Eine fiese Erkältung hat mich knapp eine Woche aus dem Verkehr gezogen. Hab mich vermutlich an Fasching verkühlt. An Schreiben war überhaupt nicht zu denken, nur Couch und Fernseher. Aber immerhin konnte ich Olympia gucken. Und bin seitdem ein wenig in Bruno Massot verliebt, den Paarläufer. Der hat mich in seinen Bann gezogen. Der wäre ja sowas von mein Beuteschema. Nachdem ich mir zwei Tage lang auf dem Sofa jeden Clip reingezogen habe, den ich über ihn finden konnte, habe ich überlegt, warum er mein Typ wäre. Großer, sportlicher Mann, mit Witz und Charme, der sich aber auch seiner Tränen nicht schämt. Der eine Sache mit Leidenschaft tut. Und er sieht zugegebenermaßen noch ganz niedlich aus. Aber in dem Moment, wo er vor Freude geheult hat, da war es um mich geschehen. Stark und schwach sein können. Voll tolle Kombination. Na immerhin hat mir meine kleine Schwärmerei die Zeit auf der Couch versüßt.
Vor meiner Abreise aus dem Norden hat sich Tom übrigens noch gemeldet. Ganz spät am Abend nach meinem Blogeintrag. Hat mir gesagt, dass er enttäuscht war von meinem Verhalten, dass ich ihm beim WhatsAppen das Gefühl gegeben habe, nicht bei der Sache und ein wenig kurz angebunden zu sein. Er hat sicher nicht unrecht mit dem was er sagt, aber ich kann es auch nicht riechen, dass ihn was stört, wenn er es nicht sagt. Ich habe mich entschuldigt. Hat mir verziehen. Hätte mich doch sehen wollen. Aber wir haben keine passende Gelegenheit bis zu meiner Abreise mehr gefunden. Sind aber damit auseinander gegangen, dass ich wiederkommen und ihm Bescheid geben werde wann.
Mittlerweile ist auch der zweite Podcast Kaminabend BDSM erschienen. Sehr gelungen, wie ich finde. Hier zum Anhören.
Vor meiner Reise in den Norden hatten Mr. Bondage und ich uns zu einem Clubbesuch verabredet. Das ist einigermaßen ungewöhnlich, da wir bisher nur einmal vor langen Jahren zusammen im Club waren. Vor seinem Jobwechsel bestand dazu zumindest was die Fesselmöglichkeit anlangte keine Notwendigkeit, weil wir das in seiner Wohnung tun konnten. Ansonsten ist er überhaupt nicht der Clubtyp, weil er nicht „fickt“, wie er es nennt. Davon kommt er nicht. Seit er seine Arbeitswohnung nicht mehr hat, haben wir wenig Gelegenheit für Nähe und Fesseln. Also gingen wir in den Club, der einen Suspension-Punkt (Hängepunkt) hat. Ich fragte ihn vorher noch nach den Erwartungen an den Abend. Ich fand es wichtig zu wissen, wonach ihm der Sinn stand, um Missverständnissen vorzubeugen. Seit unserem letzten gemeinsamen Clubbesuch hatte ich ziemlich viele weitere Besuche als Erfahrung draufgesattelt. Ich kann mich da auf viele Szenarien einstellen. Eigentlich wollte ich nur eine schöne Zeit mit ihm verbringen. Seine Erwartungen waren Fesseln und uns nah sein können. Mehr nicht. Na das klang doch sehr machbar.
