Unbefriedigt befriedigt

Wie ich diesen Blogeintrag nennen würde, war mir nach dem Abend sofort klar. Zum Schreiben hat es ein wenig länger gedauert.

Während ich dies schreibe, spült mir Facebook drei Jobausschreibungen meines Noch-Arbeitgebers in die Timeline. Dann kann ich die Kündigung also doch persönlich nehmen. Das schmerzt und frustriert mich jetzt für einen Moment. Und dann schiebe ich es weg von mir. Mich zu grämen hilft mir nicht weiter. Nach vorne blicken. Ich werde etwas finden, das passt.

Ich hatte mehr als einen Monat keinen Sex gehabt. Eigentlich weiß gar nicht wie lange. (Von dem Blowjob mal abgesehen) Immerhin kann man mir aktuell nicht vorwerfen ich würde nur für mein Blog vögeln. Dafür ist es einfach wirklich zu wenig. Jedenfalls bekam ich meine Tage. Dabei war mir aufgefallen, dass ich seit dem letzten Mal keinen Sex hatte. Eine Freundin hatte mich gefragt, ob ich eine Woche später mit in einen Club gehen würde. Ich sagte unter Vorbehalt zu. Ohne hormonelle Verhütung konnte ich nicht absehen, ob meine Tage bis dahin auch wirklich weg waren.

Aber es klappte. Genau am Tag des Clubbesuchs war ich mit meiner Periode durch.  Als ich meine Freundin fragte, ab wann sie denn im Club sei, antwortete sie zu meiner Überraschung bereits ab Mittag. Das hatte ich so gar nicht auf dem Schirm gehabt, dass man dort ja auch untertags hingehen kann. Ich war untertags bereits anderweitig verabredet. Ich sagte mein Kommen für den späten Nachmittag/Abend zu. Meine Freundin ging mit ihrem Mann in den Club. Beim Blick auf die Eintrittspreise dachte ich mir, dass es für Männer eine ziemliche Verschwendung wäre, wenn ich alleine in den Club gehe. Also stellte ich auf meiner liebsten Rirarammel-Seite ein Dategesuch nach einem Begleiter für den Abend im Swingerclub ein. Sollte ich mich nicht gut mit ihm verstehen, war er immer noch viel günstiger in den Club gekommen als allein. Also egal wie der Abend läuft es wäre eine Win-Win-Situation.

Als Frau ein Date auf so einer Seite einzustellen ist eine spannende Sache. Innerhalb von 10 Minuten ploppten knapp 10 Anfragen auf. Da war dann alles dabei. Vom Klassiker „Penisbild“ mit dem Hinweis, dass das XXL-Gerät des Besitzers schon einsatzbereit sei. Bis zu schüchternen Anfragen, dass derjenige gerne zum ersten Mal einen Club von innen sehen möchte. Mein Interesse weckte das Profil eines Mannes, der in etwa in meinem Alter war und auch eher ein wenig querdenkermäßig daherkam. Weniger auf Sex aus zu sein schien, als einfach einen guten Abend in der Clubatmosphäre haben zu wollen. Da entschied ich mich also für ein Gespräch, statt für hart rammeln. Zumal es den Typ „hirnrausvögeln“ im Club mit Sicherheit sowieso geben würde, also muss ich ihn nicht auch noch mitbringen.

Richtige Entscheidung, da wir wirklich ein für mich bereicherndes Gespräch über den Abend führten. Er hatte sich viel mit sich selbst beschäftigt und damit was ihm guttut. Mit Energie. Mit Mann und Frau sein. Wir waren nicht immer einer Meinung, aber ich mag gerne auch andere Perspektiven hören. Auch er tut sich schwer mit einem klassischen Job. Hat sich sein Arbeitsumfeld so geschaffen, wie es zu ihm passt. Beruhigend irgendwie.

