Die Welt dreht sich weiter

Die beste Nachricht zuerst: Es sieht wohl so aus, als hätte ich einen Job gefunden. Völlig überraschend war er da, der Job auf den ich wohl gewartet habe. Mündliche Zusage habe ich. Vertrag muss ich noch unterschreiben. juhuu..  Aber auch ein wenig Schiss. So mit weniger Freizeit und weniger Flexibilität. Aber Geld. Naja mal sehen. Mitte Oktober geht es dann los. Jemand der mich kennt ich weiß, wie ich bin und wie ich arbeite. Toller Zufall.

Das Jobangebot macht mich im Kopf freier und die Lust kehrt zurück.

Männer: Mr. Bondage hat mich gehen lassen. So fühlt es sich an. Wir treffen uns noch manchmal, so alle paar Wochen. Und immer wenn wir uns sehen, fühle ich, dass da etwas existiert zwischen uns. Das ist immernoch da. Und führt wie bei unserem letzten Treffen manchmal auch zu wilden ungeplanten sexuellen Aktivitäten im Auto. Wie die Teenager auf der Rückbank auf einem Parkplatz. (Vielleicht sollte ich im Nebenjob Autotester werden, zumindest die Qualität der Rückbänke :-)) Die seltenen Momente sind sehr intensiv dafür. Es kribbelt, viel Spannung. Knutschen, Nähe. Aber durch seine Zurückhaltung bin ich frei für etwas potentiell Neues. Es fühlt sich an, als hätte er sich als Nebenmann eingereiht und Platz gelassen für einen Hauptmann. (Den es noch nicht gibt.)

Mr. Tiefenentspannt nimmt mehr Raum ein mittlerweile. (Er ist aktuell vergeben). Aber in der Zeit in der ich wegen der Jobsuche sehr unter Selbstzweifeln gelitten habe, ist er viel mit mir spazieren gegangen. Wir haben lange Gespräche gehabt. Er hat mir viel Mut zu gesprochen. Das hat mir sehr gut getan. Darüber hinaus haben wir auch weiterhin Sex, wenn die Terminkalender es zulassen. Und tatata, wir haben uns letztes Mal geküsst. Davon war ich so perplex, dass ich es gar nicht genießen konnte, sondern nur die ganze Zeit drüber nachgedacht habe, ob das nun ein Versehen war, oder Absicht. Mein Kopf mal wieder. Und er hat mich zu einer Veranstaltung eingeladen, bei der Freunde von ihm da waren und seine Freundin. Mutiger Mann 🙂 Mit der Geliebten und der Freundin… Wir hatten eine gute Geschichte auf Lager woher wir uns kennen.

Neue Motivation zu schreiben: Jemand hat mich mal gefragt, ob meine Freunde den Blog kennen. Alle wichtigen kennen ihn. Und ich war lange von der Annahme ausgegangen, dass sie wissen, dass er existiert, sie ihn aber nicht lesen. Von wegen. Seit kurzem weiß ich, dass sie immer ganz gespannt gucken, ob ich was neues geschrieben habe. Das hat mich sehr gefreut und motiviert mich. Es führte zu der kuriosen Situation, dass ich meiner Freundin von dem letzten Erlebnis erzählen wollte und sie meinte: „Nein, nicht spoilern, ich muss erst den Eintrag lesen.“ Hahaha.

Remi Update

Schon wieder ein Monat vergangen, ohne das ich ernsthaft gebloggt habe. Verrückt. Ich stopfe mir mein Leben so voll, dass ich keine Muse habe zu schreiben. Aber auch das „Ich-muss-nun-endlich-mal-einen-Job-finden-Ding“ hat mich voll in Beschlag genommen. Dieses Bewerben ist anstrengend, weil man sich soviel mit sich selbst beschäftigen muss. Immerhin habe ich es geschafft nach Januar meine 3.(!) Bewerbung zu schreiben. Armselig, ich weiß. Aber immerhin 2 Vorstellungsgespräche gehabt. Die Quote ist okay. Hab noch nicht Bescheid bekommen. Und ja, für Geisteswissenschaftler ist es nicht so einfach, dass man auf ne Stelle passt. Ansonsten bin ich immernoch auf der Suche nach meinen Talenten. Womit kann ich Geld verdienen? Ich muss trotzdem die Taktung noch ein wenig erhöhen befürchte ich.

