Würde unseren unglaublich guten Fick gegen eine Freundschaft tauschen…

Nur lesen, nicht bedauern, nicht meine Probleme lösen. Es muss nur aus dem Kopf.

Vermutlich bin ich ziemlich verschossen in den Ehrenamtskollegen und eigentlich müsste ich noch so viel nachschreiben, was so alles mit ihm passiert ist. Mal sehen, ob ich das noch hinbekomme. Viele Gedanken in meinen Kopf heute. Bin sehr gequält. Muss mich erleichtern und schreiben. Ich hoffe es gibt am Ende Sinn, was ich zu Papier bringe.

Ich bin auf der Suche nach einer neuen Wohnung, weil ich das Gefühl hatte, dass sich was ändern muss. Bisher ohne Zeitdruck. Bis heute morgen. Da habe ich mitgeteilt bekommen, dass ich mir bis zum Jahresende was Neues suchen soll. Eigentlich nicht schlimm. Aber irgendwie doch. Aus mehrerlei Gründen. Ich wäre lieber gegangen, bevor man mich loswerden will. Das ist aber nur ein kleiner Randaspekt, der mich quält. Ich habe versucht, was zu finden, was nicht so weit weg ist von da, wo ich bisher war. Bisher sehr sehr frustrierend, weil mir klar wird, dass ich vermutlich überhaupt keine Wahl habe, sondern nehmen muss, was ich kriegen kann. Hier hatte ich zumindest noch meinen Ex als Ankerpunkt, mit allem Für und Wider. Jetzt habe ich Zeitdruck und es muss halbwegs schnell gehen. Und zack die mega Blockade im Kopf. Ich habe Angst, dass wenn ich ans andere Ende der Stadt gehe, werde ich komplett vereinsamen. Dann kommt zu dem Faktor, dass mich der Umzug zwingt, endlich was zu tun, was ich lange vor mir herschiebe, nämlich mein Leben zu entrümpeln, auch noch ins kalte Wasser zu springen. Ich hätte gern nur ersteres getan.

Ich habe vor ein paar Jahren einen Blogeintrag über Einsamkeit und keinen besten Freund zu haben geschrieben. Daran hat sich nichts geändert. Kein bester Freund/in da. Ich habe immernoch meine Freunde, die ein Stück weg wohnen. Aber die Treffen sind seltener geworden. Deren Leben haben sich weiterentwickelt mit Familie oder Haus. Bin nicht ganz einsam insofern ich in der Not immer weiß, bei wem ich mich melden kann.

Aber bin doch einsam hier. Ich LIEBE diese Stadt, in der ich bin. Hier ecke ich mit meinem Lebensentwurf nicht an. Ich will auf keinen Fall weg. Bin glücklich im Job. Aber einsam. Ich habe jeden Abend, wenn ich keinen Termin habe, einen Kater, wenn ich aus der Arbeit nach Hause gehe. Ich liebe meine Kollegen. Die Zeit in der Arbeit. Wir lachen viel, ich kann sein wie ich bin (mit all meinem Sexzeugs). Dann gehen alle heim in ihr gefestigtes Leben, in dem Freunde und ein Partner auf sie warten und ich bleibe einsam zurück. Hoffe, dass schnell der nächste Arbeitstag kommt. Und habe dann nach Feierabend wieder einen Einsamkeitskater. Sonst kompensiert sich das mit einem Zweitjob der Zeit bindet und viel Ehrenamt. Aber in der Ferienzeit habe ich auf der einen Seite zum Glück mal weniger Termine, deswegen kann ich schreiben. Aber auf der anderen Seite mehr Zeit in der mir auffällt, wie allein ich bin.

Der Ehrenamtskollege – wir haben zwischenzeitlich eine ziemlich intensive Affäre begonnen. Ich hab mich mal wieder unglücklich verknallt, wobei ich bin mir gar nicht so sicher, ob ich wirklich verknallt bin. Ich denke dauernd an ihn. Er fühlt sich so seelenverwandt an. Verknallt sein in einen vergebenen Mann wäre nicht so das Problem. Da hab ich ja nun in den letzten Jahren ein wenig Expertise angesammelt. Das geht wieder weg. Und ich habe und werde auch dieses Mal keine Beziehung zerstören. Lieber als eine Beziehung hätte ich ihn als guten Freund. Keine Ahnung, ob das ohne Affäre was geworden wäre. Vermutlich ist auch das mit einer Beziehung meist nicht so einfach, wenn da jemand irgendwie dazu kommt. Aber durch die Affäre bin ich die Frau, die er versteckt. Das hat mich noch nie so sehr gequält, wie bei ihm. Vermutlich auch weil die Einschränkungen, die er mir macht größer sind. Ich kann ihm nicht einfach Nachrichten schreiben, so wie den meisten anderen Affären. Nur zu bestimmten Uhrzeiten. Is nix mit einfach einen Freund um Rat fragen. Das quält mich richtig. Ich mag ihn doch einfach als Menschen so sehr. Auch wenn ich eigentlich keinen Kuss, keine Berührung, keinen Fick und keinen Blowjob mit ihm missen möchte, weil sie sensationell gut waren. Aber vielleicht wäre die Nummer mit der Freunschaft dann irgendwie geworden. Jetzt fühlt es sich ein wenig nach Sackgasse an, aus der ich nicht weiß, wie ich rauskommen soll. Mal sehen, was mir als Kompensation einfällt.

