Dreieinhalb Jahre waren seit unserem ersten und einzigen Treffen vergangen. Das weiß ich aber nur, weil ich in meinen alten Blogeinträgen nachgesehen habe. Ich wollte wissen, ob der Mann, um den es geht, bereits einen Namen verpasst bekommen hat. Nicht so richtig. Also heißt er nun Mr. Klassische Musik. Damals war ich sehr überrascht, dass hinter seiner braven Fassade, soviel Versautheit steckt. Nachzulesen nochmal: Hier
Wir hatten vielleicht so jedes halbe Jahr mal Kontakt. Er schrieb mich immer an, wenn er zufällig in meine Stadt kommt. Meistens tut er das ziemlich kurzfristig, so dass es irgendwie nie geklappt hatte. Vor Allem seit ich arbeiten gehe ist es mit kurzfristigen Treffen untertags nicht mehr so einfach. Dieses Mal begab es sich, dass er an einem Samstag in der Stadt weilte und ich es mir einrichten konnte. Wir verabredeten uns zum Frühstücken in seinem Hotel. Er hatte bis zum frühen Nachmittag Zeit, bis er wieder zum Zug musste. Frühstück war ein guter Einstieg, um sich zu akklimatisieren. Ist ja doch schon eine ganze Weile her das letzte Mal. Bei ihm habe ich bedingt durch seinen Job immer das Gefühl, das ich kein adäquater Gesprächspartner bin, weil ich von Musik und Kunst nur sehr grundlegend Ahnung habe. Vermutlich ist das aber auch gar nicht seine Erwartungshaltung, dass ich dahingehend schlaue Dinge sage. Aber mich nervt es immer, wenn ich das Gefühl habe, jemanden nicht bereichern zu können durch ein Gespräch mit mir. Aber da bin ich wohl auch einfach ein wenig streng mit mir.
Ich wusste gar nicht so genau, was er eigentlich vorhatte, außer Frühstücken und dabei Quatschen. Den Rest blieb offen. Bisher hatten wir ja nur den Blowjob in der Kaufhaus-Umkleidekabine gehabt. (Ich muss im Übrigen immer noch jedes Mal schmunzeln, wenn ich an dem Kaufhaus vorbeikomme). Nachdem wir uns ja ne ganze Weile nicht gesehen hatten, gab es zumindest was zu Quatschen. Nachdem wir ausgiebig gegessen hatten, fragte er mic, ob ich noch mit auf sein Zimmer kommen wollte. Er hatte noch 45 Minuten bis zum Check-Out. Darüber hatte ich gar nicht nachgedacht, dass wir ja noch auf sein Zimmer gehen konnten. Ich musste über mich selbst schmunzeln. Nachdem wir uns mit keinem Wort über das unterhalten hatten, was wir in seinem Zimmer anstellen würden, ging ich völlig erwartungsfrei mit ihm mit. Kleines unspektakuläres, aber völlig okayes Hotel. Mr. Klassische Musik sah wie beim ersten Mal so seriös und brav aus, dass ich fast wieder gegelaubt hätte, dass nichts zwischen und passieren würde.
Er hat nicht im Geringsten jemals durchblicken lassen, ob er mich attraktiv findet, fiel mir auf. Spannend allemal, aber attraktiv wusste ich nicht. Das führte dazu, dass ich erstmal zurückhalten bin. Mit manchen Menschen fängt man einfach zu knutschen an. Dazu gehört er nicht. Bis ich noch darüber nachdachte, was ich mir vorstellen konnte mit ihm, hatte er sich schon ausgezogen. Ich total angezogen, er nackt. Auch mal spannend. Und ja ich hatte vergessen, dass er doch einen ziemlich großen Schwanz hatte. Hätte ich mal vorher in meinem Blog nachgelesen 🙂 Sein Schwanz ließ sich besser blasen als gedacht, trotz der Größe. Er fand das ja beim ersten Mal auch schon gut. Wir hatten uns Anfang Dezember getroffen und mir fällt jetzt beim Schreiben auf, dass ich gar nicht mehr weiß, wie der Blowjob ausgegangen ist. Also na klar, er war gekommen und auch nicht zu wenig. Und ich war duschen, daran erinnere ich mich, aber das würde ja heißen, dass er irgendwie auf mich abgespritzt hat und das habe ich schon wieder verdrängt. Ich erinnere mich wirklich nicht. Ich habe aber in meinem Kopf abgespeichert, dass er ihm gut gefallen hat und auch gar nicht sehr lange gedauert hat.
Was mir aber im Gedächtnis geblieben ist, weil ich es in Kombination mit dem Blowjob unfassbar cool fand, dass wir noch in einem Kunstmuseum waren zusammen. Das habe ich sehr gefeiert. Ich wollte immer schon mal in dieses Museum und die Ausstellung ansehen. Aber das ist eines der Dinge, die man immer tun will, aber nie dazu kommt oder sich die Zeit nicht nimmt. Er hatte noch Zeit bis zum Zug, also nutzten wir die Zeit um uns die Ausstellung anzusehen. Wir taten es einfach. Einfach los. – Blauer Reiter… Er ist ein cooler Kunstausstellungsbegleiter. Hat Ahnung, mag Kunst. Was ein gelungener Tag. Und ich bin nun in Besitz einer Jahreskarte. Die hat er mir spendiert. Mal sehen, ob er innerhalb des Jahres nochmal wiederkommt. Jedenfalls bekam so ein profaner Blowjob gleich noch einen intellektuellen Anstrich.
Er fragte mich hinterher, ob er viel abgespritzt hatte. Ich musste schmunzeln. Das scheint Relevanz für ihn zu haben. Das eigene Sperma als Fetisch. Aber jedem so, wie er es braucht…
Themenspeicher:
- Verrückter Italiener und die Familiengründung
- Vorweihnachtliches Wiedersehen mit dem Tech-Nerd
- Spätnachts bei Mr. Gentleman
- Das H-Problem, das zum A-Problem wird
- Verstört im Club
- Piercing trifft Piercing
- Leidenschaft in seinen Augen
- Mal ein richtiges Bett
Pro-Tipp fürs nächste Mal Blowjob im Museum! Im Lenbach-Museum bereits in der Praxis getestet 😉
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