Manchmal hinterlässt mich Mr. Bondage ein wenig irritert. Irritiert, weil unsere Empfindungen sehr gegensätzlich sind. Ich fühle mich angekommen bei ihm in gewisserweise. Angekommen in einem irgendwie gearteten Beziehungsdinges, dem ich keinen Namen geben will. Wir sind zusammen, irgendwie. Er gibt mir Halt, Nähe, Zuneigung, Gefühle, Zeit. Das kann ich ihm auch geben. Soweit so gut. Der Bonus obendrauf ist für mich, dass er mir, wenn er in Spiellaune ist, unfassbare Orgasmen geben kann. Der vaginale Orgasmus war überwältigend für mich. Genau danach war ich auf der Suche. Das habe ich bekommen. Das gibt mir soviel. Deswegen sind meine anderen Dates ziemlich wenig geworden.
Aber genau das kann ich ihm nicht zurückgeben. Ich kann ihm keinen Orgasmus machen. Ich kann ihn nur unterstützen, wenn er es sich selbst macht. Das ist hart für mich, wo er mir doch so viel gibt. Mich mit unglaublichen Orgasmen quält. Wenn ich in Spiellaune bin und ihn heiß mache, dann kann ich es nicht zum Abschluss bringen. Ich merke einerseits, dass er zufrieden ist mit dem was ich ihm geben kann. Aber das er auch immer wieder Phasen hat, in denen er unzählige Frauen datet, auf der Suche nach der Einen, mit der es zufällig genau so passt, dass sie ihn zum Kommen bringt. Auch wenn ich nicht wirklich eifersüchtig bin, ist es manchmal gar nicht leicht, das mitzubekommen. Weil ich es ihm eben nicht geben kann.
Wir haben ein langes Gespräch darüber geführt, warum er nur so schwierig kommen kann. Seine Vermutungen, meine Vermutungen. Ich habe ihm versprochen, dass ich über den Inhalt Stillschweigen bewahren werde. Das tue ich auch.
Vielleicht passiert es irgendwann, in einem zufälligen Moment, wenn keiner damit rechnet. Ich hoffe sehr, dann nur nehmen zu können ist gar nicht so leicht.