Er war erst zwei Mal vorher in einem Club gewesen. Die zwei Herausforderungen waren also, dass wir uns nicht wirklich kannten und er kein erfahrener Clubgänger ist. Ziemlich spät streiften wir durch den Club um zu sehen, ob noch etwas Spannendes im Gange war.  Auf den Matten war es schon ziemlich leer. Wir fanden eine kleine Ecke, die nicht von allen Seiten zugänglich war in einer kleinen Hütte im Garten. Sie war allerdings eher ziemlich hell, nicht dunkel wie in so mancher Spielhöhle. Er war so zurückhaltend, dass ich aktiver werden musste, als mir das lieb ist im Club. Wir saßen also da auf der Matte und wussten nicht so recht wie anzufangen. Den Moment gibt es meistens, wenn man sich nicht kennt und die eigenen Unsicherheiten nicht mit Alkohol weggetrunken hat. Meistens fängt man dann an zu knutschen und dann geht das Krampfige weg. Knutschen klappte, aber das Krampfige wollte nicht weggehen. Ich griff auf das zurück, worin ich mich wohlfühle und bot ihm einen Blowjob an. Das klappte soweit ganz gut, allerdings hatten wir mittlerweile noch drei Männer auf der Matte, die mitmachen wollten. Allerdings wusste er nicht, was ich will und umgekehrt. Den ersten Mann schickte ich noch weg. Wir hatten uns nicht darüber unterhalten. Fehler. Den zweiten Mann ließ ich gewähren. Das war sehr schräg. Nach ein wenig Fummeln hatte ich irgendwann Sex mit dem zweiten Mann. Aber ich bekam den Kopf nicht aus. Bei meinem Begleiter war die Lust komplett weg und auch der Mann der mich fickte hatte am Ende auch keinen Spaß dran. Wir schickten die Männer weg. Aber mein Begleiter hatte einfach keine Lust mehr. Er ließ nicht so Recht raus woran es lag. Bei mir hinterließ es erst mal ein schlechtes Gefühl, weil ich das erstmal automatisch auf mich bezog.

Wir gingen zurück an die Bar und philosophierten noch mal zwei Stunden weiter über das Leben. Landeten später nochmal auf einer Matte, auf der wir einfach redeten. Ein wirklich gutes Gespräch, das allerdings dem misslungenen Sex nicht auf den Grund ging.

Befriedigt vom Gespräch, aber sexuell unbefriedigt nach Hause gegangen.

 

 

Zu doof für ein Trennungsgespräch

Der erste Kündigungsschock ist überwunden. Es nagt immernoch ein wenig, aber das dauert einfach. Wäre auch komisch wenn nicht. Ansonsten mache ich das beste aus meinem überraschend leeren Terminkalender und überlegem welche Sachen ich schon lange mal erledigen wollte.

Vielen Dank für euer Mitgefühl und die vielen Ratschläge, die mich erreicht haben. Mein Blog ist öffentlich und nachkarteln nicht mein Stil, deswegen halte ich mich bedeckt. Zwei Fakten sind, dass der Zeitpunkt für mich überraschend war und dass ich an dem Tag nicht alleine gekündigt worden bin. Ich habe mich nicht in der Lage gesehen, das mir angebotete Gespräch darüber zu führen. Und ja, so selbstreflektiert bin ich durchaus, einer der Gründe wird gewesen sein, dass mein Arbeitgeber aus verschiedenen Gründen mit mir unzufrieden war.  Daraus ziehe ich meine Schlüsse. Ich war ein loyaler Arbeitnehmer und ich werde ein loyaler Ex-Mitarbeiter sein. Viele Gespräche zeigen mir, dass Kündigungen öfter vorkommen und sich für die meisten eine Freistellung superunangenehm anfühlt. Mal sehen, was die ersten Bewerbungen so bringen. Das war nur das Update, aber nicht der eigentliche Blogeintrag.

Das Schlussmach-Gespräch.

Per Whats-App Schluss machen ist sehr einfach. Vor Allem wenn man immer genau dann sauer ist auf einen Menschen, wenn man ihn nicht sieht, weil man ihn nicht sieht (zu wenig sieht.) Die Zeit zusammen war eigentlich nie das Problem. Mr. Bondage war mir viel zu wichtig um mich Ghosting-mäßig einfach vom Acker zum machen. Also bot ich ihm an, dass wir uns nochmal auf ein Gepräch treffen. Wir verabredeten uns auf einen Biergarten-Besuch. Es waren schon so ein paar Tage vergangen, seit der Messe. Mein akuter Ärger war verflogen. Nur das Wissen, dass ich immer wieder heftige Eifersuchtsschübe hatte, was der Asymmetrie unserer Beziehung geschuldet war und ich mir sicher bin, dass sich die Asymmetrie nicht ändern wird.