Hatte ihn vorhin, als mich viele Gedanken gequält hatten, angeschrieben und gefragt, ob ich ihm schreiben darf. Die Anwort war Nein. Ich weiß, er meint es überhaupt nicht böse. Er kann nur meine Hoffnungen/Erwartungen nicht erfüllen. Das konnte ich auch nicht erwarten.

Jetzt sind die Gedanken fürs erste aus dem Kopf und die Seele fühlt sich ein wenig gereinigt an. Es geht mir besser als vor 800 Wörtern.

Ich zuuuu ungeduldig….

Ich sitze Mitten in Sachsen in einem McDonalds und habe noch ein wenig Zeit übrig, weil ich ein gutes Stück zu früh dran bin. Warum bin ich da? Ich werde auch am zweiten Kaminabend BDSM teilnehmen, der Martin vom Training-of-the-O-Blog wieder zusammen mit dem Joyclub organsiert hat. Es wird wieder einen Podcast geben. Es war eigentlich gar nicht vorgesehen, dass ich schon wieder teilnehme. Aber es hat wohl jemand abgesagt und ich bin reiselustig und kompetent und witzig :-). Also freue ich mich, dass ich nochmal dabei bin. Mal sehen, ob ich was sinnvolles zu dem Thema beitragen kann. Wie immer bin ich schlecht vorbereitet, habe keine Themen geschickt, habe mir das zwischen lauter Ehrenamtstermine in das Wochenende reingequetscht. So dass ich heute die 400 Kilometer rauf und später auch wieder runterfahren werde. Aber was tut man nicht alles. Ich werde dann natürlich auch wieder den Link zu dem Podcast posten, sobald er fertig ist.

Ansonsten war die letzte Woche gefühlmäßig ein wenig einsam. Es wird schon spürbar, dass Mr. Bondage sich beruflich verändert hat. Er ist viel seltener in meiner Ecke. Wir waren noch einmal Mittags kurz Essen, was schon war, aber bei weitem nicht ausreicht um meine Nähe-Speicher aufzufüllen.

Mr. Workaholic war in der weiten Welt beruflich unterwegs, also gibt es auch dort nichts neues. Fast nicht. Einmal hat er mir nach einem langen Arbeitstag offensichtlich betrunken WhatsApps geschickt. Sehr aufschlussreich 🙂 Ich nehme an, dass er das meiste davon gerne zurücknehmen würde. Ich fand es spannend mal in seinee Gefühlswelt Einblick zu bekommen. Von dem missglückten ersten Clubbesuch ist ihm am allermeisten der Moment im Gedächtnis geblieben, als ich auf der Couch meinen Kopf an seine Schulter gelehnt hatte. Das fand ich sehr erfreulich. Wenn du einen Mann mit in einen Swingerclub nimmst und der Moment, der ihm am Besten gefallen hat der war, als du dich an ihn hingekuschelt hast. Ich nehm das jetzt einfach mal als Kompliment.

Mr. Band mit dem ich so intensiv geknutscht habe, der bringt mich noch um meinen Verstand. Wir haben uns noch ein weiteres Mal getroffen. Wieder an meinem Peak-Day. Wir haben ein erstaunliches Timing. Wir haben uns drei Mal bei ihm zu Hause getroffen. Zwei Mal davon hatte ich den Peak-Day meiner Tage. Deswegen war der Abend quasi die Blaupause von unserem ersten Treffen bei ihm zu Hause. Das Knutschen war so intensiv, so nah, so aufwühlend. Ich bin nahe dran mich Hals über Kopf in ihn zu verknallen. Dabei weiß ich verhältnismäßig wenig von ihm. Außer dass er Single ist und schon Papa aus einer vergangenen Beziehung. Aber er küsst mich einfach um den Verstand. Eigentlich würde ich ihn am liebsten dauernd sehen. Mehr haben, mehr küssen, mehr von ihm. Aber er hat auch viel zu tun und sagt mir immer, dass es dauern wird bis wir uns wiedersehen. Ich sitze ich immer wie ein verknallter Teenager auf Kohlen bemüht ihn nicht zu sehr zu nach einem Wiedersehen zu bedrängen (was mir wirklich sehr schwer fällt.) Und ja, ich habe schon den Fehler gemacht, dass ich ihm per WhatsApp gestanden habe, dass ich mich ein klein wenig verknallt habe in ihn. Was ihn natürlich erstaunt habt, weil wir uns ja wirklich kaum kennen. Naja ich habe es mal wieder nicht ausgehalten. Ich Depp. Wie ich mich ärgere, dass ich immer so ungeduldig bin. Keine Ahnung wie das mit uns weitergehen wird. Mal sehen, ob ich ihn verschreckt habe.

