Vorfreude auf das neue Jahr, denn es gibt noch vieles zu probieren

Letzte Gelegenheit mir Gedanken und Ereignisse aus 2012 noch von der Seele zu schreiben.
2012. Ein eigentlich ziemlich blödes Jahr, dass ein einigermaßen gutes Ende hatte.

Beim Wechsel von 2011 auf 2012 war ich frustriert. In 2011 hatte eigentlich nicht viel geklappt. Ich hatte nicht ab sondern nur zugenommen, in der Uni war nichts vorwärts gegegangen, mein Ehrenamt stresste mich, keines meiner sportlichen Ziele hatte ich auch nur annährend erreicht, Sex und Selbstbefriedgung spielten für mich überhaupt keine Rolle mehr. Ich war unzufrieden und unglücklich. Da dachte ich kann 2012 nur besser werden. Wurde es aber nicht. Als ich komplett verzweifelt war, weil ich immer noch mehr zunahm, aber es mir rational nicht mehr erklären konnte, ich gar nicht mehr aus dem Bett kam, es mir schwer fiel mich zu motivieren, ich manchmal ziemlich depressiv war, was überhaupt nicht zu meiner optimistischen Grundstimmung passte, da wußte ich, dass etwas passieren musste, sollte mir mein Leben nicht komplett entgleiten. Ich wußte nicht mehr, was ich kann, was mich als Mensch ausmacht, was mich antreibt, wo es hingehen soll. Ich war komplett verzweifelt.

Irgendwann beschlich mich der Gedanke, dass einen Grund dafür geben musste, dass es nicht allein mein Unvermögen oder Faulheit sein konnte. Vorallem die irgendwann nicht mehr nachvollziehbare Gewichtszunahme brachte mich auf den Gedanken. Ich recherchierte erst in Richtung Lebensmittelunverträglichkeiten, aber die Symptome passten nie ganz. Dann kam ich auf eine Schilddrüsenunterfunktion. Es passte wie die Faust aufs Auge. Frieren, Depressionen, Motivationslosigkeit, Unlust, Haarausfall und Gewichtszunahme. Aber in diversen Internetforen hatte ich gelesen, dass es schwierig war einen Arzt zu finden, der das auch Ernst nimmt. Ich recherchierte nach einem Experten in meiner Heimatstadt und fand auch eine.

Und dann bestätigte sie meine Theorie im März, obwohl meine Werte nicht über dem Grenzwert, sondern nur auf dem Grenzwert lagen. Sie verschrieb mir Tabletten, die ich nun jeden Tag nehmen muss, die aber nicht weiter schlimm sind.
Schon allein, dass ich eine Erklärung dafür hatte, was mit mir los ist, das gab mir unglaublich Auftrieb. Die Erkenntnis, dass es Momente und Lebenssituationen gibt, die man nicht selbst in der Hand hat. Dass ich aufhören konnte mich als Mensch komplett in Frage zu stellen. Das war unglaublich erleichternd. Es befreite mich förmlich.
Ab dem Moment ging es so langsam aufwärts. Einige Dinge waren zwar schon irreparabel, aber gut, ich konnte andere Teile meines Lebens wieder ordnen. Wobei es fast zeitgleich mit der erlösenden Erkenntnis in meinem Ehrenamt dann noch eine große persönliche Niederlage gab, die mit Intrigen und mangelnder Ehrlichkeit zu tun hatte. Nachdem ich immer viel für die Allgemeinheit getan hatte und doch so einiges an Ämtern hatte, merkte ich dann, dass es einem niemand dankt und habe angefangen wieder mehr an mich selbst zu denken. Mir mehr Zeit für mich zu nehmen. Und es geht mir gut dabei.

In der Uni schaffte ich nach langer Zeit zumindest mal wieder einen Schein. Das ist weit von dem entfernt was ich hätte schaffen sollen, aber besser als vorher. Ich hab es leider geschafft, dass mein Stipendium ausgelaufen ist, ohne dass ich fertig geworden bin. Aber ich sehe Land in Sicht und mein priorisiertes Ziel ist nun die Uni endlich abzuschließen. Damit ich endlich die selbständige und unabhängige Frau sein kann, die ich gerne wäre.

Das traurige Highlight 2012 war, dass einer der mir wichtigsten Menschen in meinem Leben gestorben ist: mein Opa. Vor diesem Moment habe ich mich so lange schon gefürchtet. 2012 ist er dann gekommen. Daran hatte ich ziemlich zu knabbern. Er war der erste mir wirklich wichtige Mensch, den ich verloren habe. zum Glück bedauere ich wenig, denn ich habe mich viel um ihn gekümmert. Leider kann er nicht mehr miterleben, wenn ich die Uni gepackt habe. Dass ich doch irgendwann auf eigenen Beinen stehen kann.

