Körperlichkeiten

So. Ein Jahr mit viel Sex ist vorbei.. Die Aufarbeitung. Als erstes alles zum Bereich Körper.. Was habe ich gelernt, worüber habe ich nachgedacht, was nervt, was ist gut?

Haut: Was positives.. Ich habe gelernt, dass ich wohl sehr weiche Haut haben muss. Das haben mir mehrere Männer gesagt, nachdem sie mich gestreichelt haben. Ich hatte das anfangs als Kompliment abgetan, dass man relativ leicht mal so raushauen kann. Aber nachdem es gehäuft vor kam, beschlich mich der Gedanke, dass da was dran sein muss. Positiv, meine Haut ist weich, ohne dass ich mich großartig darum kümmern müsste. Im Winter wird sie allerdings leicht trocken, da muss ich viel cremen. Ich bin ein ziemlich nordischer Typ. In meiner Teenagerzeit hat mich das immer ein wenig gequält, denn da war superbraun die gewünschte Hautfarbe. Die Anfangsphase der Solarien. Was habe ich nicht alles versucht um braun zu werden. Aber mehr als rot kam nicht dabei raus.. Bin ich froh, dass die Superbraunphase durch ist und auch natürliche Blässe wieder geht..Die weiche Haut ist allerdings auch sehr empfindlich auf Männerhaare. Mit zu sehr behaarten Männern habe ich ein wenig Probleme. Beim Kommilitonen beispielsweise..

Rasieren: viel Sex, viel Rasieren.. Mehr als ich es sonst gemacht hätte. Aber zum Glück habe ich nicht so viele Haare. Mit Hellblond als Grundhaarfarbe sieht man viele eh nicht. Und ja, meine Beine sind meist unrasiert. Nicht gleich „iiihhh“ schreien.. Ich habe auch gelernt, dass sich meine unrasierten Beine anfühlen, wie bei anderen Frauen einen Tag nach dem Rasieren. Ich hab nicht viele Haare. Die die ich habe sind blond, deswegen sieht man sie eigentlich nicht und sie sind weich.. Ich habe Angst, dass sie dunkler nachwachsen, wenn ich sie zu oft rasiere, desewegen sind meien Beine meist unrasiert 🙂 Hat noch keinen Mann gestört und wenn ich es nicht gesagt hätte, dann hätte es vermutlich auch keiner gemerkt. Bei der Schambehaarung habe ich in der Tat über Alternativen zum Rasieren nachgedacht.. Wobei zum Waxing konnte ich mich nicht wirklich durchringen. Der Gedanke, vor jemand Fremden den Frosch zu machen, der hat mich irgendwie geschreckt.. lol, wenn ich jetzt schreibe, auf Schmerzen habe ich auch nicht so Bock, dann widerspricht das meiner Art Sex zu haben. Als Alternative habe ich mal über Lasern recherchiert. Allerdings nicht mit studentischem Budget. Wenn ich groß bin, dann gehe ich das nochmal an. Solange muss der Rasierer halt noch herhalten..

Analdusche/-spülung: uff ..Ich konnt mich nicht dazu durchringen, auch wenn ich weiß, dass es vermutlich meinen Kopf sehr entspannen würde. Die Recherche brachte: Es gibt zwei Lager.. Die einen, die sagen, dass es unabdingbar für Analsex ist, ungefährlich und los gehts.. Die anderen sagen, dass es die Darmflora durcheinander bringt, bloß nicht zu oft. Sparsam einsetzen. Ahhh..

Um jetzt mal ganz die Hosen runterzulassen: Der Genussmann hat mir hinterher noch das Feedback verpasst, dass ich Hintenrum ein wenig gemüffelt hätte. Gemerkt habe er es, als er mir ein Plug setzen wollte..Oberpeinlichster Moment des ganzen Jahres.. Er schob es auf meine Aufregung.. Supertoll.. Nachdem Reden beim Absoluten Blinddate nicht Part of the Game war, konnte ich ihm auch nicht mitteilen, dass ein schlechter Analtag war, wie Kollegin Lila Sumpf das nennen würde. Trotz alledem war ich so vorbereitet, dass es nicht hätte „müffeln“ dürfen. Ich sagte, dass damit schon klar ist, warum es ihn nicht gekickt hat, aber wiegelte ab und meinte, dass das keinen Einfluss hatte. AHHH, jetzt geht mir das nicht mehr auf den Kopf und macht die Analdusche wieder attraktiver. Bei JD glaube ich zu wissen, dass er nicht besonders empfindlich ist. Ich bin und bleibe einfach zwiegespalten.. Eigentlich will ich gar nicht mit jemandem über diese Art von Sex reden, wenn er auf klinisch sauber besteht, denn dann geht mein Kopf eh nicht aus…

