Zwischen meinen Beinen…

Mit weit gespreizten Schenkeln lag ich vor ihm. Komplett nackt. Mit dem Becken nah an der seitlichen Kante seines Betts. Gerade so, dass ich meine Beine noch angewinkelt abstützen konnte. Konnte mich im großen Spiegel seiner Schrankfront sehen. Rosa leuchtend, erwartungsvoll. Mr. Kite kam aus dem Bad zu mir. Mit einem kleinen Eimer in der Hand. Den Stellte er neben dem Bett ab. Die weiteren Sachen, die er in der Hand hielt, legte er auf dem Nachtkästchen ab. Ich sah nicht was er alles mitgebracht hatte. Aber ich ahnte es natürlich. Denn er hatte meinen ganzen Aufenthalt schon davon gesprochen, was er nun gleich tun würde. Ich hatte das lange nicht mehr gemacht. Ich glaube seit meiner ersten großen Liebe nicht mehr. Ein bißchen nervös war ich schon. Dann hörte ich ein Pffft-Geräusch und es wurde feucht auf meinem Schamhügel. Mit einem Pinsel verteilte er den Schaum auf meinem Schambereich. Nur außen. Wie es sich gehört. Dann setzte er meinen Rasierer an und rasierte mich mit einer unfassbaren Begeisterung zwischen meinen Beinen. Akribisch, bis keine Haare mehr zu finden waren. Ich glaube so ordentlich rasiert war ich lange nicht mehr oder vielleicht noch nie. Ich seh ja auch einfach nicht so gut hin wie er.

Mr. Kite hatte mir die ganze Woche schon von seinen Landschaftsgärtner und Architektur-Skills erzählt. Nicht, dass ich unrasiert bei ihm angekommen wäre. Und eigentlich mag er, wenn ich mich recht erinnere, auch eher nicht ganz rasierte Frauen. Aber no way. Mit dieser liebevollen Rasur, die vermutlich unter den Aspekt „Ich will dich von vorne bis hinten verwöhnen, wenn du bei mir bist“ gefallen ist, endete mein Aufenthalt bei ihm. Der natürlich viel zu kurz war. Mir viel zum Nachdenken mitgegeben hat und sicher nicht der letzte gewesen sein wird.

Zwischen der holprigen Nacht zu Beginn und der Rasur zum Schluss haben eine wilde intensive sexuelle Reise hingelegt. Ich hab erst mal ne ganze Weile gebraucht, bis in meinem Kopf angekommen ist, dass er auf mich abfährt. Ich war unsicher und total zurückhaltend am Anfang. Was vermutlich für ihn nicht ganz einfach war, nachdem er soviel über meine Abenteuer gelesen hatte. Aber eigentlich gab es für mich keinen Grund zu zweifeln, dass er Lust hatte auf mich. Denn schon am ersten Morgen, krabbelte er nach dem Beten irgendwann wieder ins Bett zurück aber nicht mit der Intension weiterzuschlafen, sondern mich zu vernaschen. Ahh, ich bin ja so gar nicht der Morgensextyp..Irgendwo zwischen „Ahhh, nicht dein Ernst, ich bin Null ausgeschlafen“ und „Huch, schon nice mit ner harten Latte angekuschelt werden“ liebkoste er mich. Ich ließ mich nicht küssen, aber lecken und merkte, dass mein Kopf schon mehr angekommen war, als am Vorabend. Lecken mit Nachhelfen machte mir einen intensiveren Orgasmus als beim ersten Mal. Und auch nicht den letzten…

Einfach mal abgehauen…

Ziemlich verrückt, aber irgendwas hat mich nur einen Monat nach meinem kurzen Date am Flughafen zurück nach Ägypten gezogen. Vielleicht die Kombination aus Winterwetter hier, dass die Flüge im Januar noch verhältnismäßig günstig sind und dass ich mich einfach mit ihm sauwohl gefühlt habe.

Ich habe also eine günstige Gelegenheit auf der Arbeit abgepasst, um mich für eine halbe Woche verkrümeln zu können. Zumal ich wirklich keine gute Zeit in der Arbeit hatte. Man könnte sagen eher eine wirklich schlechte Phase. Zwischen meiner Chefin und mir ist quasi Funkstille. Hab drei Nächte nacheinander wirklich schlecht geschlafen, was für mich hochgradig ungewöhnlich ist. So lange hat es gedauert, bis ich es geschafft habe, den Stress auf der Arbeit so weit zu verarbeiten oder wegzuschieben, dass es mich nicht mehr quält. Zum ersten Mal denke ich wieder ernsthaft über einen Wechsel nach. Wenn ich mir doch nicht immer Jobs suchen würde, mit denen ich emotional so eng verbandelt bin. Dann wäre das einfacher zu entscheiden.

In dieser Gemengenlage war die Aussicht auf einen kurzen Sneak zu Mr Kitesurfing wirklich hochgradig attraktiv. Raus aus dem Grau, raus aus dem Kopfstress, der schlechten Laune, die Batterien wieder aufladen. Ich buchte also einen Flug nach Hurghada und erzählte quasi niemandem, dass ich mich für ein paar Tage gen Süden absetzen würde. Ich hatte ja immer noch das gültige Visum vom letzten Trip. Als ich am Flughafen saß, fragte ich mich, ob es mutig, bekloppt oder Menschenkenntnis war, dass ich einfach losflog zu jemandem, den ich genau eine Stunde auf einen Kaffee getroffen hatte. Aber ich war mir sicher, dass er am Flughafen auf mich warten würde.

Und ich hatte Recht. Da stand er und wir freuten uns beide, uns wiederzusehen. Wir begrüßten uns mit einer innigen Umarmung. Er lachte mich an. Mit seinem Lachen, das immer auch seine Augen strahlen lässt. Mr. Kite, braungebrannt, wie jemand, der viel Zeit in der Sonne verbringt. Anfang 50, kahlrasierter Kopf, weil die Restfrisur ihm eh keine Wahl gelassen hatte. Kurze weißgraue Bartstoppeln im Gesicht und ziemlich durchtrainiert. Koffer ins Auto geschmissen, schon drückte er mir einen Kaffeebecher Cappuccino mit Mandelmilch in die Hand. Wow, das hatte er sich vom letzten Besuch gemerkt. Er hatte sowieso angekündigt mich verwöhnen zu wollen. Das fing ja schon mal wunderbar an. Ich war sehr gespannt auf seine Wohnung und den Ort an dem er lebt. Im ersten Leben war er Architekt gewesen und ich hatte schon Bilder seiner von ihm eingerichteten Wohnung gesehen. In diesem paradisischen Örtchen, dass eine „gated community“ ist – sicher, sauber, ruhig. Die Bilder hatten nicht gelogen. Er hatte seine Wohnung mit sehr viel Liebe zum Detail eingerichtet. In zum Meer passenden Farben. Sein Schlafzimmer und Wohnzimmer haben direkten Blick auf den 100 Meter langen Pool, der in der Mitte der Anlage liegt. Ich glaube an diesem Ausblick werde ich mich nie satt sehen können. Es ist warm, aber nicht heiß, das Meer ist nur drei Minuten weg. Raus aus dem Stress ins Paradies. Das auch daraus besteht, dass wir uns unfassbar gut unterhalten können. Über alles. Das Leben, Sex, Politik, Kultur. Auch mal wieder intensiv auf Englisch zu kommunizieren macht mich glücklich. Die eingerosteten Skills wieder rausholen.

Wir haben in die fünf Tage ich bei ihm war, so viel intensive Gespräche, Nähe und sexuelle Erlebnisse gepackt, dass ich mir beim Schreiben total schwer tue dem gerecht zu werden. Ich glaube eine dermaßen intensive Auszeit auf allen Ebenen habe ich noch nie gehabt. Er hatte meinen Blog komplett gelesen. Er wusste also ziemlich viel über mich. Er selbst hat sich scheiden lassen und seitdem die ein oder andere Affäre gehabt. Ihn treibt die Lust sich auszuprobieren, herauszufinden, was die Welt so an sexuellen Spielarten bereit hält. Im Vergleich zu mir kommt er aber aus einer Gesellschaft in der man das nicht so offen lebt. In der man unverheiratet kein Hotelzimmer zusammen bekommt (als Einheimischer). Sein Erweckungserlebnis war unter Anderem, dass er eine Deutsche zu Gast hatte für 20 Tage. Liebevoll „sein Ferrari“ genannt. Neben der ich – nachdem was er mir erzählt hat – mir schon fast züchtig vorkomme – eine nymphomane Borderlinerin. Er hat nur am Ende darunter gelitten, dass sie ihm nicht ehrlich gesagt hatte, dass sie keine Beziehung will. Aber sie hat ihn wohl viele Dinge ausprobieren lassen, die er noch nie gemacht hat. Welcher Autotyp ich hingegen bin, das verrate ich später.