Er holte mich also von zu Hause ab und wir fuhren gemeinsam in den Club. Er würde danach nach Hause fahren müssen. Sehr ungewohnt, nicht einfach die Nacht zusammen verbringen zu können. Aber ich freute mich sehr ihn zu sehen. Wir haben uns eher selten gesehen in letzter Zeit, wenn dann war es aber sehr verliebt und schön. Es war an dem Abend Pärchenabend im Club. Also keine Soloherren. Die Anmeldeliste für den Abend auf der Rirarammelseite verhieß ungewöhnlicherweise einen relativ jungen Altersdurchschnitt. Und es war eine Frau aus meinem Heimatlandkreis angemeldet. Ich sah mir ihr Profil an und mir wurde klar, dass sie wohl aus meinem Dorf kommt, zumindest war ich mir sicher das Gesicht schon mal gesehen zu haben. Das fehlt mir ja gerade noch, dass ich in einem Club in der Stadt jemanden aus meinem Heimatdorf treffe. Aber vielleicht kam sich ja gar nicht oder ich irrte mich. Während Mr. Bondage noch bezahlte und mit der Inhaberin des Clubs smalltalkte, schmiss ich mich in meine Clubgarderobe. Da bog ein Bekannter um die Ecke. Mit ihm und seiner Frau hatte ich schon Silvester gefeiert. Ich freute mich ihn zu sehen. Allerdings hatte das Wiedersehen einen Haken. Denn er bog ausgerechnet mit der Frau aus meinem Dorf ums Eck. Ich hoffte so sehr, dass sie mich nicht erkennen würde. Aber ich gehöre nicht zu den unscheinbaren Menschen. Das war sehr schräg, weil sie mich wohl auch erkannte, aber nix sagte. Man kennt sich halt vom Sehen, wenn man nicht in einer Klasse in der Schule war. Ich hätte so gern mehr mit ihm geratscht, war aber so blockiert von seiner Begleitung, dass ich relativ schnell nen Abgang machte. So jetzt habe ich also zum ersten Mal jemanden aus dem Dorf getroffen. An sich ist das nicht schlimm. Allerdings findet sie eventuell über den Bekannten mein Ririarammelseiten-Profil und dann mein Blog. Das wäre doof. Naja, ist schon rum ums Eck.
Fertig angezogen eroberten Mr. Bondage und ich den Club. Das Publikum war an diesem Abend eher jung und schön. Erstaunlich. Aber wir waren ja eh erst mal nur an uns und dem Hängepunkt interessiert. Wir begannen den Abend mit einem Drink und etwas zu essen. Dann streiften wir ein wenig durch den Club um zu sehen, was die anderen Gäste so trieben. Es sah nicht danach aus, als wären viele BDSMer im Club an diesem Abend. Eher normales Swinger-Publikum. Also war es wenig erstaunlich, dass keiner den SM-Raum belegte. Gut für uns. Mr. Bondage hatte natürlich sein Köfferchen dabei. Er musste die Seile und sonstigen Utensilien ja transportieren. Schon allein das Köfferchen stößt auf Verwunderung bei den „normalen“ Clubbesuchern. Manchmal auch auf Neugierde. Eine eigentlich ganz niedliche junge Swingerin war ehrlich am Inhalt des Koffers interessiert und fragte Mr. Bondage, was er denn mit sich herumtrage. Er stieg darauf ein und erlaubte ihr ihre Neugierde zu befriedigen und den Koffer zu durchforsten. Das war wirklich eine niedliche Szene, wie sie sich auf den Boden hockte und einmal den Koffer komplett aus und wieder einräumte. Sie sah sich die Seile, Schlaginstrumente, Klammern und all die anderen Dinge interessiert an. Ich glaube nur die Tatsache, dass sie in Begeleitung war hielt Mr. Bondage davon ab ihr das Ausprobieren der Dinge anzubieten. Meistens sind die „normalen“ Swinger ja eher irritiert.
Viele kamen in den Raum und gingen wieder. Das Aufbauen und Fesseln braucht seine Zeit. Die meisten waren dafür zu ungeduldig. Während wir uns vorbereiteten hatte ein Mann eine blonde Frau ans Andreaskreuz gefesselt. Sie war vermutlich 10 Jahre älter als ich, aber hatte sich eine perfekte Figur antrainiert. Er stand vor ihr und versuchte sie zum Orgasmus zu fingern. Was ihm nicht gelang. Er ließ sie stehen und verließ den Raum. Kam ein paar Minuten später mit einem Vibrator zurück. Ich war erstaunt, dass sie so lange am Kreuz aushielt, denn sie hatte ziemlich hohe Schuhe an. Die beiden wirkten nicht wie SMer, sondern nutzten einfach so die Spielgeräte. Die Szene regte Mr. Bondage dazu an meine Hände nach oben an den Hängepunkt zu fesseln. So dass wir uns gegenüber standen. Allerdings war ich im Kopf nicht bei der Sache. Irgendwie hatte mich das Spiel der beiden nicht angemacht, so dass ich mir eher doof vorkam, als dass ich angeturnt war. Mr. Bondage kennt mich ja nun wirklich ganz gut und verband mir die Augen. Aber auch das half irgendwie nix. In dem Setting konnte ich mich nicht fallen lassen. Vielleicht war sie mir auch einfach nur einen Tick zu perfekt. Und gab mir dadurch das Gefühl unperfekt zu sein. Sollte ich ihn bitten aufzuhören und mich aus der Situation herauszunehmen? Ich sagte nichts und vertraute darauf, dass er mich mittlerweile gut genug kennt.