Gewicht: Die Schilddrüsenunterfunktion habe ich weitestgehend im Griff. Und trotzdem es mir so gut geht, wie schon lange nicht mehr in meinem Leben, habe ich vergangenes Jahr kein Kilo abgenommen. Die zehn Schilddrüsenunterfunktionskilos habe ich also immernoch drauf. Ich mach mal mehr und mal weniger Sport. Zur Zeit sollte ich mal wieder mehr machen.. Die Männer hat es in fast allen Fällen nicht gestört. Außerdem date ich auch nur welche, bei denen ich den Eindruck habe, dass sie die Nummer mit der Figur nicht so wichtig nehmen. Fazit: Eigentlich war das Gewicht und die Figur bei den Männern nicht so das Thema, aber ich fühle mich noch nicht wohl dabei. Ich habe mich so akzeptiert, komme damit klar. Aber es bleibt eine Baustelle für mich.. Der Lerneffekt: Man kann an seiner Ausstrahlung arbeiten, Ausstrahlung ist manchmal viel wichtiger als das ein odere andere Kilo zuviel.

Dessous: Ja, auch das beschäftigte mich. Ich hatte vorher schon Dessous, also BH und Höschen, die ganz schick aussehen und zusammen passen. Aber da ist noch gaaaanz viel Luft nach oben. Ich musste erkennen, dass meine Freundinnen da viel besser ausgestattet sind, als ich. Da hab ich nie besonders viel Wert draufgelegt. Aber zum ersten Clubbesuch wurde das dann akut Thema. Da hatte ich mir dann ein schlichtes knielanges Neglige gekauft und (lol) Pumps dazu angezogen.. Aber das war okay.. Wenn die Männer mich so wie ich bin akzeptieren, dann bin ich durchaus bereit mich auch in Schale zu werfen.. Wobei das gar nicht so leicht ist, wie ich bei einem Orion-Einkaufsbesuch lernen musste.

Meine Freundin Jessica und ich enterten also den Laden mit dem festen Vorsatz, dass ich mir dort was Schickes kaufen werde.  Vielleich bin ich ein wenig pingelig, was Ästhetik an mir selbst an geht..Aber das meiste (95 Prozent), was die dort hatten, war für Frauen wie mich nicht geeignet. Ich bin kurvig, aber einigermaßen sportlich, aber leider ziemlich blass als Typ. Ich mag meine Brüste wirklich, sie hängen auch nicht sehr. Aber ich finde ab einer gewissen Größe sieht es mit ein wenig Halt im Kleidchen deutlich  besser aus. Die ganzen Spaghettiträger durchsichtigen Kleidchen ohne Körbchen ließen meine Schultern breiter und meine Brüste unförmiger aussehen. Ja lieber Orion, es gibt Frauen mit nichtgemachten Brüsten, die hätten auch gern etwas zum Anziehen.

Ich entschied mich für einen schwarzen Spitzenkimono mit langen Ärmeln, der an der Brust gebunden wird. So konnte ich ihn mit schicker Wäsche darunter tragen. Beim Anprobieren hatten Jessica und die Verkäuferin mich in Fick-Mich-High-Heels gesteckt. Die waren schon okay, wenn man nicht ewig weit laufen muss, mir aber zu teuer fürs Erste. Auch trotz High Heels hatte ich das Bedürfnis meine weißen Beine noch mit irgendwas zu verpacken. Die beiden überredeten mich zu halterlosen Strümpfen, die ich allerdings nicht anprobieren durfte..Am Ende steckte mich die Verkäuferin noch in eine Corsage.. Das fühlte sich gut an und stand mir zu meiner eigenen Überraschung überragend.. Ist schon bestellt..

Zu Hause machte ich dann den Strumpftest.. Oh je.. Nicht gut, wenn man nicht optimal trainierte Oberschenkel hat. Sah witzig aus als der Strumpf zwischen meinen Beinen alles nach oben schob.. Ne ne, ging gar nicht. Mir fielen dann zum Glück noch meine schwarzen Lack-Overknee-Stiefel ein, die ich mir vor Jahren mal gekauft hatte. Die holte ich vom Dachboden.. Sie passten und waren auch nur medium hoch, optimal. Da ergibt mit dem Kimono zusammen ein durchaus vorzeigbares Outfit.. Ganz langsam wird es..

Piercing: Mein Zungenpiercing begleitet mich nun schon mein halbes Leben. Ich hatte es mir mit 15 stechen lassen. Seitdem habe ich eigentlich nie mehr über weitere nachgedacht. Bis jetzt: Ich hab mir im vergangenen Jahr ernsthafte Gedanken über ein Brustwarzenpercing gemacht. Mir fehlt aber schlicht der Mut es umzusetzen.. Und jemand der mitgehen würde..

So viel erstmal zu körperlichen Dingen… Der Kopf kommt ein andermal..