Sehnsucht nach BDSM

Gestern Abend bin ich happy eingeschlafen. Guter Sex, gefühlvoller Abend, alles roger.

Aber dann bin ich heute morgen aufgewacht und konnte nicht mehr weiter schlafen, weil ich gemerkt habe, dass mir etwas fehlt. Es fühlte sich furchtbar an, weil mir ins Bewußtsein gerückt war, dass ich JD, meinen Dom schon ein Jahr nicht mehr gesehen habe. Ein Jahr wie krass eigentlich. Die Zeit rennt. Ein Jahr- so schnell vergangen. Ich hoffe sehr, dass wir uns wiedersehen werden, aber ich bin mir nicht sicher, dass das klappt.

Dann wäre ich Domlos. Das fühlt sich sehr komisch, irgendwie unangenehm an. Das ist mir lange Zeit nicht aufgefallen, weil ich Mr. Bondage auch in einer Dom-Rolle akzeptieren würde. Aber die letzten Wochen haben gezeigt, dass es wohl für ihn dahingehend nicht passt. Er kann mich bespielen, er kann mir unglaubliche Orgasmen machen. Das macht ihn irgendwie mächtig. Aber Mr. Bondage ist rastlos. Er sucht die Frau die ihn sexuell kickt. Das bin ich nicht. Ich bin ihm vermutlich zu wenig devot, zu wenig masochistisch. Er betont in letzter Zeit häufig, dass wir eine Vanilla-Beziehung haben. Gestern erst hat er es wieder erwähnt.

Ich mag unsere Vanilla-Beziehung sehr und sie wird auch Bestand haben, aber mit dem Aufwachen heute morgen ist mir klargeworden, dass ich mir wohl wieder jemanden suchen muss, der meine Lust in Richtung SM befriedigt. Mich hat in den letzten Wochen schon immer das Gefühl beschlichen, dass unsere Beziehung asymmetrisch geworden ist. Aber ich konnte nicht so Recht greifen warum. Er hat andere Frauen gedatet, ich auch andere Männer, zwar weniger als er. aber das war selbst gewählt. Aber so ein wenig habe ich meine SM-Kontakte vor allem zu JD einschlafen lassen. Es gab ja Mr. Bondage und der kann mir viel Befriedigung geben, wenn er will. Und daran scheitert es so ein wenig. ich spüre, dass er das nicht will. Vor allem nicht in der Häufigkeit in der ich das bräuchte. Ich bin dahin gehend nicht das, was er sucht. Ich kann seinen Sadismus nicht befriedigen. Vielleicht sucht er auch eine schlankere Frau, die eine andere Art von Attraktivität hat.

Ich habe das heute morgen verstanden. Ich akzeptiere das. Man kann das nicht erzwingen. Ich bin mit der Vanilla-Beziehung zufrieden. Wir haben viele wunderbare Momente außerhalb von Sex miteinander. Haben beispielsweise Sternschnuppen geguckt, fahren Riesenrad im Sonnenuntergang. Aber dadurch, dass ich meinen Wunsch nach SM-Befriedigung auf ihn verlagert hatte und ich meine anderen Kontakte sehr eingeschränkt habe, war das nicht günstig für unsere Beziehung. Es sorgte für unnötige Eifersucht bei mir. Er gab mir nicht das worauf ich hoffte, traf sich mit Anderen und ich verhielt mich wie ein wartendes Hündchen, dass sich keine Gelegenheit verbauen lassen wollte. Also hielt ich meine Abende für ihn frei. Das war falsch. Ich werde nun wieder mehr nach dem gehen, was ich möchte. Mich nicht mehr komplett nach ihm richten. Er tut es schließlich auch nicht.

Aber löst nicht mein Problem, dass ich wohl aktuell keinen Spielpartner mehr habe. Das ist ein ziemlich doofes Problem, von dem ich fürchte, dass es sich nicht so leicht lösen lassen wird. Aber immerhin weiß ich nun, was ich zu tun habe und kann meine Augen wieder offen halten, beziehungsweise auch in diese Richtung suchen. Ansonsten genieße ich unsere „Vanilla“-Beziehung und erfreue mich an den schönen Momenten.