Im Darüber-Nachdenken, ob ich mir eine Beziehung mit Mr. Band vorstellen kann, ist mir auch klargeworden, dass meine Freundschaft zu Mr. Bondage nicht mehr verhandelbar ist für mich. Wenn mich also jemand nur unter der Prämisse nehmen würde, dass ich Mr. Bondage aus meinem Leben streichen muss, dann würde das nicht mehr gehen für mich. Viel zu wichtig ist er mir als Freund geworden. (Ich spreche gerade nicht von ihm als Sexualpartner) .

Das war jetzt mal so ein kleiner Gefühlszwischenbericht. So jetzt mache ich mich auf den Weg zum Kaminabend. Freu mich schon.

 

Remi Update

Schon wieder ein Monat vergangen, ohne das ich ernsthaft gebloggt habe. Verrückt. Ich stopfe mir mein Leben so voll, dass ich keine Muse habe zu schreiben. Aber auch das „Ich-muss-nun-endlich-mal-einen-Job-finden-Ding“ hat mich voll in Beschlag genommen. Dieses Bewerben ist anstrengend, weil man sich soviel mit sich selbst beschäftigen muss. Immerhin habe ich es geschafft nach Januar meine 3.(!) Bewerbung zu schreiben. Armselig, ich weiß. Aber immerhin 2 Vorstellungsgespräche gehabt. Die Quote ist okay. Hab noch nicht Bescheid bekommen. Und ja, für Geisteswissenschaftler ist es nicht so einfach, dass man auf ne Stelle passt. Ansonsten bin ich immernoch auf der Suche nach meinen Talenten. Womit kann ich Geld verdienen? Ich muss trotzdem die Taktung noch ein wenig erhöhen befürchte ich.

Zur Zeit fühle ich mich mal wieder eher einsam. Die Freundschaft mit Mr. Bondage läuft mit wenigen Ausnahmen ganz gut. Wir sehen uns so alle zwei Wochen einmal. War zu erwarten, dass das nicht mehr so häufig sein wird. Außerdem ist er beruflich so eingespannt, dass er sich um sich kümmern muss. Ich habe Angst, dass er sonst völlig ausbrennt. Wenn er mich sehen will, bin ich da, wenn meine Termine zulassen. Aber ich dränge mich nicht auf. Manchmal wenn wir uns sehen, holt mich völlig unverhofft ein fetter Eifersuchtsschub ein. Ich frage völlig ohne Hintergedanken, wie sein Wochenende war. So völlig normale Kommunikation. Dann druckst er rum und es wird klar er hat das Wochenende mal wieder mit seiner Sub verbracht. Ja,Ehrlichkeit ist mir lieber. Aber wenn es um sie geht, da merke ich, dass ich das ganz schlecht wegstecken kann. Da geht in mir der Loser-Modus an. Ja, sie ist ihm wichtiger. Erst kommt sie und wenn dann noch was von seiner Zeit übrigbleibt dann ich. Ich hasse diesen Modus. Aber ich weiß noch nicht, wie ich damit am Besten umgehe. Keine Dom-Sub-Spiele mehr zwischen uns, hab ich verdaut, macht mir nix aus. Keine Spielpartys mehr, auf die er mich mitnimmt, okay. Aber das wir keinen Ausflug mehr machen, dass wir keine wirkliche Freizeit mehr miteinander verbringen, dass er wenn er frei hat, halt immer Sex den Vorrang gibt, das habe ich noch nicht weggesteckt. Ansonsten schätze ich die wenige Zeit, vor Allem unsere Gespräche und das Kuscheln sehr. Vor Allem für letzteres habe ich sonst niemanden.

Bräuchte öfter mal jemanden zum Reden oder Anlehnen. Meine besten Freunde sind gerade in ihren jeweiligen Leben ziemlich eingespannt, dass da keine Zeit für mich bleibt. Das passiert und es wird auch wieder anders werden. Aber manchmal fühlt man sich dann als einziger Single wieder so übrig geblieben.

 

Die Aussprache

Im dem Moment, als Mr. Bondage unser Wochenende abgesagt hatte, weil er sich lieber mit seiner Sub treffen wollte, war ich mir sicher, dass ich ihn nie wiedersehen will. Meistens ändert sich so ein Gefühl wenn die erste Wut verraucht ist. Er schrieb von einem Wiedersehen. Mein Bauchgefühl war erst mal dagegen. Ich fühlte mich sehr verletzt. Eigentlich wollte ich mich ohne eine Entschuldigung überhaupt gar nicht erst treffen. Er wollte dieses Gespräch aber nicht per WhatsApp führen. Was ja eigentlich sehr schlau ist, denn nur zu schreiben öffnet Missverständnissen Tür und Tor. Ich merkte, dass ich anfing per WhatsApp rumzusticheln. Zwei, drei böse kleine Nachrichten schrieb. Das was ich eigentlich gar nicht tun wollte. Wie ich das hasse, wenn ich sowas mache. Er ging überhaupt nicht darauf ein. Aber ich wollte eine Gefühlsregung, wollte hören, dass ich ihm auch fehle ihm Leben.

