Bekanntermaßen habe ich Mitte Oktober ja meinen ersten Vollzeitjob angefangen. Dementsprechend weniger Zeit für alles habe ich seitdem. Das führte prompt dazu, dass ich es nicht schaffte rechtzeitig einen Termin beim Frauenarzt auszumachen, für die jährliche Untersuchung. Was natürlich heißt, dass ich kein neues Rezept für den Verhütungsring habe. Damit habe ich ein wenig unfreiwillig meine hormonelle Verhütung pausiert.
Meine Verhütungsgeschichte ist wohl ähnlich, wie bei vielen Frauen. Ich hatte als Teenager ziemlich arg Akne und habe daher relativ früh mit 15 schon die Pille bekommen. Eingestiegen bin ich mit Valette und später mit einem Wechsel des Frauenarztes auf Diane umgestiegen. (Ja, die ist in Frankreich mal zwischenzeitlich vom Markt genommen worden.) Vor 5 Jahren in etwa hat mir eine Freundin einen Tipp für einen guten Frauenarzt gegeben. Erst da war ich zufrieden. Mit den Ärztinnen, die ich vorher hatte, bin ich nicht so gut in Schuss gekommen. Er hat mich dann von der Pille auf den Nuva-Verhütungsring umgestellt. Niedriger dosiert, weniger dran denken. Perfekt für mein unstetes Leben. Ich übernachte oft nicht zu Hause, aus den verschiedensten Gründen. Bei der Pille musste man zwar jeden Tag dran denken, aber immerhin wusste man relativ einfach, wann eine Pause kommt.
Beim Ring müsste man nur einmal im Monat an raus und einmal an rein denken. Da muss ich ein wenig über mich selbst lachen, denn ich habe es allzu oft nicht hinbekommen ihn pünktlich nach 3 Wochen rauszunehmen und habe meinen Zyklus ziemlich durcheinandergebracht.
Jetzt habe ich seit Mitte Dezember eine unfreiwillige Hormon-Pause eingelegt. Meine Libido hat gefeiert. Jetzt kann ich wahrlich nicht über zu wenig Lust auf Sex klagen. Aber seitdem bin ich dauerspitz. Der Wahnsinn. Mein Porno-Selbstbefriedigungs-VordemEinschlafen-Konsum ist in ungeahnte Höhen geschnellt. Ich mache es mir wieder jeden Tag selbst. Juhu juhu. Nachteil, ich habe gefühlt unendlich viel länger und stärker meine Tage gehabt und anfangs etwas Angst, dass meine Brüste explodieren könnten, so geschwollen waren sie. Letzteres tat richtig weh.
Nach dem Aussetzten der Verhütung blieb mir erstmal nichts Anderes übrig als abzuwarten, denn ich musste ja erstmal zur Untersuchung und ein neues Rezept beantragen. Ich hatte versucht mich im Internet schlau zu machen, ob es Sinn macht nach einem Monat Pause gleich wieder anzufangen oder nicht. Aber da gehen die Meinungen weit auseinander. Zwischen ja gleich und mach lieber ein halbes Jahr Pause findet sich alles.
Termin beim Frauenarzt, der Schock. Mein supertoller, netter, großartiger Frauenarzt hat zum Jahresende seine Praxis aufgegeben. Das habe ich rausgefunden, als ich in der Praxis war zum Termin und mir plötzlich Olga gegenübersaß. Olga – die neue Ärztin. NEEEEEIIINNN, ich will nicht. Keine Frau, (finde sie gröber als die Männer). Die mir nicht zuhört, als ich sagte, dass ich mich auf alles testen lassen will. (Haben wir nicht gemacht) Die mir als erstes wieder die Pille andrehen will. Nein. Nein. Nein. Die alle 6 Monate einen Termin möchte… Auf gar keinen Fall….Nie wieder Olga.
Verhütung über 30, kein fester Partner zur Familiengründung in Sicht. Trotzdem ich mein Rezept in meinem Geldbeutel herumtrage, konnte ich mich noch nicht durchringen es zu benutzen. Mein Körper sagt mir irgendwie, dass 18 Jahre Hormone auch mal genug sind. Alle anderen Verhütungsalternativen (außer Kondom) passen auch nicht wirklich. Spirale schreckt mich ab. Allerdings ist nur Kondom bei meinem Lebenswandel mit Swingerclubs und so irgendwie auch nix. Denn wenn doch mal eines reißt…
Aber vielleicht besteht ja Hoffnung in der Zukunft:
🙂