Wir trafen uns im Biergarten. Er war wie immer ein sehr anständiger Kerl, der bevor er mich umarmte nachfragte, ob das für mich okay sei. Immerhin hatte ich ja quasi schon Schluss gemacht. Kein Überreden, sondern Rücksicht nehmen auf meine Gefühle. Und dann sitzen wir da und sind eben zwei Seelenverwandte. Und reden los wie immer. Gar nicht bewußt, sondern einfach weil das passiert wenn wir uns sehen. Offen, weil keine Geheimnisse. Den Austausch und den Rat des anderen schätzend. Über den Job, das Leben und alles andere. Ich kann das schwer beschreiben. Wie, wenn man alte Freunde trifft, wo sich niemand rechtfertigen muss. Man sieht sich und macht da weiter, wo man vorher aufgehört hat. Mit Ausnahme meiner besten Freunde ist er der erste Mensch, bei dem das so einfach ist.

Und irgendwann kam das Gespräch natürlich auch auf das Ende unserer Beziehung. Ich sagte ihm das alles, er hat sich das alles angehört. Keine Rechtfertigung. Verständnis für mich und meine Beweggründe. Keine Versprechungen, kein Überreden zu Bleiben. Dafür wäre er auch nicht der Typ. Ich sage alles was mir auf der Seele liegt. Aber es fühlt sich nach „alles ist wie immer“ an. Ich sprach meine Gefühle aus, war aber nicht sauer, eher froh ihn zu sehen und mit ihm zu reden. Das ist sehr bescheuert irgendwie. Wir gingen am Ende auseinander und sprachen drüber, dass wir uns dann wohl erstmal nicht mehr sehen würden. ich umarmte ihn zum Abschied. Aber es fühlte sich anders an nicht nach Trennung an, sondern nach wiedersehen. Danach alleine im Auto wußte ich eigentlich gar nicht mehr so genau, was das jetzt für ein Gespräch war. Formal ein Ende, dass sie aber nicht so anfühlt. Zum Schluss machen bin ich wohl zu doof. Keine Ahnung, wie es weitergeht. Oh mann, ich hab es nicht hinbekommen. (wollen wahrscheinlich). Besser gesagt, ich hab es verkackt…

 

Verrückte Nacht – Part 1

Ich habe gestern gebloggt, dachte: Gut, das Jahr ist durch, da passiert nicht mehr viel. Silvester verbringe ich gechillt mit Freunden, kein großer Aufriss. Dann gehe ich ins Bett. Surfe noch ein wenig im Internet und da poppt eine Nachricht auf.

Ein Mann, dessen Profil verspricht ein erfolgreicher, sehr dominanter Mann zu sein. Sehr Provakant, ein wenig protzig. Ziemlich anders, als der Standard. Wir hatten schon mal Kontakt. Eine ganze Weile her. Damals wollten wir uns treffen, ich fuhr durch den Schnee. War also schon auf dem Weg. Ich erinnere mich gar nicht mehr, ob er mir noch abgesagt hat oder einfach nichts mehr von sich hören lassen hat. (Sollte mal nachschauen, ob ich darüber gebloggt hatte oder nicht). Gut, kommt vor. Hatte mich mit Sicherheit ein/zwei Stunden darüber geärgert, den WhatsApp-Chat und seine Mails gelöscht und es dann verdrängt.

Ich hatte kurz zuvor sein Profil auf der Rirarammelseite angeklickt, weil mir aufgefallen war, dass er noch in meiner Kontaktliste ist. Daraus hatte ich ihn dann gelöscht. Aber er hat wohl gesehen, dass ich auf seinem Profil war.

Die Mail poppt auf: Hi, 1 Jahr her. Wie geht es dir?