Es dauerte eine ganze Weile, bis ich wirklich soweit war, dass ich mir vorstellen konnte, mich auf ein Gespräch mit ihm zu treffen. Hörte in meinen Bauch hinein, ob es sich okay anfühlt. Als es das tat, verabredeten wir uns zum Essen. Ich war sehr verletzt, aber so ohne ein abschließendes Gespräch wollte ich unsere Beziehung nicht enden lassen. Wollte den unausgesprochenen Dingen noch Platz geben.Vielleicht ein paar Wunden schließen. In unserer Konstellation war klar, dass wir uns nur in seiner Stadt zum Essen treffen können. Mit seinem Arbeitspensum wäre alles andere für ihn kaum zu leisten. Das heißt aber auch, dass ich mit Hin- und Rückfahrt 1 1/2 Stunden investiere. Gefühlt in Vorleistung gehe.

Während des Hinwegs stellte ich mir unser Gespräch vor. Wie es wohl laufen würde. Wenn er sich nicht ernstgemeint entschuldigt, dann würden wir uns nach dem Abend nie wiedersehen. Das war mein Vorsatz. Und ich war mir sicher, dass ich diesen so durchziehen würde. Ich ließ mir Gesprächsvarianten durch den Kopf gehen. Aber in meinem Geiste sah ich ihn nie sich entschuldigen. Er war da nicht der Typ für irgendwie. Er trifft seine Entscheidungen und lebt dann aber auch mit den Konsequenzen.

Ich war zu spät, weil ich noch aufgehalten worden war. Mr. Bondage wartete in unserem Lieblingslokal auf mich. Er saß in der oberen Etage, am Nebentisch Frauengruppe. Sonst war niemand da. Die Begrüßung war frostig von meiner Seite. Er reichte mir die Speisekarte und sagte, dafür dass ich die Spritkosten tragen müsste, würde das Essen auf ihn gehen. Ich wollte mich nicht einladen lassen, lehnte dankend ab. Wollte die Unanhängigkeit wahren. Hatte mein Bauchgefühl so entschieden. Mir war nicht nach Smalltalk. Also war ich ziemlich schweigsam. Wir bestellten Essen. Dann kam das Gespräch auf das abgesagte Wochenende. Er entschuldigte sich dafür, dass er es so kurzfristig abgesagt hat. Ich sagte, dass mir das nicht reicht. Nur wenn es ihm leid täte, dass er es überhaupt abgesagt hat, dann könnte ich das akzeptieren. Da wäre ich auch auf alle meine anderen Freunde sauer, wenn sie mich an einem lange geplanten Wochenende versetzen würde, weil sie lieber vögeln wollen, es ihnen aber nicht leidtut.

Mir war vorher schon klar, dass ich mit Sicherheit in Tränen ausbrechen würde. Darüber ärgere ich mich manchmal. Männer sitzen da immer so cool und ich frag mich immer, wie die das machen. Ich kann die Tränen dann einfach nicht zurückhalten, aber das fühlt sich dann irgendwie schwach an. Weil er mir in meine Gefühlskarten schauen kann. Er weiß woran er ist. Das es mir weh tut. Aber woran bin ich??

Er hatte unserem Wochenende nicht so viel Wichtigkeit beigemessen, wie ich. Ich sagte, dass ich alles andere als eine ernstgemeinte Entschuldigung nicht akzeptieren würde. Er fragte, noch ob er nicht was tun könne, um die Situation zu verbessern, dass besser zu ihm passen würde. Ich schüttelte den Kopf. Dann kam das Essen. Wir saßen uns gegenüber und aßen und schwiegen. Lange. Sehr lange. Währenddessen überkam mich ein Heulkrampf. Die Tränen liefen mir nur so runter. Ich musste hart kämpfen nicht laut zu schluchzen. Reichte schon, dass die Tränen kullerten. Ich wollte den Nachbartisch nicht auch noch aufmerksam machen. Mangels Tempo musste die Serviette mich retten. Mr. Bondage saß mir gegenüber und konnte meinen Schmerz sehen. Sehen, wie er mich verletzt hat. Ich konnte sehen, wie er  mit sich rang. Das ganze Essen sprachen wir kein Wort. Ich hatte die Entscheidung in seine Hände gelegt. Es lag an ihm, wie es weitergehen würde. War ihm unsere Freundschaft so wichtig und wertvoll, dass er über seinen Schatten springen würde?

Und dann passierte es: Er entschuldigte sich. An den ersten Satz erinnere ich mich nicht mehr, der zweite war:“Es tut mir leid, dass ich so ein Arschloch bin, dass ich dir so weh getan habe.“ Es fühlte sich aufrichtig an. Ich konnte gar nichts sagen, denn es kullerten noch mehr Tränen, jetzt erleichterte. Er nahm meine Hand. Mein Serviette hatte ich schon durchgeweicht, da fragte ich ihn nach einem Tempo. Er hatte keines einstecken. Da zog er – typisch pragmatisch er – die Serviette unter dem Brot hervor. Als er liebevoll die Krümmel rausklopfte musste ich loslachen. Das war so er und dafür mag ich ihn. Das war der Eisbrecher-Moment. Ich fragte ihn, ob ich zum ihm auf die Bank sitzen dürfe. Dann lagen wir uns in den Armen. Ja, ich hatte ihm auch gefehlt. Wir sind uns nahe, wir kennen uns ziemlich gut. Mit dem Moment der ernstgemeinten Entschuldigung habe ich ihm verziehen. Da gibt es auch kein nachkarteln mehr, wie man in Bayern sagt.

