Aktueller Stand: Me and the men

Nachdem ich die heftige Woche weggebloggt habe ist nun mal Zeit für ein Fazit. Bei den Männern, die dauerhaft involviert sind gibt es den aktuellen Stand.

Für alle die besorgt waren nach dem Absoluten Blinddate. Mir geht es wieder gut. Es hat mich zwei Tage runtergezogen, mittlerweile habe ich mich damit arrangiert. Ich bin ein positiver Mensch, der auch durchaus mal ein paar schlechte Tage hat, wie zu lesen war, aber meine Grundstimmung ist optimistisch. Ich hab es verarbeitet. Es ist ja auch nichts was einen dauerhaft aus der Bahn werfen sollte. Auch mein Nähedefizit habe ich aufgeholt, der Eintrag dazu kommt noch. Der Genussmann hat sein Versprechen, sich noch mit mir zu treffen noch nicht eingelöst, wobei er angekündigt hatte, dass er bis zum gerade vergangenen Wochenende ziemlich eingespannt sein würde. Ich hab ihm gesagt, er soll es nur tun, wenn er wirklich Lust darauf hat. Ob er sich meldet oder nicht, werde ich sehen. Wenn ja, schön. Mittlerweile könnte ich auch damit leben, wenn ich nie herausfinde, wie er aussieht. Wenn ich an ihn denke, bedauere ich aber manchmal durchaus noch, dass es so komisch endete, weil ich ihn sehr sehr spannend fand (fern ab von jedem sexuellen Gedanken) Ich mochte seine Art zu denken. Sie war oft anders als meine, aber das fand ich herausfordernd.

Der Alte Mann ist verliebt und in einer Beziehung.. Sex hatten wir seit Ende Juli eh keinen mehr, aber wir gehen noch manchmal gemeinsam fort. Beim letzten Mal hat er mir dann erzählt, dass er eine Freundin hat. Er meinte, dass sie ganz nett sei.. Klingt nicht toll, aber es war ein großes Lob aus seinem Mund. Wir mussten beide sehr darüber schmunzeln.. Is irgendwie so schwäbisch diese Sparsamkeit bei Komplimenten. Um so witziger war, das er ihr angeboten hat mich kennenzulernen.. Hui, so einen Stellenwert hatte ich gar nicht erwartet. Außerdem hat er ihr erzählt, dass er mir noch die Erklärung für „Wie geht ein Blowjob richtig“ schuldet.. Wir sehen uns alle paar Wochen und es ist okay so. Ich bin gespannt, ob ich seine Freundin kennenlernen werde. Der Alte Mann steht im Übrigen auf Monogamie..

Mein Kommilitone
entwickelt sich zu einer Konstanten. Massagen, Lernen, Ausgehen, aber ohne Stress…wunderbare Entwicklung

Zwei Männer, die ich gerade vermisse. Mein Kaffeefreund hat mir seit 6 Tagen keine Mail mehr geschrieben. Das ist so noch nie vorgekommen. Sehr seltsam. Ich hoffe bei ihm ist alles in Ordnung (Update: hat heute geschrieben, alles gut).. Maxi, der devot und dominant-Mann, scheint auch grad mal wieder Stress in der Arbeit zu haben. Normalerweise meldet er sich so einmal in der Woche per Telefon, was ich sehr süß finde. Er hat nach dem letzten Treffen schon nochmal angerufen, aber seitdem ist er ein wenig untergetaucht.

Tom, meine Ex-Affäre, mit dem ich mich per WhatsApp komplett zerstritten hatte. Ich hab ihm zum Geburtstag eine Mail geschrieben. Daraus entwickelte sich eine ganz kleine Emailkonversation.. Alles gut. Wir können also noch normal mit einanderumgehen.. Sich mit mir im Streit trennen ist schwierig. Ich bin nicht sehr nachtragend.

JD ist ein Schatz. Er kümmert sich toll um mich. Ich hatte von letzter Woche bis gestern viel Arbeit und bin nicht so viel zum Schreiben und Mails beantworten gekommen. Nachdem ich 2 Tage keine seiner Mails beantwortet hatte, hat er mich gleich angerufen und gefragt, ob alles in Ordnung ist und wie es mir geht.

Mit dem Herz-Doc habe ich auch wieder Kontakt, sieht so aus, als würden wir uns bald mal wieder treffen.

Neben den meist superlieben Emails auf mein Blog hin habe ich auch eine sehr kritische bekommen. Wirft mich nicht aus der Bahn. Ich überlege nur, ob ich sie einfach abhake, oder mich bloggend mit der Kritik auseinandersetze. Bin noch nicht zu einer Entscheidung gelangt.