Mein Kopf so: Klar, da erinnere ich mich ja saugern dran. Nachts durch den Schnee fahren und versetzt werden. Das war super. …. Der hat ja Mut…. Wartet ein Jahr, keine Ahnung, ob das stimmt, es war Winter… und wieso erinnert ausgerechnet er sich daran?…schlechtes Gewissen?…Wieso erinnert er sich überhaupt an mich… Bin doch vermutlich Null sein Beuteschema… Ein interessanter Typ ist er ja schon… Wollte damals schon rausfinden, was dahinter steckt… Bin ich nachtragend? Nein, abgehakt… Verlier ich meine Selbstachtung, wenn ich antworte.. Nein, eigentlich hat mich so ein Gedanke noch nie interessiert. Bauch was sagst du?

Bauch: Antworten.

Ich antwortete. Es wurde ein kurzes Gespräch daraus, was wir jeweils so gemacht haben, dass ich underplayed bin, er zufrieden ist mir der Menge an SM-Sex den er so hat. Dass er aber gerade in Stimmung wäre. Dass er Lust hätte mich mal auf seinem Sybian zu sehen..

Ich google Sybian. Kopf: rrrr. heißes Gerät, trifft eigentlich ganz gut eine Phantasie die ich habe. (werde feucht bei der Vorstellung auf so einem Ding zu sitzen.) Aber ich kann nicht gut knien.. Naja, außerdem wird es eh nicht dazu kommen, also raus aus dem Kopf mit den Bildern.

Bekunde Interesse. Er sagt, ich soll vorbeikommen. Es ist 2 Uhr nachts.

Kopf: ich bin im Bett (fremdes Bett weil ich auf eine Wohnung aufgepasst habe) habe den unsexiesten Schlüpper aller Zeiten an, bin unrasiert, nicht frisch geduscht, hab morgen viel zu tun… Und klar, dann fährst du wieder durch die Nacht für nichts… Und außerdem zu einem Fremden nachts in die Wohnung, erstes Date nicht neutraler Boden… ne ne ne.. Andererseits muss man manchmal raus aus der Komfortzone. Immer dann habe ich die aufregendsten Dinge erlebt. Man muss sich mal was trauen… Aber ich bin ja auch nicht komplett bekloppt. Ohne Backup loszufahren . Außerdem hat er dich schon mal versetzt… vielleicht macht es ihm Spaß dich zu verarschen… Und ich bin gammlig im Bett. Also nein.

Ich sagte ihm ab.

Er fragte nach meiner Nummer.

Kopf:…die hat er also gelöscht…

Ich geb sie ihm, Sekunden später klingelt mein Telefon. Ich stelle fest, dass ich den WhatsApp-Chat gelöscht hatte, seinen Kontakt aber nicht. Er hat auch immer noch die selbe Nummer.

Am Ende haben wir etwas mehr als eine Stunde telefoniert. Dabei wurde mir klar, warum ich ihn damals wohl kennenlernen wollte. Wir hatten schon mal telefoniert. Also nenne ich ihn Mr. Rich. Er hat in jungen Jahren sehr viel Geld verdient, dann die Firma verkauft. Er ist ein sehr großer, kräftig gebauter Mann. Der schon allein dadurch Eindruck erweckt. Er bricht dieses Bild ziemlich bewusst. Manchmal in dem er in knallbunten Latexoutfits, oder glitzernden Schuhen umher rennt. Er macht es den Menschen schwer ihn in Schubladen zu stecken. Er weiß, dass er sich das leisten kann, weil er eben erfolgreich war. Er spielt damit. Provoziert die Menschen mit Protz.. Ist ein vielschichtiger Charakter. Manchmal wirkt er authentisch, manchmal wirkt es wie eine Rolle. Die vielleicht auch dem Schutz dient. Vielleicht ist auch die Provokation ein Schutz. Ein Schutz davor Schwächen zu haben. Er steht auf SM. Geht damit offensiv um, provoziert auch da die „Szene“ mit Verhalten, dass manchmal von der Norm abweicht.