Freundschaft mit Kuscheln und Küssen. Mit Lachen und politischen Diskussionen. Mit Ehrlichkeit. Eine ernstgemeinte Freundschaft. Ohne Sex. Das fühlt sich vom Bauch her okay an. Wir sind doch  Seelenverwandt. Es wäre hart gewesen, das nicht mehr zu haben. Das „bunte-Mädchen-alter-Mann-Ding“, unsere Gegensätzlichkeit wäre mir sehr abgegangen. Einen Versuch ist es wert.

Ein sehr spätes Danke

Leider lässt der neue Laptop noch auf sich warten, deswegen schreibe ich immernoch so wenig. Aber jetzt steht mir gerade der Sinn danach.

Manchmal poppen im Leben ganz unerwartet alte Geschichten auf.

Vor langer Zeit gab es in meinem Leben mal den Alten Mann. Mit dem hatte ich einen Weile ein Affäre. Dann hat er sich verliebt und in eine Partnerschaft begeben. Dann habe ich mich eingemischt in die Beziehung weil ich es gut gemeint hatte und helfen wollte (vor allem seiner neuen Freundin), war am Ende die Böse und mir wurde die Freundschaft  gekündigt. Das Ende der Geschichte ist hier nochmal nachzulesen. Daran hatte ich damals schon zu knabbern. Jetzt mit ein paar Jahren Abstand ist der Alte Mann ganz weit nach hinten in mein Gedächtnis gerutscht. Nur manchmal wenn ich in der Stadt noch an einem Restaurant vorbei komme in dem wir gemeinsam essen waren muss ich noch an ihn denken. Aber ohne Gefühlsregung. Es ist okay so wie es ist.

Jetzt nach zwei Jahren finde ich plötzlich eine Mail in meinem Postfach von ihr. Von seiner damaligen Freundin. Ich habe sie Alte Frau genannt, in Anlehnung an Alten Mann. Sie bedankte sich bei mir, dass ich damals helfen wollte. Leider ist die Geschichte der beiden nicht gut ausgegangen, denn der Alte Mann war nicht ehrlich zu ihr gewesen. Er hat wohl noch eine Frau und Kinder von der auch ich nichts gewußt habe. Er hat viel verbrannte Erde hinterlassen. Am Ende muss ich nun wohl auch ihr ein wenig dankbar sein. Denn vermutlich ist mir durch sie und das aprupte Ende der Freundschaft  so einiges an Enttäuschungen erspart geblieben.

Manchmal erkennt man erst viel später wofür Dinge gut sind. Über das späte Danke habe ich mich sehr gefreut.

 

 

 

Ich misstraue Frauen oder Ignorierlisten sind was für Feiglinge..

Ich habe diesen Eintrag ausnahmsweise nicht im Affekt und wütend geschrieben. Ich habe eine Nacht darüber geschlafen. Habe gewartet, bis ich einen etwas weniger emotionalen Blick auf die Geschichte habe.

Vermutlich ist das das Ende des Alten Mannes in meinem Leben. Traurig.. Bedauere ich sehr.  Vor Allem das Wie tut mir weh.

Von Vorne: Der Alte Mann hatte seit kurzem eine Alte Frau (die nenne ich so, weil sie die Frau vom Alten Mann ist und nur deswegen). Er wirkte glücklich, hatte mir bei unserem letzten Treffen von ihr erzählt. Dann hatten wir eine ganze Weile keinen Kontakt mehr. Irgendwann ergab es sich, dass wir miteinander telefonierten. Er erzählte mir, dass er der Alten Frau den Kontakt verweigerte. Zum Zeitpunkt unseres Telefonats seit drei Tagen. Völlige Funkstille. Ich sagte ihm, dass ich davon wenig halte und dass seine Art der Kommunikationsführung nicht Zeitgemäß sei. Er sagte, dass er sich nicht verbiegen würde. Ich riet ihm noch, dass wenn ihm etwas an ihr liegt, er sich melden soll bei ihr. Wir wollten uns in den Tagen danach zum Essen treffenund wollten wieder in Kontakt treten.

Mir ging nicht aus dem Kopf, dass er sie so zappeln ließ. Das kannte ich von unserer Anfangszeit auch noch. Und ich hatte so unfassbar gelitten. Ignorieren ist eine ganz fieses Machtspiel. Als ich an dem Abend zu Hause war, ging mir das Gespräch noch lange im Kopf um. Ich hatte Mitleid mit der Alten Frau. Weil ich über sie nachdachte klickte ich auf ihr Profil. Der Alte Mann und die Alte Frau haben sich auf der gleichen Seite kennengelernt, auf der auch ich den Alten Mann kennengelernt hatte. Es dauerte ein paar Minuten, da hatte sie gesehen, dass ich auf ihrem Profil war und sie schrieb mich an:

Hallo, wir haben ja einen gemeinsamen Freund hier.. Ob es was gäbe? Ich antwortete sinngemäß: Da sie nun ein wichtiger Teil im Leben meines Alten Mannes sei, interessiere ich mich auch für sie.