Und der Fall, dass ich am nächsten Schwanz ersticke, der ist noch nicht eingetreten. Da muss ich jemanden doch enttäuschen 🙂

Vorfreude auf das neue Jahr, denn es gibt noch vieles zu probieren

Letzte Gelegenheit mir Gedanken und Ereignisse aus 2012 noch von der Seele zu schreiben.
2012. Ein eigentlich ziemlich blödes Jahr, dass ein einigermaßen gutes Ende hatte.

Beim Wechsel von 2011 auf 2012 war ich frustriert. In 2011 hatte eigentlich nicht viel geklappt. Ich hatte nicht ab sondern nur zugenommen, in der Uni war nichts vorwärts gegegangen, mein Ehrenamt stresste mich, keines meiner sportlichen Ziele hatte ich auch nur annährend erreicht, Sex und Selbstbefriedgung spielten für mich überhaupt keine Rolle mehr. Ich war unzufrieden und unglücklich. Da dachte ich kann 2012 nur besser werden. Wurde es aber nicht. Als ich komplett verzweifelt war, weil ich immer noch mehr zunahm, aber es mir rational nicht mehr erklären konnte, ich gar nicht mehr aus dem Bett kam, es mir schwer fiel mich zu motivieren, ich manchmal ziemlich depressiv war, was überhaupt nicht zu meiner optimistischen Grundstimmung passte, da wußte ich, dass etwas passieren musste, sollte mir mein Leben nicht komplett entgleiten. Ich wußte nicht mehr, was ich kann, was mich als Mensch ausmacht, was mich antreibt, wo es hingehen soll. Ich war komplett verzweifelt.

Irgendwann beschlich mich der Gedanke, dass einen Grund dafür geben musste, dass es nicht allein mein Unvermögen oder Faulheit sein konnte. Vorallem die irgendwann nicht mehr nachvollziehbare Gewichtszunahme brachte mich auf den Gedanken. Ich recherchierte erst in Richtung Lebensmittelunverträglichkeiten, aber die Symptome passten nie ganz. Dann kam ich auf eine Schilddrüsenunterfunktion. Es passte wie die Faust aufs Auge. Frieren, Depressionen, Motivationslosigkeit, Unlust, Haarausfall und Gewichtszunahme. Aber in diversen Internetforen hatte ich gelesen, dass es schwierig war einen Arzt zu finden, der das auch Ernst nimmt. Ich recherchierte nach einem Experten in meiner Heimatstadt und fand auch eine.

Und dann bestätigte sie meine Theorie im März, obwohl meine Werte nicht über dem Grenzwert, sondern nur auf dem Grenzwert lagen. Sie verschrieb mir Tabletten, die ich nun jeden Tag nehmen muss, die aber nicht weiter schlimm sind.
Schon allein, dass ich eine Erklärung dafür hatte, was mit mir los ist, das gab mir unglaublich Auftrieb. Die Erkenntnis, dass es Momente und Lebenssituationen gibt, die man nicht selbst in der Hand hat. Dass ich aufhören konnte mich als Mensch komplett in Frage zu stellen. Das war unglaublich erleichternd. Es befreite mich förmlich.
Ab dem Moment ging es so langsam aufwärts. Einige Dinge waren zwar schon irreparabel, aber gut, ich konnte andere Teile meines Lebens wieder ordnen. Wobei es fast zeitgleich mit der erlösenden Erkenntnis in meinem Ehrenamt dann noch eine große persönliche Niederlage gab, die mit Intrigen und mangelnder Ehrlichkeit zu tun hatte. Nachdem ich immer viel für die Allgemeinheit getan hatte und doch so einiges an Ämtern hatte, merkte ich dann, dass es einem niemand dankt und habe angefangen wieder mehr an mich selbst zu denken. Mir mehr Zeit für mich zu nehmen. Und es geht mir gut dabei.

In der Uni schaffte ich nach langer Zeit zumindest mal wieder einen Schein. Das ist weit von dem entfernt was ich hätte schaffen sollen, aber besser als vorher. Ich hab es leider geschafft, dass mein Stipendium ausgelaufen ist, ohne dass ich fertig geworden bin. Aber ich sehe Land in Sicht und mein priorisiertes Ziel ist nun die Uni endlich abzuschließen. Damit ich endlich die selbständige und unabhängige Frau sein kann, die ich gerne wäre.