Ich brauchte ein wenig bis ich mich akklimatisiert hatte. Als ich mich duschen wollte, bot er an mit zu kommen und ich konnte seinen braun gebrannten, unfassbar durchtrainierten (allen Voran die sehr beeindruckenden Bauchmuskeln), kein Gramm Fett an sich habenden Körper zum ersten Mal bewundern. Wow, da fühle ich mich gleich wieder wie ein Polarbear. Und er hat einen wirklich großen Schwanz. Wir begannen uns zu streicheln und knutschten unter der Dusche. Irgendwann kniete ich mich auch hin und blies ihn ein wenig. Mein Kiefer war nicht ganz so erfreut, denn ich musste meinen „kleinen Mund“ (Zitat Mr. Kite) ganz schon auf Anschlag öffnen um ihn blasen zu können. Es gefiel ihm. Allerdings finde ich in der Dusche knien so semi bequem, deswegen versuchte ich gar nicht ihn zum kommen zu blasen. Wir setzten das Ganze dann im Bett fort. An den ersten Abend erinnere ich mich gar nicht en Detail. Wir hatten ziemlich normalen Sex, wir sind beide gekommen. Aber im Prinzip war ich müde und kaputt von den Gesamtumständen, also Arbeit und Reise.. Ich freute mich sehr aufs Kuscheln. Er ist ein ganz intensiver Kuschler, der mich fest umschlingt. Was in dem Fall gut gepasst hat.

Beeindruckenderweise schläft er quasi noch einfacher ein als ich. Er hatte schon angekündigt, dass er ziemlich früh aufstehen würde um zu Beten. Wow, das hatte ich auch noch nie. Das wäre irgendwie nix für mich wenn es mir jedes Mal die Nacht zerreißt. Da bin ich mal froh, dass wir Christen nicht zu festgelegten Uhrzeiten beten. Die erste Nacht war aber wirklich nicht so einfach. Ich musste mich erst an seine ziemlich harte Matratze gewöhnen, dann noch an den mir noch nicht wirklich vertrauten Schlafbuddy und an ein Kissen, das nicht mein Freund wurde. Auch teile ich mir nie eine Decke. Nie. Mir war mit der einen leichten Decke zu kalt und ich fror leicht. Aber trotzalledem fühlte ich mich im Grundsatz wohl bei ihm und freute mich auf die weiteren Tage.

Dankbar im Urlaub

Ich bin auf dem Weg zurück nach Hause von diesem Trip voller Überraschungen. Ich sitze dankbar im Flugzeug, denn Tarek lässt es sich nicht nehmen mich trotz der späten Landung jetzt dann gleich abzuholen. Er hatte mich schon so ganz süß beim Hinflug am Flughafen abgegeben. Dankbar für den sehr netten ägyptischen Mitarbeiter am Check-In, der mich einem sehr breiten Grinsen einfach so auf den Notausgang-Sitz platziert hat (ohne dass ich danach gefragt habe). Dankbar für den netten Mitarbeiter der Cruise-Line, der mir beim Verlassen des Schiffs noch ein Kompliment für meine Haarfarbe gemacht hat. Dankbar für die Zeit mit Tatenda, der mich kurz vor der Abreise noch gefragt hatte, ob ich ihn nicht doch heiraten wolle. Es ginge ja schnell an Bord eines Schiffes. (Nicht ganz Ernst gemeint, aber jetzt kann ich wohl trotzdem nicht mehr behaupten, dass mir noch nie jemand einen Heiratsantrag gemacht hat :-))

Dankbar für das Kaffee-Date mit dem netten Ägypter kurz vor meinem Rückflug. Wir hatten vor dem Trip über die Rirarammelseite geschrieben. Er hatte sein Profil in Hurghada und hatte mich angeschrieben, als ich noch nicht wusste, dass ich bald in seine Ecke kommen würde. Ich hatte mich nicht getraut, noch ein wenig länger zu bleiben und in seiner Kite-Schule vorbeizuschauen. Die Angst doch mal für eine schräge Bild-Schlagzeile zu sorgen, weil ich am Ende in irgendwas Komisches rein gerate, hält mich dann doch von zu wilden Sachen ab, zumindest wenn ich keine Chance habe mein Bauchgegühl urteilen zu lassen. Ich hatte mir kein mobiles Internet für Ägypten besorgt. Deswegen war außerhalb des Schiffs für mich nicht ganz so einfach. Am Ende wurde ich von der Cruise-Line so früh zum Flughafen gebracht, dass ich mit ihm vereinbarte, dass wir uns dort noch eine Stunde treffen könnten auf einen Kaffee.

Als er dann vor mir stand bereute ich unmittelbar mich nicht getraut zu haben. Ein sehr sympathischer 50-Jähriger begrüßte mich herzlich. Er packte meinen Koffer und mich ein und wir fuhren mit seinem Auto in die Stadt. Das waren nur ein paar Minuten Fahrzeit. Wir fanden gleich ein Gespräch über Politik, das Leben und sein Land. Ich genoss es noch ein wenig in das Land einzutauchen, das ich ja bisher nur gefiltert über die Kreuzfahrt erlebt hatte. Er lud mich auf einen Cappuccino ein, ließ mich eine Gabel von seinem unglaublich leckeren süßen Teil kosten. Fast schon auf dem Rückweg redeten wir auch über Sex, Beziehungen und Seitensprünge. Er war durch einen Airbnb-Gast aus München auf die Rirarammel-Seit aufmerksam gemacht worden. Im Grunde hat diese Frau erzählte er mir, sein Sexleben und damit auch sein Leben nachhaltig geändert. Sie hat 20 Tage beim ihm gewohnt und dabei muss er den besten Sex seines Lebens gehabt haben. Darüber hinaus hat er beruflich seine Schäfchen im Trockenen. Hat sich ein Haus am Meer gekauft und gibt Kite-Surfing-Stunden. Macht das, worauf er Lust hat, lebt. Im Prinzip hab ich wegen der Reise ein Multiple Entry Visa, das noch bis Mitte nächstes Jahr gilt. Jetzt mit der Einladung kiten zu lernen und in seinem Gästezimmer zu wohnen. Wie nett heute alle zu mir waren… Danke, danke, danke. Ich versuche mich an schlechten Tagen daran zu erinnern. Mit einer total herzlichen, ernstgemeinte Umarmung verabschiedeten wir uns von einander und werden in Kontakt bleiben.

Ich sitze ganz beseelt auf meinem sehr bequemen Sitzplatz. Nicht mal das junge Assi-Paar, das sich kurz vor Abflug noch auf die Plätze neben mich gequetscht hat, kann mir die Laune verderben. Auch nicht die Erinnerung an den Ärger, darüber, dass mich mein Boss doch nicht remote zwei Tage von unterwegs hat arbeiten lassen und ich zwei Urlaubstage nachbuchen musste.

In der Ergänzung zum letzten Blogeintrag: Ich habe – glaube ich – mit die teuersten Kondome meines Lebens im Schiffsshop erworben: 13.50 Euro für 10 Stück ist schon happig. Aber was willst machen… Tatenda hat mich noch an zwei Abenden nach seinem Dienst in meiner Kabine besucht. Meist nur eine Stunde, weil es eh schon spät war. Mir wäre manchmal der Sinn mehr nach einfach kuscheln gewesen. Er war durch seine Zeit auf See, wo es doch nicht so einfach ist jemanden zu finden, ein wenig ausgehungert. So dass es am Ende auf Sex rauslief, was für mich auch in Ordnung war. Und er hat es geschafft sich nicht dabei erwischen zu lassen

Gefährliches Treffen

Ich tippe diesen Eintrag fast komplett auf meinem Handy, während ich im Bus sitze und drei Stunden von Medina zurückfahre.

Nach dem spontanen Blowjob musste Tatenda noch in einer andere Bar für zwei Stunden arbeiten. Ich hatte ja bisher jegliches Entertainment-Programm auf dem Schiff gemieden, weil ich keine große Lust verspürt hatte mich bespaßen zu lassen. Das ist irgendwie nicht mein Ding. Aber er fragte mich, ob ich ihn noch in der anderen Bar besuchen kommen würde – Paartanzabend war dort angesagt. Eigentlich nicht so mein Ding, aber wenn er da war, dann kann ich mich da mal rein wagen. So als normaler Gast, als ob wir uns nicht besonders kennen würden. Er muss ja ein wenig auf der Hut sein wegen seiner Kollegen. Für diesen Abend war der Dresscode elegant. Tatenda würde mit Fliege arbeiten: Peguin-Style, dann passt der Spitzname.