Eine Mail habe ich aus Versehen gelöscht. Ich glaube ich habe sie auf mein Blog hingewiesen. Ich dachte eigentlich, dass sie den eh schon mal gelesen hatte, immerhin wußte sie ja von mir. Außerdem war in meinem Blog  ja nur untermauert, dass er mit offenen Karten spielt. Das zwischen uns nichts mehr läuft und dass sie die Nummer 1 ist in seinem Leben. Dass wir nur noch eine Freundschaft pflegten.

Und ich hatte die Beiträge im Hinterkopf bei denen ich mich in der selben Situation befand wie sie. Aber das konnte ich ihr ja nicht sagen, ohne den Alten Mann zu verraten. Ein sehr schmaler Grat. Sie kann das ja auch alles schnell falsch verstehen. Ich mag ihn und ich wollte ihm eine loyale Freundin sein, aber ich war in derselben Situation wie sie auch schon. Nicht zu wissen, was mit ihm los ist. Quälend. Eigentlich wußte ich rational, dass es nur nach Hinten losgehen kann, wenn man sich in eine Beziehung einmischt. Aber ich hörte nicht auf meinen Kopf. Ich hatte beste Absichten. Ich wollte die beiden einander wieder näher bringen: Nicht mehr und nicht weniger. Völlig uneingenützig.

Ich grübelte, wie ich ihr einen Wink geben kann, ohne ihn zu verraten. Dann schrieb Ich ihr, dass ich ihr nur mitteilen will, dass es ihm gut geht. Nicht mehr. Keinen Inhalt aus unserem Gespräch. Erst bedankte sie sich, dann wurde sie misstrauisch und fragte nach, ob sie da was an ihr vorbeigegangen sei, weil sie mir ja nicht erzählt habe, dass zwischen den beiden Funkstille herrscht. Ich schrieb ihr, dass ich mit ihm telefoniert habe und dass ich es schon bereue, dass ich ihr das verraten habe. Ich war ihm unloyal gegenüber.  Da bot sie mir noch an ihm nichts zu verraten. Ja klar. Nein, da hatte ich mich schon entschieden ihm meinen Vertrauensbruch zu gestehen. Ich wollte mit offenen Karten spielen und schrieb dem Alten Mann, dass ich ihr verraten hatte, dass wir telefoniert haben. Er war nicht begeistert, aber er schien es mir zu verzeihen.Sei Alte Frau schrieb mir noch ein wenig was sie umtrieb Das behielt ich für mich. Wollte mich auch nicht vor ihren Karren spannen lassen. Es sollte gar keine Dreiecksgeschichte draus werden. Wollte beiden gegenüber loyal sein.

Im Laufe meines Emailkontakts mit ihr wurde mir klar, dass sie die Bettgeschichten von mir und dem Alten Mann vermutlich nicht gelesen hatte. Ich schrieb ihr noch, dass sie sich, nachdem sie nun weiß wer ihr neuer Freund in meinem Blog ist, gut überlegen solle, ob sie das lesen will. Vemutlich sei es besser nicht zu lesen, was er und ich en Detail lange vor ihr gemacht haben. Komische Situation. Ich hatte nichts damit intendiert außer mit offenen Karten zu spielen. Es gibt nun mal ein öffentliches Blog darüber. Ich wollte das nicht verschweigen. Ich fand das fair. Ich wollte beiden gegenüber ehrlich sein. Mich in nichts verstricken.

Sie schrieb noch, dass sie es nicht lesen werde. Sie wisse über mich, was er für wichtig hielt und das genüge ihr. Gut dachte ich, eine wunderbare Frau. Dann bedankte sie sich noch für meinen Freundschaftsdienst. Und beruhigte mich nochmal, dass sie glaubt, dass der Vertrauensbruch keinen Einfluss auf meine Freundschaft zum Alten Mann haben würde.

Ich schrieb ihm noch einmal eine SMS, dass er sich bei ihr melden sollte. Keinen Inhalt aus dem Emailverkehr zwischen mir und er Alten Frau. Vermutlich hat er das dann auch getan. Denn ein paar Tage später bekam ich noch eine Dankesemail von ihr, in der stand dass er sich bei ihr gemeldet hatte. Sie bedankte sich für meinen Freundschaftsdienst. Ich war sehr froh. Und dachte sie hätte alles genau so verstanden wie ich es gemein hatte. Ich wußte, man kann das auch ganz leicht anders interpretieren. Da dachte ich, dass alles in Ordnung wäre.

Dann schrieb ich ihm ein paar Tage später wieder und fragte ihn, wann wir uns treffen wollen. Keine Antwort mehr. Mehr als zehn Tage lang. ich war verwundert und hoffte, dass es nicht daran liegt, dass sich die beiden doch noch überworfen hatten. Ich schaute ab und an auf den Profilen der beiden vorbei. Und so lange dort der Beziehungsstatus sich nicht geändert hatte, war ich einerseits beruhigt, weil bei den beiden alles okay schien. Aber auch verwundert, warum ich denn nun mit Schweigen bestraft wurde.

Gestern sehe ich, dass die Alte Frau mich angelickt hatte und bei dem Versuch ihr Profil aufzurufen stand da, dass ich auf der Ignorierliste bin. Aha, was ist das jetzt? Dann ein paar Stunden später war der Alte Mann aus meiner Freundesliste verschwunden.. Wortlos..