Zur Zeit fühle ich mich mal wieder eher einsam. Die Freundschaft mit Mr. Bondage läuft mit wenigen Ausnahmen ganz gut. Wir sehen uns so alle zwei Wochen einmal. War zu erwarten, dass das nicht mehr so häufig sein wird. Außerdem ist er beruflich so eingespannt, dass er sich um sich kümmern muss. Ich habe Angst, dass er sonst völlig ausbrennt. Wenn er mich sehen will, bin ich da, wenn meine Termine zulassen. Aber ich dränge mich nicht auf. Manchmal wenn wir uns sehen, holt mich völlig unverhofft ein fetter Eifersuchtsschub ein. Ich frage völlig ohne Hintergedanken, wie sein Wochenende war. So völlig normale Kommunikation. Dann druckst er rum und es wird klar er hat das Wochenende mal wieder mit seiner Sub verbracht. Ja,Ehrlichkeit ist mir lieber. Aber wenn es um sie geht, da merke ich, dass ich das ganz schlecht wegstecken kann. Da geht in mir der Loser-Modus an. Ja, sie ist ihm wichtiger. Erst kommt sie und wenn dann noch was von seiner Zeit übrigbleibt dann ich. Ich hasse diesen Modus. Aber ich weiß noch nicht, wie ich damit am Besten umgehe. Keine Dom-Sub-Spiele mehr zwischen uns, hab ich verdaut, macht mir nix aus. Keine Spielpartys mehr, auf die er mich mitnimmt, okay. Aber das wir keinen Ausflug mehr machen, dass wir keine wirkliche Freizeit mehr miteinander verbringen, dass er wenn er frei hat, halt immer Sex den Vorrang gibt, das habe ich noch nicht weggesteckt. Ansonsten schätze ich die wenige Zeit, vor Allem unsere Gespräche und das Kuscheln sehr. Vor Allem für letzteres habe ich sonst niemanden.

Bräuchte öfter mal jemanden zum Reden oder Anlehnen. Meine besten Freunde sind gerade in ihren jeweiligen Leben ziemlich eingespannt, dass da keine Zeit für mich bleibt. Das passiert und es wird auch wieder anders werden. Aber manchmal fühlt man sich dann als einziger Single wieder so übrig geblieben.

 

Stillstand

Dass ich Single bin, konnte ich mit Ausnahme der Familienfeiern an Weihnachten und Ostern eigentlich ganz gut verdrängen. Da war dieses Mr. Bondage-Ding und es hat sich eben nicht singelig angefühlt. Jetzt aber nachdem sich dieses Mr. Bondage-Ding (leider) auf eine Freundschaft reduziert hat, fühlt es sich sehr singeling an.

Jetzt wird mir wieder bewußt, dass ich noch die Gewichtsbaustelle abarbeiten muss, um mit mir wieder ins Reine zu kommen. Ich glaube vorher wird es mir schwer fallen mich wirklich auf jemanden einzulassen. Außerdem hab bin ich im Oktober für einen Halbmarathon angemeldet (den mir Mr. Bondage nicht zutraut und den ich schon allein aus Trotz laufen werde) Keine Sorge, ich war in sehr jungen Jahren mal erfolgreiche Crossläuferin, ich gehe da nicht komplett blauäugig ran.

Dieses Abnehmen-Ding ist echt hart mit einer Schilddrüsenunterfunktion. Ich habe das in den letzten vier Jahren unzähliche Male versucht. Ich bewege mich da in einem Radius von 5 Kilo. Die geht es rauf und wieder runter. Aber etwas entscheidend zu ändern habe ich nicht geschafft. Das nagt an einem. „Iss weniger und mach mehr Sport“ würden manche sagen. Ich glaube, dass es nicht so einfach ist. Dass viele Faktoren mitreinspielen, wie Hormone und Stresslevel und dass ich glaube, dass sich Ernährung bei jedem anders auswirkt. Aber zumindest geht gerade mal wieder etwas vorwärts. Ich habe einen Mann gedatet, der sich angeboten hat mit mir Joggen zu gehen. Zwei Mal waren wir bereits. Ich hoffe, dass wir das regelmäßig hinbekommen.

Wehe, jetzt fragt irgendeiner nach dem Job-Ding. Schlechte Frage. Alle fragen mich das und ich hasse es. Ich komm da gerade gar nicht klar und es tut sich nichts. Ja, es fühlt sich auch schrecklich scheiße an, dass ich es nicht schaffe Bewerbungen zu schreiben. Punkt.

Wenn ich den Eintrag noch mal so lese, würde ich meinen es läuft in meinem Leben. NICHT. Aber ich bin trotzdem (noch) nicht todunglücklich. Wenig Sex, keine Liebe. Aber meine Freunde und Familie sind für mich da und verbringe Zeit mit ihnen.