Von wahllosem Rumvögeln zu qualitativem Sex

Nach vier Monaten Fremdgehen ist es nun an der Zeit mal zu bilanzieren..(ohja auch die Geisteswissenschaftlerin tut das mal). Wobei ich mir noch nicht sicher bin, dass ich die nackten Zahlen auch lesen will.

„Je ne regrette rien“, auch nach den vier Monaten halte ich es noch mit Edit Piaf oder mit Silbermond (je nach Alter): Ich bereue nichts. Aber ich hätte vielleicht die ein oder andere Erfahrung weggelassen. Und es geht mir gut. Besser, als lange zu vor. Ich fühle mich bei mir angekommen. Das heißt natürlich nicht, dass ich den Rest meines Lebens hemmungslos rumvögeln werde. Es hatte sich in dem Moment richtig angefühlt. Allerdings bin ich mittlerweile von Phase 1: Auf Teufel komm raus den eigenen Marktwert erfassen, (die zugegebenermaßen im Nachhinein ziemlich erbärmlich wirkt) zu Phase 2: die Suche nach gutem Sex, der mich auch erfüllt, gewechselt. Deswegen habe ich auch erst mal mein Profil pausiert und treffe auch keine neuen Männer mehr.

Während ich am Anfang wenig wählerisch war, um überhaupt mal den meinen eigenen Marktwert ermessen zu können, suche ich mir mittlerweile bewußter aus, mit wem ich mich einlasse. Das Ziel ist jetzt den ein oder anderen dauerhaften Lover zu finden. Und ich will auch noch weiter meine dunkle Seite erforschen.

Die erste überraschende Erkenntnis war, dass ich trotz meiner aus den Fugen geratenen Figur (sagt zumindest die Waage), keine Probleme habe, genug Männer zu finden, die mit mir ins Bett wollen. Und nicht nur welche, die in Ligen unter mir spielen, sondern auch über mir. Und nicht nur weil sie die erstbeste Gelegenheit nutzen wollten, sondern sie haben mir immer den Eindruck vermittelt, dass sie auch wirklich mit mir ins Bett wollten. Auch da bin ich nicht mit jedem ins Bett gestiegen und auch nicht jeder mit mir. Männer, die eine ihnen eigentlich wertvolle Beziehung damit aufs Spiel setzen, überlegen sich sehr wohl, mit wem es ihnen wert ist das zu tun. Und die zweite, dass das Blog nicht alle Männer abschreckt, sondern eher herausfordert.

Bei all den Dates, von denen ich keines jemals bereut habe, habe ich meine Ausstrahlung wiederentdeckt und viele Komplimente abgestaubt. Ich habe gemerkt, dass ich unterhaltsam und witzig sein kann und dass ich was zu erzählen habe. Man kann mit mir in der Tat nicht nur hemmungslos vögeln, sondern sich auch über die Weltpolitik unterhalten. Und gemerkt, dass Symphatie für mich unerlässlich dazu gehört. Ich glaube, man könnte mir den Chippendale-Typen hinstellen, wenn der dumm wie Brot wäre, dann würde da bei mir einfach nix gehen..

Nackte Zahlen:
Dates: viele
Sex nach den Dates: 12 (wenn ich mich nicht verzählt habe)
guter Sex: 5
Übriggeblieben: Der Bachelor (der mittlerweile „Hallo Schatz“ zu mir sagt.., Tom aus Bremen (da ist mein Herz hängen geblieben), vielleicht der Headhunter..

Sonstiger Outcome:
Ich habe Whats-App und Skype-Sex ausprobiert (bevor mir die aktuelle Fitforfun erklärt hat, dass es das gibt).

Meine Penisbildergalerie, die sich immer noch stetig erweitert.

Ich hab mich verliebt. Das war nicht geplant und es wird nicht mal in meinen kühnsten Träumen zu was ernsthaftem führen, aber es fühlt sich sehr gut an. Es wird irgendwann weh tun, aber das nehm ich dafür in Kauf. Egal was meine Gefühle sagen, ich werde mich niemals in eine Beziehung einmischen. Das ist eine Vertrauenssache. Er ist ein wahnsinnig toller Mann und ich bin dankbar, dass ich ihn kennenlernen durfte. Und ich bin froh, dass er mich wie ein Freund durchs Leben begleitet.

Ich habe gelernt, dass sehr gutaussehenden Männer zumeist drauf bedacht sind, es sich besorgen zu lassen.. and nothing more.

Ich habe Einblick in spannenden Welten erhalten, die für mich mit meinem studentischen Budget doch sehr weit weg sind.

Ich lerne meine Heimatstadt besser kennen und habe spannende Ort und Kneipen entdeckt, in die ich sonst nicht gegangen wäre.

Ich bezweifle, dass es monogame Unternehmensberater gibt.

Ich frage mich, warum all die Traumfrauen, die die netten Männer, geheiratet haben, nicht ausreichend spannenden Sex wollen?

Ich will noch viel Spielzeug ausprobieren..

Vermutlich habe ich mich durch das Blog für alle Zeiten für eine ernsthafte Beziehung disqualifiziert.

Ach ja, und ich habe genug Selbstbewußtsein und Kraft getankt, um auch in meiner Beziehung tabula rasa zu machen und bin nun Single. (Deswegen wird das Blog aber nicht umgetauft)

2 Gedanken zu „Von wahllosem Rumvögeln zu qualitativem Sex

  1. Hallo Remi1a,

    DAS was Du hier beschreibst, spürt man(n) wenn man deinen Blog liest. Und… manchen Männern (ok, ich geh von mir aus) gehts wie Dir, auch sie wollen Sympathie spüren… Intelligenz, Humor… sich vorher,… hinterher unterhalten können. Nicht die Frauen mit dem Wahnsinnskörper sind die geilsten… die begehrenswertesen (zumindest für mich ;-).

    Viel Spass bei allem was du tust

    Maurice

    PS: ich lese immer noch von hinten nach vorn, … wobei ich manchmal nicht widerstehen kann und auch deine aktuellen Blogs lese. Und, was ich oben vergass zu schreiben: Ich geniesse die Ehrlichkeit, Offenheit, mit der Du Deine Erlebnisse beschreibst.

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