Eigentlich wollte ich gar nichts mehr trinken, ich hatte ja an der Bar schon einen AperolSprizz gehabt. Ohne Getränkepaket sind die einzelnen Drinks einigermaßen teuer. Ich kam dort an und suchte den Raum mit den Augen nach ihm ab. Es gab nur eine Bar, aber ich konnte ihn nirgends finden. Er war wohl noch nicht da. Also sah ich mir das Treiben an. Animateure waren unterwegs, tanzten mit einsamen Ladys – mein Albtraum. Das einnerte mich irgendwie an Dirty Dancing, wo die Tanzlehrer die einsamen Frauen bespaßen dürfen. Ansonsten viel Glitzer und Pailetten an den Klamotten der Anwesenden und ich kam mir sehr jung vor. Aber die Menschen hatten Spaß. Es wurde ein Tanzwettbewerb für die Gäste anmoderiert. Zugegebenermaßen waren die Teilnehmenden wirklich unterhaltsam und so saß ich am Ende fröhlich mitklatschentd auf meinem Stuhl.

Ich hatte mich gegenüber der Bar an einem Tresen platziert. Irgendwann kam Tatenda dann und grinste mich an. Ich lachte zurück, hielt aber erst mal ein wenig Abstand. Ehe ich mich versah, stellte er einen AperolSprizz auf die Bar und gab mir mit einem Blick zu verstehen, dass ich den abholen sollte. Tat ich und hatte gleich ein schlechtes Gewissen. Ich wollte nicht, dass er Ärger wegen mit bekommt, weil er mir Drinks ausgibt. Allerdings ist es wohl am Ende mit den Getränkepaketen auch nicht ganz so wild, weil es da ja eh nicht so genau geht. Ich grinste: Wenn man was mit dem Barkeeper hat, dann braucht man wohl kein Getränkepaket mehr.

Ich setzte mich nach einer Weile zu ihm an die Bar und sah ihm beim Arbeiten zu. Als mein Drink leer war, fiel noch ein Mojito für mich ab – zufällig natürlich. Wir quatschen ab und an ein wenig miteinander. Irgendwann sollte ich seinem Kollegen das Foto aus Südafrika zeigen. Dem hatte er unsere Geschichte erzählt, er konnte sie wohl auch nicht glauben. Aber es gibt ja das Beweisbild von vor vier Jahren. Tatenda hatte mir erzählt, dass er etwa bis 1 Uhr Dienst hatte. Da wir nicht offen reden konnten, weil sie immer zu dritt oder viert hinter der Bar standen, sagte ich so gegen 1 Uhr, dass ich langsam müde werde. In einem günstigen Moment, antwortete er, dass ich das „Do not disturb“ Schild raushängen soll. Er wollte später dann vorbeikommen.

Wild, weil für ihn eigentlich superrisky. Das kann ihn seinen Job kosten. Ich ging auf meine Kabine. Während ich auf ihn wartete schrieb ich den Blogeintrag von unserem Wiedersehen. Geduscht und rasiert hatte ich mich kurz vorher zufällig eh schon. Ich zog das einzige Höschen mit schwarzer Spitze an, das ich eingepackt hatte. Ich war nur auf Reisen vorbereitet, hatte überhaupt nix anderes im Sinn gehabt. Hach ja, deswegen hatte ich auch genau ein Kondom dabei, das sich eh so für den Notfall in meinem Kulturbeutel befand. Na wunderbar, läuft ja wieder spitze bei mir. Ich ging nicht davon aus, dass er welche dabei hatte. Und Saudi-Arabien bot sich jetzt bei einem Landgang auch nicht unbedingt an um welche zu kaufen.

Er hatte mir an der ersten Bar schon gesagt, dass er sich immer noch darüber ärgerte, dass er für seinen Anspruch damals so schnell gekommen war. Das wäre mir nicht im Gedächtnis geblieben. Ich war damals zwar nicht gekommen, aber hatte das nicht schlimm gefunden. Für ihn war es wohl ein Makel geblieben und er hatte da wohl noch was gut zu machen für sein Ego. Um kurz vor 2 Uhr klopfte es an meiner Tür. Ich machte schnell auf und ließ ihn rein. Er war außer Atem. Das Problem für ihn ist, unauffällig bis zu mir zu kommen, weil in dem Stockwerk mit meiner Kabine ausgerechnet keine Bar und nichts ist. Es gibt für ihn also keine gut erklärenbaren Grund warum er da durch die Gänge läuft.

Aber er war ungesehen bis zu mir gekommen. Ich sagte er solle sich wie zu Hause fühlen. Was dazu führte, dass er gleich mal den Fernseher einschaltete. Den hatte ich noch gar nicht angehabt, seit ich auf dem Schiff bin. Dann wollte er sich frisch machen. Ich sagte er kann gern duschen und soll alles im Bad einfach benutzen. Da zog er sich aus und verschwand im Bad. Nach ein paar Minuten kam er frisch geduscht zurück, angelte sich noch einen meiner Kaugummis und setze sich zu mir aufs Bett. Er nackt, ich komplett angezogen. Ich kuschelte mich an ihn, streichelte seine weiche dunkle Haut. „Polarbear“, sagte er uns grabbelte mir unters Shirt. Ich zog es aus. Und er öffnete mir den BH. Wir knutschen. Er ließ mich spüren, dass er heiß war. Fühlte seinen Ständer. Ich blies ein wenig. Er machte sich über meine Brüste her. Als er mit seiner Hand in mein Höschen unterwegs war zog ich meine restlichen Klamotten aus. Da lagen wir nebeneinander – ich ganz hellhäutig – er ganz dunkel – viel mehr Kontrast geht gar nicht mehr. Wir mögen das beide. Er nahm meine Finger und saugte daran. Er spielte kurz an mir rum, leckte mich einmal kurz an und kam dann über mich. Ich spürte seinen Ständer auf meinem Venushügel und erinnere ihn an den Gummi. Sagte, dass ich nur einen hätte. Und hoffte sehr, dass dieser gut passt. Er zog ihn Problemlos über. Dann fickte er mich quasi ohne Vorspiel.

Während er losfickt, denke ich noch drüber nach, ob schwarze Männer das Pornoklischee, das sie oftmals auf ihren BBC reduziert übernommen haben und meinen es braucht nicht viel mehr als Reinstecken und Ficken. Aber zurück zum Geschehen. Unabhängig davon fickt er gut. Allerdings werde ich in der Missionarsstellung vermutlich nicht kommen. Er fickte so als wäre er gewillt, das noch ewig zu tun, weil er eben noch die Rechnung offen hatte. Ich schloss die Augen und genoss seine Stöße. Irgendwann kam da noch so ein schräger Moment, weil er auf mir lag sich bewegte und mir beide Ohren zuhielt mit seinen Daumen. Würgen, kenn ich, aber Ohren zuhalten war mir neu. Keine Ahnung, was das für ein Ding ist. Irgendwann wechselten wir auf Doggy. Ohja, beste Idee. Mit seinem Schwanz wurde das tief und gut. Er liebte es auch. In der Stellung konnte ich auch easy nachhelfen. Und wir kamen am Ende fast gleichzeitig. Da er nicht Gefahr laufen wollte in meinem Bett einzuschlafen, machte er sich sehr bald auf den Weg zu seiner Kabine. Ich schaute auf den Gang, ob die Luft rein ist und er dann schnell hinaus. Er kam ungesehen wieder in seine Kabine zurück. Wir sind noch 4 Tage auf demselben Schiff unterwegs…

Sein Schlüssel ist bei mir…

Als ich heute nach meiner Dienstreise meine Wohnung betrete, fällt mein Blick zuerst auf einen Schlüsselbund der an der Wand hängt. Es ist nicht meiner. Ein Hausschlüssel und ein Autoschlüssel. Ich muss schmunzeln, wenn ich daran zurück denke, wie ich ihn abgeholt habe.

Vor ein paar Tagen schrieb mich Mr. Bondage an. Wir hatten immer mal wieder losen Kontakt gehabt, uns aber wirklich lange nicht mehr gesehen. Er hatte sich in der Corona-Zeit sehr zurück gezogen, keine Kontakte gehabt. Erst seit ein paar Wochen geht er wieder unter Menschen. Mr. Bondage hat in meiner Stadt eine Zweitwohnung für die Arbeit. Er fragte mich, ob ich während seines Urlaubs seinen Wohnungs- und Autoschlüssel aufbewahren und ich im Zweifelsfall auch mal nach dem Rechten sehen könnte. Wow, was für ein Vertrauensbeweis. Keine von alle den Frauen, die da nach mir noch so kamen.