Meine Beziehung war für mich irreparabel zerstört und ich trug den Gedanken sie zu beenden schon über ein Jahr mit mir herum. Aber nachdem Inkonsequenz eh meine größte Schwäche ist und ich auch nicht gut im Loslassen bin, fehlte mir lange die Kraft und auch das Selbstbewußtsein, sie wirklich zu beenden. Erst als ich meine Sexualität wieder entdeckt hatte, da war ich dann soweit, es zu beenden. Ich hatte wohl immer schon eine eher starke Sexualität. Hab immer eher mehr Sex gehabt, vieles ausprobiert und es mir ziemlich oft selbst gemacht. Um so erstaunlicher ist im Rückblick, dass mich das fast 1 1/2 Jahre so überhaupt nicht mehr interessiert hat. Ich habe es mir in der Zeit auch fast nicht mehr selbst gemacht. Mich überhaupt nicht mehr als Frau wahrgenommen, die auch sexy sein kann, die Lust an der Lust hat. Ich fühle mich so befreit jetzt. Nur bin ich noch nicht bei meinem Ex ausgezogen. Das Zusammenleben ist ganz okay, so dass das noch ein Projekt für 2013 wird. Die Trennung muss ich noch endgültig vollziehen.

Leider habe ich meinen Nebenjob auch irreparabel verkackt, so dass ich mir zum demnächst nun einen neuen suchen muss. Aber im Leben mal komplett „Tabula Rasa“ zu machen oder machen zu müssen, tut mir gut. Ich kann mich neu ausrichten, herausfinden was ich will.

Das letzte Vierteljahr 2012 mit den Seitensprüngen hat mein Leben ziemlich auf den Kopf gestellt. Um es mit Tom zu halten, der über 2012 gesagt hat: „Das Jahr war ziemlich beschissen, aber dann durfte ich dich kennenlernen.“
Ja, das geht mir auch so. Ich bin dankbar und glücklich, dass ich so spannende und bereichernde Menschen kennenlernen durfte. Und das hat diesmal erst in zweiter Linie was mit Sex zu tun.

Ich sage jetzt Danke, auch wenn die Beteiligten das zumeist nicht lesen werden.

Danke an meine Freunde, die mir Feedback geben zu dem was ich tue und wie ich darüber schreibe. Ihr gebt mir das Gefühl, dass das Ausleben normal und nicht verkehrt ist. Dass ich nicht seltsam bin. Danke, dass ihr mit mir lacht und mir zuhört.

Danke Tom, dass du die Lücke meines besten Freundes gefüllt hast. Danke, dass ich mich wie eine Geliebte fühlen kann. Denn wie das Wort Geliebte schon sagt, stecken da auch Gefühle von dir drin. Ich bin gespannt, was passieren wird. Ich werde es bewußt genießen und keine Erwartungen haben. Den Moment erleben, alles mitnehmen, was du mir an Zuneigung gibst und nicht nachdenken über das, was nicht sein kann. Nur das genießen, was ist.

Danke an meinen noch unerwähnten Kaffeetrink- und Email-Freund, mit dem ich mich regelmäßig treffe und großartige Gespräche habe, die immer viel zu schnell vorbeigehen.

Danke auch an den Bachelor, der mir so kuriose Erlebnisse beschert.

Danke Michael (Mr. 5:2), für die wirklich süße Nachricht, die mir gezeigt hat, dass es bei den Seitensprüngen nicht nur um Sex geht, sondern dass mehr dazugehört.

Danke
Benno, für die tolle Nacht in der Schweiz und alles Gute für deine Beziehung. Ihm haben die Seitensprünge gezeigt, dass er sich doch am wohlsten in seiner Beziehung fühlt und er hat beschlossen, wieder in seine Beziehung zu investieren.

Danke, für all die schönen Dates, Chats, Gespräche und Emails. Danke, dass ich euch dafür benutzen durfte mein Ego aufzupolieren. Danke, für alle, die ehrlich gesagt haben, dass ich nicht ihr Typ bin.

Danke , für das meist wirklich nette Feedback auf mein Blog. Es ist und war ein Risiko so offen darüber zu schreiben. Aber es macht mir Spaß und ich werde es weiter tun.
Es gibt noch so viel, dass ich ausprobieren und erleben will.

2013 du kannst kommen, ich habe Bock auf dich. 🙂

Gib deinen Senf dazu. Ich freu mich..

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