Ich hoffe aber, dass wir wieder ein wenig intensiver fesseln werden. Wobei er gefühlt leider auch im Bondage-Bereich noch nach etwas sucht, dass ich ihm nicht geben kann. Eine Frau die so attraktiv ist, dass er sie auf Shows fesseln könnte.

Mein Sexleben schreit nach einer ruhigeren Phase nun wieder nach mehr Aufregung. Definitv.

Die sanfte Seite

Nach dem eher heftigen Sex zu Beginn meiner Affäre mit Mr. Bondage, spielte sich dann erst mal alles in deutlich ruhigeren Fahrwassern ab. Wir versuchten uns so viel wie möglich zu sehen, wenn es sein Beruf und auch mein Terminkalender zuließ. Aber es kam, dass wir uns, auch weil ich eine Woche im Ausland war, fast 14 Tage nicht sehen konnten. Das war sehr lang. Das war fast so lange, wie wir uns bisher kannten. Und ich merkte in der langen Zeit, die wir mit SMS und Mails überbrücken, dass er mir doch schon sehr fehlte. Ich hatte keine Ahnung, ob er mich auch vermisste.

Er war mir in der kurzen Zeit doch schon sehr wichtig geworden. Ich dachte sehr viel an ihn, als ich nicht da war. Keine Ahnung, ob es ihm auch so ergangen war. Zwischen uns war es unabhängig vom Sex sehr easy. Das Zwischenmenschliche flutschte einfach. Wir waren uns in vielen Dingen sehr ähnlich. Auch er hatte keinen sehr geraden Lebensweg hinsichtlich seines Studiums genommen. Er mag jüngere Frauen, ich ältere Männer. Ich hatte bei ihm von Anfang an das Gefühl einfach ich sein zu können.

Aber ich versuchte nicht weiter über all das nachzudenken. Er ist vergeben, zwar in einer offenen Beziehung, aber es gibt eine Frau an seiner Seite. Ich freute mich darüber eine aufregende Affäre mit ihm zu haben. Ich hatte das Gefühl, dass ich noch sehr spannende Dinge mit ihm erleben können würde. Dass er mich immer wieder an meine Grenzen treiben würde. Aber ich vertraute ihm dahingehend, dass er immer gut auf mich achten würde.

Als ich zurück nach Deutschland flog, wollte er mich vom Bahnhof abholen. Das fand ich sehr süß und ich freute mich darauf. Ich reise viel und bin eigentlich selten empfangen worden. Ich konnte ihn schon von Weitem sehen. Er bemerkte mich aber nicht. Mein Herz machte einen Sprung. Er sah lustig aus in seiner Jeans. Ungewohnt, sonst trägt er eigentlich einen Anzug. Ich steh da ja drauf, auch wenn er damit bei so mancher Gelegenheit etwas overdressed ist. Eine Jeans, hihi. Als er mich dann auch sah, gab es eine ganz intensive Umarmung. Ohja, ich hatte ihm auch gefehlt. Das konnte ich so sehr spüren. Die 14 Tage waren lang gewesen.

Es war ein sehr heißer Tag. Er hatte eine Kühltasche mitgeschleppt mit kaltem Wasser. Schon das war süß, aber dann packte er noch ein Eis aus, das wir gemeinsam verputzen. Hach, zu niedlich. Ein toller Mann. Wir verbrachten den Abend dann bei ihm zu Hause. Nach dem vertrauten Ritual haben wir miteinander geduscht. Das war schön. Mein Job war es ihn von Kopf bis Fuß einzuseifen. Es war eine schöne Stimmung zwischen uns. Leicht, entspannt, lustig. Kuscheln unter der Dusche. Ich glaube wir hatten an diesem Abend einfach ganz normalen Vanillasex. Ist mir nicht explizit im Gedächtnis geblieben. Wir haben viel gekuschelt.