Seit wir uns das letzte Mal gesehen hatten, war er umgezogen. Ich kannte seine neue Wohnung noch gar nicht. Wir machten also ein Essensdate für einen Abend vor seinem Urlaub aus. Dabei wollte er mir alles Relevante für seine Abwesenheit zeigen. Eigentlich war Biergarten geplant, aber das Wetter spielte an dem Abend nicht mit. Wir beschlossen, dass wir zum ihm gehen und beim Griechen ums Eck was bestellen.

Erst ein kleiner Hausrundgang, Tiefgarage mit seinem Flitzerchen. Dann seine Wohnung – neue gebaute Wohnanlage – 2-Zimmer. Er hatte sich auch hier natürlich wieder ein Fesselzimmer eingerichtet. Der wunderbare Balken war wieder mitgekommen, wie auch die selbstgebauten japanischen Wandleuchten. Und auch die Tatami-Matten. Hach, das fühlte sich so vertraut an. Wir holten Essen und setzten uns in seine Küche. Er hatte seinen Laptop aufgebaut und wir sahen uns einen Film neben dem Essen an. Ich mochte das. Er hatte Ready Player One ausgewählt. Hatte ich noch nie gesehen. Schöner Film, gutes Essen, sehr vertrautes Beisammensein. Diese Freundschaften in denen man sich ewig nicht sieht aber sofort dort weitermachen kann, wo man aufgehört hat, so eine ist das.

Dann küssten wir uns. Und es kribbelte. Huch, was war das denn? Ich war nicht mit der Erwartung gekommen, dass der Abend sexuell werden muss. Es fühlte sich plötzlich an wie in unserer Anfangszeit. Leidenschaftlich, mit Zuneigung, kribbelig, Lust auf den Anderen. Vom Knutschen auf den dafür unbequemen Küchenstühlen begaben wir uns in seine Fessel-/Schlafzimmer. Das bunte Mädchen und der alte Mann (wie wir uns liebevoll nennen) knutschten, streichelten und liebkosten sich leidenschaftlich. Irgendwann holte er den großen Stoffbeutel den ich von früher noch so gut kannte und legte ihn neben die Matratze… Er wird doch nicht etwa Lust zum fesseln haben. Ich habe mich seit unserem letzten Mal von niemand anderem in dieser Form mehr fesseln lassen. Er breitete den Beutel aus. Da lagen sie die Bondage-Seile. Vorfreude machte sich in mir breit. So unerwartet. Als aller erstes nahm er eine Augenbinde aus seinem Beutel. Dafür liebe ich ihn ja. Einen Sinn ausschalten, damit ich mich viel leichter Fallen lassen kann. Damit gab ich die Kontrolle ganz an ihn ab.

Er nahm ein Seil, führte meine Handgelenke zusammen. So fängt es immer an. Er band meine Handgelenke zusammen. Ich war gespannt, was er vor hatte mit mir. Ich war nackt. Er saß schräg hinter mir. Dann zog er meine zusammen gebundenen Hände über den Kopf nach hinten. Mit einer Oberkörperfesselung fixierte er sie in dieser Position. Band auch ein Seil um meine Brüste. Dann ließ er mich auf den Rücken legen. Ich musste ein wenig ruckeln um eine Position zu finden, bei der ich nicht zu arg auf meinem Händen lag. Aber alles fein. Er ließ das zweite Seil über meinen Venushügel gleiten. Aufregend. Er fesselte mir die Beine an den Oberschenkeln auseinander, so dass ich weit aufgespreizt vor ihm lag. Oh mein Gott, davon habe ich so lange schon mal wieder geträumt. Ich war sehr angeturnt. Was hatte er vor? Schmerz, Lust? Ich konnte hören wie er Equipment holte. Es vibrierte.. an meinem Kitzler. Dazu kam noch der mir sehr bekannte gebogenen Stahldildo. Oh jaaaa. Niemand kann den so gekonnt benutzen wie er. Er fickte mich so erbarmungslos mit dem Ding (aber nie drüber) dass ich mir sicher war, dass ich ihm gleich so dermaßen das Laken vollsquirten würde. in Kombination mit der Vibration (es war ein Lush fand ich danach raus) Aber mein Kopf machte mir einen Strich durch die Rechnung. Musst du nicht pinkeln? Nein, natürlich nicht, aber kaum war der Gedanke einmal kurz aufgeloppt, konnte ich nicht mehr loslassen. Squirten viel aus, aber geil gekommen bin ich trotzdem. Oh wie habe ich das vermisst. So viel Lust zwischen uns. Geilheit. Vertrautheit.

Ich revanchierte mich mit einem Blowjob und half mit, dass er auch noch zu seinem Orgasmus kam. Ficken geht bei ihm meistens nicht mehr. Aber das ist kein Problem. Ich kenne ihn nun so lange schon, dass ich bei ihm die nachlassende Potenz über die Zeit bemerke. Ich glaube deswegen hat er sicherlich auch mit dem Älter werden gehadert. Manche Männer merken das weniger, bei ihm ist das spürbar, dass es nicht mehr so geht, wie noch vor ein paar Jahren. Aber das macht das Beisammen sein nicht weniger schön. Ich blieb sogar übernacht. Lieh mir ein Schlaf-T-Shirt von ihm. Wie früher. Am Morgen frühstückten wir noch zusammen. Er machte mir ein wunderbares Müsli und es fühlte sich stimmig an zwischen uns.

An diesen Abend muss ich nun immer denken wenn ich die Schlüssel an meiner Wand sehe… Nach seinem Urlaub werde ich sie ihm wieder bringen müssen. Und ich freue mich schon drauf.

Wenn der Kopf und der Körper unterschiedliche Dinge wollen…

Keine Ahnung, ob sich außer mir noch jemand an Mr. Erfolgreich erinnert. Der mich mit Sprachnachrichten überhäuft und gar nicht locker gelassen hat, bis wir uns endlich getroffen haben. Der sich glaube ich in meinem Blogbeitrag über ihn nie ausreichend gewürdigt sah und nachdem er bekommen hat, was er wollte auch gefühlt kein Interesse mehr hatte. Typ Supererfolgreich und supergut aussehend. Nur dass er das auch weiß. Der mutmaßlich auch einen ähnlichen sexuellen Lebensstil pflegt wie ich, aber das sehr diskret macht.

Jedenfalls sagt mein Kopf „Abhaken“ – da passiert nix mehr. Wir schreiben uns sporadisch drei Mal im Jahr zu den jeweiligen Geburtstagen und zum Jahreswechsel. Hin und wieder muss ich aber ihn denken, vor Allem unsere Küsse gehen mir nicht aus dem Kopf. So eine Schmetterlingshorde hatte ich sonst nie gefühlt. Dieses Gefühl hätte ich gern wieder – sagt mein Körper. Warum muss ich gerade jetzt an ihn denken. Just vor ein paar Tagen schrieb er mir überraschend als Anwort auf meine Geburtstagsglückwünsche, dass er gerade einen Abend in meiner Stadt sei. Warum er mir aber genau geschrieben hat, kann ich gar nicht beantworten, denn er war nicht alleine hier, sondern mit einem Freund. Und in meiner Interpretation des Sachverhalts hätte sich eh kein Zeitfenster für uns ergeben. Aber wir schrieben ein wenig hin und her. Geplänkel. „Wie gern würde ich meinen Schwanz wieder tief in deinen Hals rammen“ – Aha. „So tief, dass du gar nicht anders kannst als Schlucken“ . Aha, daher weht der Wind. Ich weiß immernoch nicht, ob dieses Sperma-Schlucken-Ding sein Kink ist, dann könnte ich damit ja noch irgendwie leben, dass er ausgerechnet diese Fantasie hat. Aber machmal habe ich das Gefühl er will einfach nur seinen Charme und seine Schönheit dafür nutzen, dass ich für ihn meine Grenzen verschiebe. Im Grund mag ich Sperma nicht besonders gern. Die Konsistenz ist nicht meines. Manchmal lasse ich mir in den Mund spritzen, spucke dann aber schnell wieder aus. In ganz seltenen Fällen schlucke ich mal. Dann geht es entweder gerade nicht anders (Ich glaube Kaufhaus-Umkleide-Kabine hatte ich das mal) oder ich weiß, dass es jemanden kickt, wir haben ein vertrauensvolles Verhältnis und ich habe Lust darauf. Das kommt aber wirklich supersuperselten vor.