So funktioniert das in der digitalen neuen Welt. Freundschaften löschen und auf die Ignorierliste setzen. Miteinander sprechen wird voll überbewertet.

Ich bin enttäuscht von diesem Verhalten. Vor allem vom Alten Mann, der in seinem Profil explizit stehen hat, dass wenn er etwas nicht mag, dann wird er es auf nicht verletztende Weise mitteilen. Aha.. nicht verletztendes Freundschaftskündigen… Ich schrieb ihm eine empörte Sms und er antwortete irgendwas von Ich würde Intrigen spinnen, er hätte sich das lange genug angesehen, er würde nicht darüber diskutieren. Punkt. Ich schrieb ihm in der Nacht mit ein paar Stunden Abstand eine Email mit meiner Sicht der Dinge. Jetzt liegt es an ihm. Vor lauter Wut habe ich alle Daten von ihm bereits gelöscht.

Meine persönliche Erklärung für das Ganze: (es gibt mit Sicherheit noch zwei andere Varianten). Die Alte Frau hat irgendwann nochmal mit einer Freundin über alles geredet, dann haben sie 1000 Dinge reininterpretiert und am Ende war ich dann die Böse, die weg muss.

Ja, der Verlust der Freundschaft schmerzt mich. Aber und das ist das Wichtigste für mich: Ich habe in diesem Fall ein reines Herz und Gewissen. Ich habe ohne Hintergedanken gehandelt. Mein Fehler war mich eingemischt zu haben. Okay. Aber ich wollte das Beste für beide. Wenn es nun so endet, dann kann ich es nicht ändern. Wenn man mich so behandelt, dann habe ich nicht die Muse um die Freundschaft zu kämpfen. Ich wollte weder das Herz des Alten Mannes noch Sex. Wir hatten seit Monaten nichts mehr miteinander. Ich wollte eine Freundin bleiben.

Ich tue mir schwer damit Vertrauen zu Frauen zu haben. Das hat mich mal wieder darin bestärkt vorsichtig zu sein. Nicht zu seinem Wort stehen, Intrigieren, alles überinterpretieren.. Das ist mir zuwider.  Wer sowas tut und damit glücklich wird, der soll es tun. Ohne mich. Ich dachte sie wär anders. Da habe ich mich wohl getäuscht.

Ich verstehe, dass er auf ihrer Seite steht. Das ist auch völlig okay so. Sie ist seine Freundin, er hat erstmal keinen Grund ihr nicht zu glauben. So ein wichtiger Freund war ich, um realistisch zu bleiben, nicht in seinem Leben. Da geht die Beziehung vor.

Ich werde mich damit abfinden.

Noch ein Nachtrag. Beide haben sich nach dem Erscheinen des Blogeintrags komplett aus der digitalen Welt abgemeldet. Vermutlich ist es Zufall. Und ich weiß, es wird sie geschmerzt haben, denn sie hatte ein lange Jahre gut gepflegtes Profil. Aber sie haben es gemeinsam getan. Immerhin scheint der Konflikt mit mir die beiden fest zusammengeschweißt zu haben. Ziel erreicht. Beziehung okay.. Ich gönne den beiden ihr Glück. Das habe ich immer getan. Ich freue mich, wenn der Alte Mann nun nicht mehr alleine durchs Leben geht.

Das absolute Blinddate hat ihn nicht gekickt…

Es hat mich nicht gekickt…

Verzeiht mir diesen Einschub. Aber ich muss es los werden, sonst platze ich.

Vermutlich hatte ich mit jeder Reaktion gerechnet, aber nicht mit dieser.. „Nicht gekickt… Diese Worte geistern mir unaufhörlich im Kopf umher.. Nicht gekickt… Das war das Feedback von meinem Genussmann auf das Absolute Blindate. Er hat keine Verbindung gespürt, keine Chemie… Wow, das hat mich getroffen, mitten ins Herz.. Krass, denn unsere Empfindungen gehen damit echt weit auseinander. Normalerweise merkt man ja, wenn die Chemie nicht stimmt im Bett. Aber es hat ihn nicht gekickt und mich komplett..

Ich hatte nachgebohrt, nachdem schon ein paar Tage ins Land gezogen waren, wie es denn mit uns weitergehe? Wann ich ihn denn sehen würde, was er sich vorstellt? Ich fragte ihn das nach einem lustigen coolen Abend. Ich war aufgedreht, hatte meine Tage, war in einer Himmelhochjauchzend Phase. Buff. Er wisse nicht wie und ob überhaupt. What. Woooh, das nahm eine sehr ungeplante Wendung. Eine Arschbombe aus einem Heißluftballon.. Harter Aufprall..

