ich mir den letzten Abend nicht vorgestellt. Aber das ist ungefähr so, wie wenn Silvester der tollste Abend des Jahres sein soll. Das klappt nie. Zu viele Erwartungen hatte ich gehabt.
Der letzte Abend im Liebesnest: Eingeschlafen mitten im Sex. Legendär. Fast. Nach der Nacht kommt ja noch der Morgen.

2 Gedanken zu „Der letzte Abend im Liebesnest

  1. Hört sich fast so an, wie bei einem alten Ehepaar, dass schon 25 Jahre verheiratet ist. 😉 „Schatz, ich hatte heute einen stressigen Tag und bin total kaputt.“ 😉 Aber wenn es so ist, dann ist es so und Dein Beitrag lässt ja noch Hoffnung für den nächsten Morgen. Dann müsste Mr. Bondage doch eigentlich topfit und voller Tatendrang gewesen sein und EUrem Liebesnest noch einen würdigen Abschied gönnen.

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