Eigentlich weiß er das. Aber es ist genau das erste was ihm einfällt, was er von mir will. Das zweite was er im Laufe des Gesprächs ins Gespräch brachte war, dass es ja „leider“ kein Video von mir gibt, auf dem ich blase. Sehr leider finde ich das nicht, dass niemand identifizierbare Bilder von mir mit sexuellen Handlungen hat. Das ist eine meiner harten Grenzen. Nicht verhandelbar. In einem vertrauensvollen Verhältnis, in dem mein Gegenüber sich auch um die Erfüllung meiner Fantasien bemüht, hätte ich eventuell irgendwann ein paar Gedanken darüber verschwendet, wie man diesem Wunsch und meinen Sicherheitsbedürfnis nachkommen könnte. Aber nein, alle meine Alarmglocken läuten laut. Ich will ihm im Grunde meines Herzens nichts böses unterstellen, aber ich bin bei so einseitigen Vorstellungen auf der Hut. Mein Körper, meine Lust hätte unabhängig von meinem Kopf viel dafür gegeben ihn wiederzusehen. Aber am Ende war es sowieso wie schon erwartet, ein bißchen Geplänkel, dann war die Situation durch und er ist wieder abgetaucht.

Nachtrag zu diesem Blogeintrag. Auf den Hinweis etwas missverstanden zu haben von Mr. Erfolgreich, ergänze ich, dass er mir lediglich auf seine Geburtstagsgrüße geantwortet hatte und dabei erwähnt hat, dass er in meiner Stadt ist. Ich wollte es nicht so aussehen lassen, als hätte er sich aus dem Nichts gemeldet. Ich habe die Info mit seiner Anwesenheit in meiner Stadt dann fälschlicherweise so interpretiert, also würde er mich sehen wollen. Er war aber seiner Aussage nach nur ehrlich und hat diese Tatsache erwähnt.

Allerdings kann ich nichts dafür, dass er auf meine Rückfrage „Warum er denn hier sei?“ mir den Grund genannt hat und ich dann bedauert habe, dass er nicht allein da ist und, dass ich ihn gern wiedergesehen hätte, er schrieb „Das glaube ich dir durchaus… ich hätte mir durchaus vorstellen können, Dir tief in den Hals zu spritzen ;-)“

Falls dass nun für jemanden den Inhalt meines Blogeintrags in ein anderes Licht rückt, okay.

So ist das mit der Kommunikation und den Erwartungen und Interpretationen, die man Aussagen zuschreibt. Ich kann nur darüber schreiben, wie es sich für ich anfühlt, nicht wie mein gegenüber es gemeint hat. Ich wollte es nicht in ein falsches Licht stellen.

Das Bett ist zu klein… das Problem mit zuviel Intimität – Teil 2

Wir fallen also knutschend und fummelnd ins Bett…Es fühlt sich gut an, aber nicht zündend. Für das was er mit mir eigentlich anstellen wollte, ist Mr. Chef sehr zurückhaltend. Ich kann nicht einschätzen woran das liegt. An wenig Fremdhaut-Experience, an mir, an weiß der Kuckuck was. Ich bin also initiativer als erwartet. Ich streichel, ich knutsche, ich blase. Droht er an seiner eigenen Erwartungshaltung zu scheitern? Dabei habe ich ja gar keine große. Er fingert mich. Ich bin nicht superfeucht aktuell. Ich drehe ihm mein Massage-Öl an. Viel besser. Er macht das gut. Aber merke nicht, ob ihm das Spaß macht, oder er es macht weil er irgendwie muss. Während er mich fingert massiere ich meinen Kitzler. Er hatte mir im Vorfeld gesagt, dass er unbedingt miterleben möchte, wie ich es mir selbst mache. Also da wären wir. Da es schon eingermaßen spät ist, brechen wir danach zum Essen auf.

Den Rest werden wir sicher nachholen. Wir gehen Essen, ich genieße den Abend. Ich finde wir haben ein spannendes Gespräch. Mit Ausnahme seiner Unsicherheit beim Sex, alles palletti bei uns. Danach noch auf einen Drink in die Hotelbar. Wir nehmen den dann mit ins Zimmer. Er macht es sich bequem. Ich greife schnell mein kleines schwarzes Kleidchen und husche ins Bad. Ich komme also in dem sexy Hängerchen wieder – was als Einladung zu verstehen ist. Und ja wir haben sowas wie Sex, er nimmt mich quasi doggy und kommt am Ende auf meinem Arsch. Wie ein Tittenfick nur mit meinem Hintern, bei kurvigen Ärschen geht das. Ich weiß weder, ob das kommen so intendiert war, noch die Art wie er es mit mir gemacht hat. Aber man fragt das dann ja auch nicht. Aber es sah doch befriedigt aus. Ich machte es mir danach nochmal selbst mit meinem Dildo. Das glaube ich kickte ihn null. Wenn ich ihn währenddessen ansah, sah er ziemlich abwesend aus. Ich dachte mir in dem Moment nicht viel dabei. Im Nachhinein fällt mir das erst wirklich auf. Wir kuschelten und redeten viel. Ich nahm mir Nähe und gab sie ihm auch. Das fühlte sich sehr okay an. Aber eigentlich war der ganze Aufenthalt schon ab dem Schlafen gehen gekippt. Das war mir nur überhaupt nicht klar in dem Moment.

Die Nacht in einem Bett, das ziemlich klein ist und wenn man weit außen liegt musste man bei der Matratze Angst haben rauszufallen. Ich hab ja schon öfter Nächte mit Menschen im Bett verbracht, mit denen man intim war, die man aber nicht besonders gut kennt. ich glaube ihm war nicht so ganz klar, was das bedeutet, wenn man sich ein Zimmer teilt, in dem man quasi keinen Rückzugsort hat. Ich kann mir vorstellen, dass er ein bescheidene Nacht hatte schon auf Grund der Tatsache, dass man halt irgendwie nicht so einfach kacken gehen kann/will, wenn man sich nicht wirklich kennt. Sich schämt wenn man Nachts pupst. Wie oft hatte ich solche Nächte schon. Er hatte sich morgens um 7 gleich mal für eine Stunde ins Spa verzogen. Als er wieder kam hatten wir nochmal Sex, dieses mal richtigen, das hatte sich einfach so ergeben. Im Schlaf-Tshirt ungestylt.

Wir gingen frühstücken. Ich ahnte bis dahin noch nichts. Er machte Andeutungen, dass er fragen wollte, ob heute Nacht noch ein zweites Zimmer frei wäre. So weit okay. Allerdings sollte ich mich kümmern. Ab da war ich mir unsicher. Ich würde mir selbst niemals so ein teures Hotelzimmer buchen. Ich hatte keine Ahnung, ob er das erwartete. Dass ihn das mit dem Bett stresste konnte ich verstehen. Mein Zug geht morgen ab der Stadt zurück, in der er mich abgeholt hatte. Er musste mich da ja auch wieder hin zurückbringen. Ohne Auto war ich da sehr unflexibel. Er schlug dann vor ich könne ja schon in der Stadt schlafen… Huch. Aha. Wie jetzt? Unsicherheit machte sich bei mir breit. War irgendwas an mir verkehrt, doch nicht sexy? Irgendwas ekliges angestellt? Hmm.. Ich fing an nach Alternativen zu recherchieren. Es war eigentlich geplant, dass ich wandern gehen und er biken würde. Darauf hatte ich mich gefreut. Und irgendwann war klar, dass er mich eigentlich am liebsten sofort loswerden wollte. Es ging dann schnell, ich buchte mir das Zimmer in dem ich jetzt sitze und kein 30 Minuten später hatte ich gepackt und er fuhr mich mit dem Auto hier her. Da sah ich mich dann plötzlich in der Lobby des Hotels sitzen, so früh, dass ich noch drei Stunden warten musste bis ich ein Zimmer beziehen konnte. Es nervte mich, ich hatte in der Kürze nicht ordentlich gepackt, fühlte mich irgendwie abgestossen und wollte auch nicht mit meinem Krempel in die Stadt losziehen, die ich auch schon gesehen habe und nicht unbedingt noch länger hätte bleiben müssen. Aber früher heimfahren ging auch wegen des Tickets nicht. Er hatte mir aber immerhin das Geld für das Zimmer gegeben. Hätte er nicht müssen.

Auf dem Weg in die Stadt im Auto hatten wir ein gutes Gespräch. Trotzdem kullerten Tränen bei mir. Es war wie das Gefühl bei Eifersucht. Es fördert die eigenen Schwächen zu Tage. Zu häßlich, zu dick, zu ungepflegt, nicht weiblich genug. Die Teufel auf der Schulter schreit dir die eigenen Unsicherheiten ins Ohr. Laut und umbarmherzig. Da helfen alle Beteuerungen, dass es nicht an mir liegt, dass er zuviel Ballast mit ins Wochenende genommen hatte nichts. Oder dass er manches falsch eingeschätzt oder an den eigenen Erwartungen gescheitert war. Das Engelchen weiß das. Ich schließe nicht mal aus, dass wir uns wiedersehen. Er mit dem Wissen, dass er für sich so einen Trip anders organisieren muss. Ich weil ich im Grunde nicht nachtragend bin.