Das traurige Highlight 2012 war, dass einer der mir wichtigsten Menschen in meinem Leben gestorben ist: mein Opa. Vor diesem Moment habe ich mich so lange schon gefürchtet. 2012 ist er dann gekommen. Daran hatte ich ziemlich zu knabbern. Er war der erste mir wirklich wichtige Mensch, den ich verloren habe. zum Glück bedauere ich wenig, denn ich habe mich viel um ihn gekümmert. Leider kann er nicht mehr miterleben, wenn ich die Uni gepackt habe. Dass ich doch irgendwann auf eigenen Beinen stehen kann.

Meine Beziehung war für mich irreparabel zerstört und ich trug den Gedanken sie zu beenden schon über ein Jahr mit mir herum. Aber nachdem Inkonsequenz eh meine größte Schwäche ist und ich auch nicht gut im Loslassen bin, fehlte mir lange die Kraft und auch das Selbstbewußtsein, sie wirklich zu beenden. Erst als ich meine Sexualität wieder entdeckt hatte, da war ich dann soweit, es zu beenden. Ich hatte wohl immer schon eine eher starke Sexualität. Hab immer eher mehr Sex gehabt, vieles ausprobiert und es mir ziemlich oft selbst gemacht. Um so erstaunlicher ist im Rückblick, dass mich das fast 1 1/2 Jahre so überhaupt nicht mehr interessiert hat. Ich habe es mir in der Zeit auch fast nicht mehr selbst gemacht. Mich überhaupt nicht mehr als Frau wahrgenommen, die auch sexy sein kann, die Lust an der Lust hat. Ich fühle mich so befreit jetzt. Nur bin ich noch nicht bei meinem Ex ausgezogen. Das Zusammenleben ist ganz okay, so dass das noch ein Projekt für 2013 wird. Die Trennung muss ich noch endgültig vollziehen.

Leider habe ich meinen Nebenjob auch irreparabel verkackt, so dass ich mir zum demnächst nun einen neuen suchen muss. Aber im Leben mal komplett „Tabula Rasa“ zu machen oder machen zu müssen, tut mir gut. Ich kann mich neu ausrichten, herausfinden was ich will.

Das letzte Vierteljahr 2012 mit den Seitensprüngen hat mein Leben ziemlich auf den Kopf gestellt. Um es mit Tom zu halten, der über 2012 gesagt hat: „Das Jahr war ziemlich beschissen, aber dann durfte ich dich kennenlernen.“
Ja, das geht mir auch so. Ich bin dankbar und glücklich, dass ich so spannende und bereichernde Menschen kennenlernen durfte. Und das hat diesmal erst in zweiter Linie was mit Sex zu tun.

Ich sage jetzt Danke, auch wenn die Beteiligten das zumeist nicht lesen werden.

Danke an meine Freunde, die mir Feedback geben zu dem was ich tue und wie ich darüber schreibe. Ihr gebt mir das Gefühl, dass das Ausleben normal und nicht verkehrt ist. Dass ich nicht seltsam bin. Danke, dass ihr mit mir lacht und mir zuhört.

Danke Tom, dass du die Lücke meines besten Freundes gefüllt hast. Danke, dass ich mich wie eine Geliebte fühlen kann. Denn wie das Wort Geliebte schon sagt, stecken da auch Gefühle von dir drin. Ich bin gespannt, was passieren wird. Ich werde es bewußt genießen und keine Erwartungen haben. Den Moment erleben, alles mitnehmen, was du mir an Zuneigung gibst und nicht nachdenken über das, was nicht sein kann. Nur das genießen, was ist.

Danke an meinen noch unerwähnten Kaffeetrink- und Email-Freund, mit dem ich mich regelmäßig treffe und großartige Gespräche habe, die immer viel zu schnell vorbeigehen.

Danke auch an den Bachelor, der mir so kuriose Erlebnisse beschert.

Danke Michael (Mr. 5:2), für die wirklich süße Nachricht, die mir gezeigt hat, dass es bei den Seitensprüngen nicht nur um Sex geht, sondern dass mehr dazugehört.

Danke
Benno, für die tolle Nacht in der Schweiz und alles Gute für deine Beziehung. Ihm haben die Seitensprünge gezeigt, dass er sich doch am wohlsten in seiner Beziehung fühlt und er hat beschlossen, wieder in seine Beziehung zu investieren.

Danke, für all die schönen Dates, Chats, Gespräche und Emails. Danke, dass ich euch dafür benutzen durfte mein Ego aufzupolieren. Danke, für alle, die ehrlich gesagt haben, dass ich nicht ihr Typ bin.

Danke , für das meist wirklich nette Feedback auf mein Blog. Es ist und war ein Risiko so offen darüber zu schreiben. Aber es macht mir Spaß und ich werde es weiter tun.
Es gibt noch so viel, dass ich ausprobieren und erleben will.

2013 du kannst kommen, ich habe Bock auf dich. 🙂