Ich fror mir schon den Arsch ab, als ich im Auto saß und mit ihm schrieb.. Aber ich musste das fertig schreiben. Und ihm klar machen, dass ihn sehen MUSS. Ich schrieb ihm, dass ich respektiere, wenn es ihn nicht kickt, aber ich müsse ihn sehen..Sonst zerreißt es mich.. Ihn nicht zu sehen war irgendwie keine Option. Das absolute Blinddate nicht aufzulösen, krasse Vorstellung.
Wir machten ein Treffen aus, eineinhalb Tage später. Zum Glück. Aber auch nachdem ich eine Nacht über das „nicht gekickt“ geschlafen hatte, war ich noch traurig darüber. Zustätzlich habe  meine Tage und die wirken wie ein Bremskaftverstärker.. Bißchen gedrückt – ordentlich Wirkung. Ich war den ganzen Tag melancholisch, rumgeheult, schwere Wolken über dem Gemüt. (fiese Hormone.. ) Es fiel mir wirklich schwer, nicht darüber nachzudenken, was ich anders hätte machen können. An welcher Stelle ich etwas falsch gemacht habe, so dass es ihn nicht gekickt hat. Mir die Schuld zu geben. Aber eigentlich geht das in der Rolle eh nicht. Als passiver Part, dessen Job es ist, dass zu tun, was der andere verlangt, hat man nicht sehr viel Handlungsspielraum. Und am Ende sind die Gedanken ist auch egal. Die Nummer ist durch, nicht mehr änderbar. Egal wieviel ich darüber nachdenke.

Aber es ließ alte Komplexe nochmal durchbrechen. Ich hatte ihm vorher noch geschrieben, dass ich Angst habe, dass ihm meine Figur nicht gefallen könnte. Er hatte mir mal gezeigt, mit wem er sonst so Sex hat. Gelinde gesagt, das komplette Gegenteil von mir. Modelmaße.. Er winkte damals ab und sagte, dass er das nicht hören will. Ich überwinde meine Zweifel und lege mich komplett nackt auf seinen Tisch. Wohl wissend, dass das für mich definitiv nicht die vorteilhafteste Position ist. Alles was mich ausmacht, worüber ich mich sonst definiere, mein Geist, mein Wesen, bleibt außen vor.. Ich lasse mich an diesem Abend reduzieren auf mein Äußeres, wofür es unfassbares Vertrauen meinerseits bedarf. Und dann bekomme ich gesagt, es hat mich nicht gekickt. Er hat geschrieben, dass es nicht an meiner Statur lag, bevor ich gefragt habe. Immerhin. Aber das zu glauben fällt mir schwer.

Wir schreiben seit zwei Monaten fast täglich über WhatsApp. Ich habe den Mann hinter den Nachrichen, der so eigen ist, irgendwie in mein Herz geschlossen. Ich hätte so gern tiefer in sein Leben geblickt. Ich finde er ist es wert ihn besser kennenzulernen. Zerrissen zwischen Vergnügen, der Leidenschaft für Frauen und in manchen Momenten, einer tiefen Einsamkeit und dem Wunsch nach einer Bindung. Das eint uns. Ich hatte die leise Hoffnung, dass wir Freunde werden könnten. Dass ihn der Sex mit mir nicht kickt, okay, aber ich hab ein wenig Angst, dass er sich jetzt so ganz aus meinem Leben verabschiedet.

Was war ich schon vor dem Absoluten Blinddate neugierig auf den Menschen hinter den Nachrichten. Hatte den Wunsch ihn kennenzulernen. Das habe ich zurückgestellt, für die Idee des Blinddates, die von ihm kam. Weil ich selten so sehr vertraue, dass ich mich darauf einlassen würde. Er hatte das Blinddate ein paar Mal verschoben, weil er am anvisierten Termin zu müde war von der Arbeit. Das ist auch gut so. Er sollte Lust und Muse haben zu spielen. Es sollte besonders werden. Er hatte es dann auch für mich zu etwas Besonderem gemacht.

So jetzt sitze ich hier an einem Sonntag morgen.. Wir waren für nach dem Formel 1 Rennen verabredet. Und jetzt bekomme ich die Nachricht, dass er nicht allein aufgewacht ist und lieber absagt.
Es macht mir nichts aus, dass er Sex hatte, mit einer anderen. Warum auch.. Ich hoffe für ihn, dass es ihn mehr gekickt hat, als mit mir. Ich hoffe, es war eine schöne Nacht für ihn. es tut auch nicht mehr ganz so sehr weh. Ich muss nicht weinen, so wie noch gestern. Meine Hormone haben ein Einsehen.

Aber ich bin enttäuscht, weil ich glaube, dass ich es wert bin, mich kennenzulernen. Mir noch ein bißchen was von sich zu geben. Vermutlich hatte ich angenommen, dass er ebenso neugierig ist auf mich, wie ich auf ihn. Das war ein Fehler. Ganze nette WhatsApp-Unterhaltung während seines Urlaubs, mehr nicht. Ich bin auch enttäuscht, weil ich mich so sehr verschätzt habe.. Ja.. wenn man sein Herz so ein bißchen aufmacht..

Ich bin mir sicher, dass wir uns noch treffen werden. Alles andere würde nicht zu ihm passen. Ich gehe davon aus, dass er aufrichtig ist. Ich freue mich auch nach wie vor darauf. Will unbedingt das virtuelle Bild, dass ich von ihm habe mit der Realität abgleichen. Aber das kann wohl noch eine Weile dauern, weil er in der Arbeit sehr eingespannt sein wird.