Trotzdem sitze ich hier und fühle mich furchtbar abgeschoben und ungewollt. So als ganzer Mensch. Wir hatten uns nicht mal 24 h gesehen. Auch nix mit ich fahr dich Abends dann ins Hotel und wir essen noch zusammen. Es war so plötzlich unumkehrbar. Das sticht in mein Ego. Tief rein in alle Unsicherheiten. In in einer Phase in meinem Leben, wo ich mich auf nix neues einlasse, weil unsicher.

Nichts für gegeben nehmen, freuen wenn es klappt. Das beste daraus machen, wenn es nicht klappt. Im Grunde ist mir ehrliche Kommunikation von Bedürfnissen immer am liebsten, von dem her alles fein. Aber das Tempo war ein wenig hart.

Ich gehe nun duschen und dusche mir das „nicht genügen Gefühl“ weg…

Ich wollte ja mal wie Carrie Bradshaw werden – nur ohne High Heels und Monogamie

An Weihnachten war ich zu Hause bei meinen Eltern. Die kompletten drei Tage. Der Rettungsanker zu dem ich mich in den Jahren vorher immer mal abgeseilt hatte – die zwei Besties – waren in diesem Jahr maximal weit entflohen. Bis auf eine Ostseeinsel. Zu weit für eine kurze Flucht. Also wollte die Zeit miteinander verbracht werden. Ich mag meine Eltern und bin gerne und auch oft da. Aber so drei Tage am Stück ohne eigenes Zimmer ist dann schon irgendwie lang. Meine Mam schlug vor – meine Eltern haben dekadenterweise ein Sky-Abo – dass wir ja Sex and the City die neuen Folgen schauen könnten zusammen. Klar doch. hihihi. hi. hi. Ich quatsche ja echt mit jedem über Sex, aber bei meinen Eltern bin ich da maximal nicht daran interessiert. Keine Ahnung, da bin ich oberverklemmt. Das würde also ein Spaß werden. Sowas gucke ich sonst mit den Besties, so mit GinTonic, Kichern und eigene Sexgeschichten erzählen.

Und ja ich habe gelitten, als es um Masturbieren in der Öffentlichkeit ging. Und ich musste meiner Mam dann erklären was queer und nonbinär meint. Meine Eltern sind halt doch Boomer – dasselbe Alter wie die Protagonistinnen in SATC. Immerhin werden Frauen in dem Alter mit den neuen Folgen mal sichtbar gemacht. Jedenfalls erinnerte mich das Schauen der Serie daran, wie ich zu Beginn meiner Bloggerinnenzeit davon geträumt habe, dass ich einen ultra-erfolgreichen Blog über Sex erschaffen könnte, so ein bißchen wie Carrie Bradshaw. Und dann würde ich reich und berühmt und könnte nur noch vögeln und schreiben. Carrie, nur ohne die High Heels und weniger Monogamie. Aber naja, manchmal kommt es anders als man träumt. Immerhin ist mein Sexleben 1000 Mal spannender als das von Carrie. So.

Also hoffentlich bald wieder. Ich suchte (von Sucht, nicht suchen) seit 3 Tagen „Türkisch für Anfänger“ und hänge sabbernd an Elyas M´Barek bzw seinem Serien-Alterego Cem. Dieses das brave Mädchen kriegt den hotten bösen Buben rum-Geschichten-Ding funktioniert irgendwie einfach immer bei mir. Wenn die sich nach gefühlt 15 Folgen Vor(spiel)geplänkel zum ersten Mal küssen, da brauch ich keinen Porno mehr. Das macht irgendwie viel mehr in meinem Kopf.

Aber sorry für Geschichte, ich bin so ultra horny, weil ich am 1. Dezember eine OP hatte und seitdem nahezu komplett sexlos bin. Bei mir wurde ein Lipödem diagnostiziert, also eine Fettverteilungsstörung. Ich bin im Stadium 2, hab zum Glück keine akuten Beschwerden oder Schmerzen. Aber natürlich auch keine Lust, dass es noch schlimmer wird und ich kaputte Knie und ein komplett kaputtes Selbstwertgefühl kriege. Es hilft nur eine medizinische Fettabsaugung (Liposuktion). Zahlt leider niemand – „weil Frauenkrankheit und die Fetten würden sich ja dann einfach alle Fett absaugen lassen“ – Erster Kostenvoranschlag 3 OPS á 9500 Euro. Alter, da krieg ich ein E-Auto von. Da ich dem Arzt nicht das Dritthaus in Starnberg finanzieren wollte, habe ich mir einen Doc ein Stück weiter weg gesucht. Erste große OP 10.000 Euro, dann noch eventuell eine kleinere für 3000 Euro.

Auch nicht wenig, aber deutlich besser. Mit der Aussicht, dass man da wochenlang ein Kompressionsmieder tragen muss, lehnte ich den ersten Termin, den er mir für die OP angeboten hatte im Juli ab. Dezember war da viel besser. Eigentlich war erst klar, dass ich es wirklich mache, als ich die Zusage hatte meinen Job, auf den ich kommissarisch befördert worden war, auch behalten zu können. Sonst wäre das mit dem Kredit für die OP eng geworden. Jetzt sind 4 Wochen seit der OP vergangen. Die Hamätome sind fast verschwunden, die Schwellungen noch nicht ganz. Ich sitze auf meinem Bett in meinem Kompressionsmieder. Ich dürfte seit zwei Nächten wieder ohne das Ding schlafen, hab es aber nach der ersten Nacht wieder angezogen, weil es sich ohne noch sehr seltsam anfühlt. Die Oberschenkel sind noch ziemlich taub. Mir sind von den Knien bis zur Hüfte 6.8 Liter Fett abgesaugt worden. Der Doc ist da ziemlich ans Limit gegangen. Etwa 5 Stunden Vollnarkose. Mit 10 Tagen Resturlaub bin ich in die OP gegangen, weil man wird ja auch nicht Krankgeschrieben. Und lerne, dass man 14 Tage auf jeden Fall rechnen muss, dass man raus ist aus dem Job.

Die Besties haben mir in der Zeit nach der OP den Arsch gerettet. Ich durfte bei ihnen unterkommen. Erst war gedacht von Donnerstag bis Sonntag, daraus wurde noch ein Sonntag später. Sie haben mich bekocht, ertragen, Thrombose-Spritzen gegeben, rumgefahren, meine nackten geschundenen Beine fotografiert, das vollgesaute miefende Mieder mit der Hand gewaschen, mir als nackter Käfer auf dem Rücken liegend wieder ins im Schritt offene Mieder reingeholfen, waren mit mir um den Block Gassi, auch wenn so langsam eigentlich kein Mensch laufen kann, meine Wäsche gewaschen, mich mit ungewaschenen Haaren ertragen und viel gelacht. Ich bin unendlich dankbar. Und eigentlich fällt mir nun nichts mehr ein, was mir in dieser Freundschaft noch peinlich sein müsste.

Ob die OP nun was gebracht hat, das schreibe ich, wenn ich es weiß. Das Mieder muss ich noch etwa 10 Wochen tragen. Was das Dating-Game neben Omrikon ein wenig schwierig macht aktuell. Ich will niemanden treffen, der mich noch nicht kennt. Hach ja Corona – heute vor einem Jahr hatte ich mir das Virus schon einfangen und wusste noch nichts davon. Es nervt mich immernoch, dass es mich erwischt hat. Deswegen bin ich aktuell wieder sehr konsequent mit Maske, testen und impfen. Nochmal muss das nicht, zumal ich auch das Gefühl habe, dass es sich hin und wieder auf meine Leistungsfähigkeit auswirkt.

Die ersten drei Wochen nach der OP habe ich an Sex keinen Gedanken verschwendet, noch nicht mal masturbiert. Ich war einfach im Heilungsmodus. Aber jetzt bin ich langsam so überhorny. Immerhin habe ich nach Weihnachten ein Date gehabt mit Blowjob und einem geleckten Orgasmus für mich (während ich das Mieder anhatte – doch praktisch dieses unten offen :-)) Und Knutschen. Was ein Glücksgriff ist, denn die liierten oder zwar getrennten, aber Daddys unter meinen potentiellen Fuckbuddies sind zwischen den Jahren immer im Familien-/Pärchenurlaub. Also eigentlich die Dürrezeit. Bin zwar noch immer untervögelt, aber nicht ein klein wenig gelindert. Nächstes Jahr geht es dann wieder los, hoffe ich. Hab mir von einem Amorelie-Gutschein, den mir jemand mal geschenkt hat ein Strapon gekauft. Es steht da also was auf meiner Was-ich-ausprobieren-will-in-2022-Liste. Aber erst mal gut Rüberrutschen ins neue Jahr.

An Neujahr sehe ich dann alle meine Besties. Womit sich der Kreis zu Sex and the City wieder schließt. Wir sind im Ursprung vier Schulfreunde, die auch über alles reden können. Nur waren wir immer schon diverser aufgestellt als Carrie und Co., denn wir waren nie nur Mädels. Wenn schon nicht reiche und erfolgreiche Bloggerin, dann wenigstens mit unschlagbaren Freunden.

27 Schwänze in einer Woche – Grindr sei Dank

Dank der Besties habe ich schon eine geraume Weile Einblick in die Gay-Welt und ich finde es so mega spannend. Ich wollte nicht so viel drüber schreiben nicht weil es nicht berichtenswert wäre, sondern weil es in erster Linie mein Blog ist und ich nicht ungefragt deren Geschichte erzählen wollte. Aber jetzt fühlt es sich okay an.

Ich muss schmunzeln, wie sehr es sich für mich normalisiert hat mit den Jungs auch einfach über ihre Sexpraktiken zu reden. Mein Blog gibt es schon lange. Damit war wohl auch der Ausgangspunkt gelegt, dass man einfach über Sex reden kann innerhalb unserer Clique, zu der noch drei weitere unfassbar coole Menschen gehören. Aber über Sex im Großen und Ganzen zu sprechen und sich zu erzählen, was man so konkret anstellt ist nochmal ein himmelschreiender Unterschied. Ich glaube, ich weiß noch gar nicht so superlange, wer in der Beziehung der beiden der aktive und wer der passive Part ist. Und dass mir zumindest vorher noch gar nicht klar war, dass das neben der Liebe ja auch irgendwie zusammen passen muss, weil es sonst schwierig wird. Es wird schon auch mal geswitcht, aber in den meisten Fällen ist die Präferenz klar. Ficken oder gefickt werden – die meisten haben eine bevorzugte Spielart.

Ich kenne den Stellenwert von Grindr in der Szene und dass man als hetereo mit den Ohren schnackelt, was die Möglichkeiten und die Geschwindigkeit von unverfänglichem Sex angeht. Dass die PrEP als Mittel um eine Ansteckung mit HIV zu verhindern nochmal ein völliger Gamechanger ist. Mit der Einnahme geht eine regelmäßige Testung auch auf alle anderen klassischen STIs einher. Ich weiß, wo in unserer Heimatregion Cruising-Spots sind und man beispielsweise einfach auf dem Heimweg von der Arbeit vorbeidüst, wenn man Lust hat. Man findet da fast sicher jemanden, der einem den Schwanz bläst oder den man blasen kann oder anderes mehr. Für den Hetero-Bereich kenn ich keine Cruisings-Spots. Die gibt es sicher auch und mit Recherchieren würde ich das auch rausfinden, aber sie sind mir nicht so geläufig wie die Gayspots. Ich weiß, dass man sich als passiver Mann im Regelfall vorbereitet, bevor man aufreißen geht, deswegen geht das nur mit ein wenig Vorlauf – Spülung. Ich kenne das Spielzimmer der Jungs, weiß was Twinks sind. Welche Art sich zu kleiden angesagt ist in einem Teil der Szene. Ich habe also durchaus schon ein wenig Ahnung von dem was die Jungs da so treiben. Aber manches wurde mir in diesem gemeinsamen Urlaub noch viel plastischer vor Augen geführt.

Wir haben immer bedauert, dass es so wenig Möglichkeiten gibt gemeinsam loszuziehen und hatten nun den festen Vorsatz, dass ich in Maspalomas mal mit zum Aufreißen gehen würde, um zu sehen, wie es bei den Jungs so abgeht. Einfach als sexpositiver Mensch, der sich gerne ansieht, wenn Menschen miteinander Spaß haben. Eigentlich haben wir sogar gewitzelt, dass wir einen Blowjob-Contest machen. Wir würden einen Bi-Mann suchen und uns duellieren – wer kann besser blasen ich oder Qutie.

In der Woche vor der Winter-Pride-Week waren wirklich schon viele schwule Männer auf der Insel. Sie ist ja sonst schon ein Hotspot für die Szene, weil man sich da frei bewegen kann, weil es einschlägige Bars gibt. Diese Woche dort vor Ort hat mal kurz meine Realität völlig verschoben. Denn es waren quasi nur noch schwule Männer und Pärchen überall. Man kann den Eindruck bekommen, dass es viel mehr sind, als man denkt. Ich fand die Sichtbarkeit wunderbar. Für mich ist es kein ungewohntes Bild, dass meine Besties sich mal küssen oder Händchen halten, aber es ist sonst so unglaublich selten sichtbar. Hier war ich an einem Ort, an dem ich das Gefühl hatte, dass die Anwesenden einfach so sein konnten, wie sie wollten. Jeder ganz bei sich. Die bärigen alten Rockertypen, die man zu Hause nie Händchenhaltend sehen würde. Alte Pärchen, blutjunge Männer, dick, dünn, Sugardaddys mit Jungs, Männer die sehr feminin gekleidet sind, auftrainierte Schönlinge, wilde Dreierkonstellationen. Männer, von denen ich glaube, dass sie zu Hause nicht geoutet sind, ziehen durch die einschlägigen Locations. Es wird geflirtet, geknutscht und gefummelt. Man fühlt richtig die Befreitheit, das Angekommen sein. Dafür liebe ich diesen Ort. Jeder kann das sein, was er will. Bei der Auswahl findet auch jeder wonach er sucht. Endlich mal ein Pool in dem man fischen kann.

Nachdem wir am Gay-FKK-Strand lagen, habe ich dort Unmengen an Schwänzen gesehen. Schwänze haben im Gay-Schnell-Dating-Game auch eine viel größere Bedeutung, als bei heteros. Während sich Hetero-Männer hüten sollten ihr Dating-Gesuch bei einer Frau ungefragt mit einem Schwanzbild zu unterstreichen, weil sie sonst mittlerweile im Zweifelsfall auch angezeigt werden, gehört es zum guten Ton bei den Jungs gleich ein Bild von dem was man so an Ausstattung hat mitzuschicken. Ich muss auch darüber schmunzeln, wie sie mit den weiblichen Begriffen wie Slut und Bitch spielen können und sich diese um die Ohren hauen. Auch bunte Farben und Klamotten, die üblicherweise eher Mädels getragen haben finden sich alle in der Szene wieder. Die Hotpants der Jungs sind auch mal wirklich hot kurz. Aber sie können es halt auch tragen.

Als wir an einem Abend ins Yumbo-Center losgezogen sind, war ich mit einer Gruppe von acht Jungs unterwegs. Zwei Paare mit jeweils noch einem Toyboy und meine Besties. Was sehr lustig war und auch eher exotisch. Ich bin da einfach überall hinterher gedackelt, das hat erst mal keiner hinterfragt. Die anderen guckten kurz irritiert, ob meiner Anwesenheit, aber ich fühlte mich nie ungewollt. Es war spannend das Geflirte untereinander mitzubekommen. Von den drei Paaren mit denen ich unterwegs waren, lebt keines eine monogame Beziehung. Viel Geflirte und Geknutsche auch untereinander. Qutie ist am wildesten von allen unterwegs. Die anderen Jungs kannte ich noch nicht, bzw sie mich auch nicht. Ich glaube sie waren überrascht, dass da eine Hetero-Frau sitzt, die halbwegs unscheinbar aussieht, die aber ähnlich wild unterwegs ist, wie sie selbst. Die bei den meisten Themen einfach mitquatscht. Blowjobs, Streamen, sich nageln lassen, Fetischzeug… Alles kein Ding.

Wir endeten in einer Gaykneipe. Ich parkte mich auf einer erhöhten Bank im Außenbereich und saugte das Treiben in mich auf. Da ich kein Part des Flirting-Games war und nichts zu verlieren hatte, konnte ich einfach alle anquatschen. Ich las einem Schönling die Leviten, der sichtbar frustriert war, dass er noch nicht erfolgreich war. Zu seinem Übel kokketierte auch noch ich damit, dass ich ja auch schon jemanden kennengelernt hatte, am Abend vorher, nämlich Mirco. Ich sagte zu ihm, dass ich wette, dass er es mag wenn er mit jemandem was hatte sich am nächsten Tag nicht mehr zu melden und zu genießen, wenn der andere ihm hinterher läuft. Er ist ein schöner Mann, aber er lebt zu sehr von der Aufmerksamkeit dafür. Ich fühlte das. Mit meiner Aussage traf ich den Nagel auf dem Kopf. Ich sagte, dass das Problem sei, dass er weiß dass er hübsch ist und das auch ausstrahlt. Als er ein wenig jammerte, dass ihm sein Aussehen nichts mehr helfe, seit er älter wird, sagte ich, dass das nicht das Problem sei, sondern dass die anderen sich mittlerweile an Männern wie ihm schon mal die Finger verbrannt hätten und sich deswegen nicht mehr darauf einließen.

Keine Ahnung, ob er ein wenig darüber nachdenkt. Ich glaube er war erstaunt, dass ich das so analysiert hatte, obwohl wir uns erst zwei Stunden kannten. Aber in manchen Dingen unterscheiden sich Heteros und Nicht-Hetereos halt doch nicht so sehr. Während ich da saß, trieben die Jungs sich herum. Fummeln auf dem Klo… immer was los. An dem Abend war es sogar eher harmlos.

Qutie schoß im Laufe des Urlaubs den Vogel ab. Eines morgens zum Beispiel hörte ich wie er unseren Bungalow verließ. Es muss so kurz vor 6 Uhr gewesen sein. Die Erklärung hinterher: Bestie2 und ich hätten geschnarcht, er hat nicht schlafen können. Also Grindr auf. Mit einem Typen geschrieben, der auch auf unserer Anlage war und auch nicht schlafen konnte. Klamotten angezogen, drei Bungalows weitergegangen, den Typ einmal ordentlich durchgefickt (oder verräumt, um in seinem Chargon zu bleiben) und dann wieder ins Bett gegangen… So ging das öfter. Eigentlich ist passiv sein eher seins, aber für den schnellen Spaß übernimmt er öfter mal die aktive Rolle. Im Laufe des Urlaubs hatte er so ziemlich alle Bungalows um uns herum durch.

Mit den Party-Abenden in den Cruising-Bars, wo ich nicht dabei war, entweder weil ich mit Mirco unterwegs war oder weil ich am Türsteher gescheitert bin, kam er am Ende des Urlaubs auf 27 Typen. Der zurückhaltende Bestie noch auf 3 und ich, die wilde Sex-Bloggerin auf 1. Völlig verkehrte Welt aus meiner Sicht. Qutie hatte es in Darkrooms und Gloryholes krachen lassen, bei uns in den Bungalows. Aktiv (überwiegend), passiv (selten), zu zweit, zu dritt, Belgier, Iren, Spanier… alles wild durcheinander. Eines Morgens saß er mit einem riesigen Knutschfleck am Hals da. Und er sah einfach so völlig glücklich gefickt aus.

Corona-konform war das alles nicht. In der Hoffnung, dass die Gaypride das nicht völlig aus dem Ruderlaufen lässt. Qutie hat es genossen sich oberkrass auszuleben, ist nun erst mal wieder abstinent und geht jetzt nach Rückkehr sich auf alles testen. Die Zeit ist aktuell doof für sowas, aber ansonsten freue ich mich, dass es dort einen Platz gibt, wo meine Besties es so wild treiben können, wie sie wollen, völlig offen, ganz frei. Sollte überall so sein.

Zwischen Traum und Realität – mal wieder im Club – Part 2

Nach dem Einstand beschloss ich mein eigentlich es Cluboutfit anzuziehen. Das hatte den Vorteil, dass man es easy über die Brüste nach unten ziehen konnte. Damit konnte ich es anbehalten, die Männer aber alle spaßigen Stellen erreichen. Win-Win-Situation quasi. Wir wanderten wieder durch die Zimmer, blieben mal hier mal da stehen. Eine ältere Frau vergnügte sich mit drei Männern. Ein junges sexy Pärchen stand in einer Ecke und war nur mit sich beschäftigt. Die beiden waren aber wirklich erregend anzusehen. Weil es knisterte, weil ihre Lust sich echt anfühlte.

Irgendwann fragte ich meinen Begleiter, ob er Lust hatte, dass wir in die einsehbare Höhle gehen. Also Handtücher ausgebreitet und rein ins Vergnügen. Nun beschäftigten wir uns auch erst mal miteinander. Knutschen, fummlen, streicheln, blasen. Aus den Augenwinkeln konnte ich sehen, dass uns ein paar Männer dabei zusahen. Meine Gelegenheit die MMF-Fantasie in die Tat umzusetzen. Also bat ich einen Mann hinzu. Ich hoffte, dass es meinen Begleiter nicht stören würde. So wirklich abgesprochen hatten wir das nicht. Ich ließ mich von meinem Begleiter doggy ficken, während ich den Unbekannten blies. Allerdings stelle ich fest, dass das in Pornos besser aussieht, als es in echt ist, zumindest wenn man den Anspruch hat gut zu blasen. Aber man kann nicht technisch gut blasen, wenn derjenige der einen von hinten fickt den Rhythmus vorgibt. Dann bleibt nur übrig, den Mund offen zu halten und sich dem Rhythmus zu ergeben. Aber wenn man den Anspruch gut zu blasen beiseite räumt, dann kickt es mich doch. Ich mag es einfach mit mehr als einem Mann, wenn ich im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit stehe. Manchmal brauche ich das einfach.

Als der erste Mann der beteiligt war gekommen ist und ging, bat ich ein wenig später einen anderen hinzu, der mir sympathisch war. Dann blies ich meinen Begleiter mal ordentlich fertig und ließ mich vom zweiten Mann streicheln und befummeln. Ich bin mittlerweile viel kommunikativer geworden in solchen Situationen. Allerdings bin ich mir gar nicht sicher, dass alle Männer damit umgehen können. Ich mag es aber, wenn man zwischendurch zusammen lachen kann. Manchmal können die Jungs auch nicht so wie sie wollen und bleiben nicht steif und ich versuche herauszufinden, woran es liegt, was ihnen Stress im Kopf macht. Ich frage dann auch schon mal: „Ist alles in Ordnung bei dir, geh es dir gut?“ Ich glaube meine zunehmende Erfahrung lässt mich das mittlerweile anders machen. Früher habe ich mich bei Clubbesuchen quasi immer hinter den Männern versteckt und nun entscheide ich selbst und manage so eine Situation auch mal.

Als alle Beteiligten dann irgendwann durch waren gingen mein Begleiter und ich an die Bar auf einen Drink. Er tanzte ein wenig, ich sah mir Menschen an. lch finde das einfach so superspannend. Wir unterhielten uns mit einem Paar, bei dem sie ein unglaublich krass geschnürtes Korsett trug. Sie hatte mir ihren Mann immer ausgeliehen, weil er es als einziger schaffte mein hinteres Strapsband wieder einzuhängen. Das mit dem Korsett war deren Fetisch. Die wollten im Club gar nichts anderes, als dass sie ihr wirklich beeindruckend aussehendes Kleidungsstück ausführen konnte. Kein Sex, nur Sehen und Gesehen werden und ein wenig tanzen. Aber auch okay.

Meinem Begleiter war nicht entgangen, dass ich noch nicht gekommen war. Das wollte er noch ändern. Deswegen gingen wir, als es schon ein wenig später war, wieder in die Höhle, dieses mal aber auf eine zweite Etage der selben Spielwiese bei der wir zu Beginn des Abends waren. Diese lag nur schwerer erreichbar im Inneren, so dass wir nicht so einfach gestört werden würden. Ich war mir ja nicht sicher, dass ich meinen Kopf so ausbekommen würde, dass das klappt. Aber er sagte, dass er einfach gern leckt. Also legte ich mich auf den Rücken und versuchte an nicht allzuviel zu denken. Was gar nicht so einfach war, wenn immer mal wieder jemand durch die kleinen Öffnungen reinschaute. Aber nachdem er wirklich Ausdauer an den Tag legte und auch wusste was er tat, merkte ich, wie ich mich mehr und mehr darauf einlassen konnte und meine Erregung anstieg. Nach einer gefühlten Ewigkeit (und ich bewunderte ihn wirklich sehr für sein Durchhaltevermögen) spürte ich die ersten leichten Wellen kommen. Ich kam, nicht sehr intensiv aber gekommen. Mein Begleiter ließ aber nicht locker, er ging gleich zu Runde zwei über. Das war genau das richtige. Nach so einem Halborgasmus machte er einfach weiter. Und dann kam ich richtig heftig. Rrrr. Männer, die gerne lecken und wissen was sie tun sind Gold wert.

Es war also ein gelungener Abend mal wieder in einem Club. Wir werden uns sicher irgendwann nochmal verabreden, wenn wir beide Lust haben auf einen Abend im Club.