Das ist mir sehr sympathisch, weil ich das ja auch gerne mache. Zwar auf einem ganz anderen Niveau. Er ist wie er selbst sagt, an der Spitze der Nahrungskette. Ich guck mir das vom anderen Ende aus an. Zugespitzt habe ich momentan ein wenig mehr Budget als ein HatzIV-Empfänger, lebe in einem Kellerzimmer fast mietfrei, konsumiere außer Reisen und Essen fast nicht und habe es mit 32 noch nicht geschafft die Uni fertig zu bekommen. Er hat vermutlich ziemlich viel Geld auf dem Konto, eine Firma erfolgreich verkauft und sagt auch er ist zufrieden mit seinem Leben. Was eine Kombination.

Nichtsdestotrotz der Kopf: Bleib auf der Hut… erzählen kann man viel.. sei vorsichtig.. vielleicht manipuliert er dich…kann man legal überhaupt so schnell so reich werden??.. Aber sauspannend, diese Gegensätze in seinem Wesen…. Aber warum sollte er dich spannend finden? Er hat mit Sicherheit unglaublich viele schöne Frauen getroffen… Ich bin nicht schön. Noch dazu ein wenig zu kurvig immer noch. Also generell nicht schön und dann noch nicht in Form. (Da schwingt kein Bedauern mit. Sondern Akzeptanz dessen, was man eben mitgegeben bekommen hat ins Leben). Ich bin schlau und ein Freigeist. Aber davon gibt es viele und deutlich Spannendere als mich. Also was zum Himmel sollte er davon haben, wenn wir uns treffen. Endet das nicht wieder in einer Enttäuschung? Wenn er rausfindet, dass ich ziemlich normal und durchschnittlich bin? Verschwenden wir beide unsere Zeit?

Er fragt wieder nach, ob ich nicht vorbeikommen will. Spricht von Knutschen. Fragt mich ob, ich das kann. (klar, kann ich gut). Spricht von Quatschen auf der Couch, nicht mehr von SM. Ich lehne ab. Es mittlerweile noch später und ich traue dem Braten nicht abschließend. Ich habe nicht mehr besonders viel Angst, dass mir bei ihm was passieren könnte. Der Bauch gäbe grünes Licht. Eher dass ich verarscht werde und umsonst losfahre und mich besonders entwürdigt fühlen würde.

Mittlerweile ist es 3:30 Uhr nachts. Dann schlägt er mir vor, dass er mich abholt. Mit seinem pinken X6M. Ein Auto, dass wohl so nur einmal gibt. O Gott wie verrückt. Wenn er wirklich mit diesem Ding vor meiner Haustür steht, dann würde ich mitfahren. Wenn er sich die Mühe macht bis hier rauszufahren. Okay. Dann meint er es ernst mit dem Kennenlernen wollen. Ich willige ein. Bin sehr gespannt, ob er wirklich vor meiner Tür stehen würde…

Das Gespräch nach der Session

So einen Drop, den ich nach dem Erlebnis mit Mr. Bondage hatte, hatte ich schon einmal gehabt. Das war nach dem Spiel mit meinem Blinddate, den ich auch bis heute nie gesehen habe. Dieses Erlebnis ist und bleibt schon mit das krasseste, was ich bisher so ausprobiert habe. Damals war es neu für mich und es dauerte ein wenig, bis ich auch verstanden hatte, was da mit mir passiert war. Dieses mal wußte ich schon wie ich das Einordnen sollte. Ich wußte, dass es davon herrühren musste, dass ich nach dem Spiel, beim dem ich mich in eine devote Postiton begeben hatte, unsere Beziehung gewollt asymetrisch war, nicht aufgefangen worden bin. Mr. Bondage hatte die Situation nicht aufgelöst.
Beim Sex mag ich es, wenn sich das gleichberechtig sein auflöst. Wenn sich einer dem anderen hingibt. Egal in welche Richtung. Aber hinterher muss es sich für mich dann wieder in ein gleichberechtigtes Gegenübertreten auflösen.

So hatte ich also Redebedarf mit Mr. Bondage, der mir ordentlich den Hintern versohlt hatte, aber mich nicht so Recht an sich rangelassen hatte. War er ein Sadist und konnte das nicht? Ich musste es herausfinden, um dann zu entscheiden, ob ich weiter mit ihm spielen wollte oder nicht. Das nächste Treffen ergab sich auf neutralem Gelände. Fast. Es war auf einem Szenestammtisch auf dem er einen Vortrag halten sollte und mich dazu eingeladen hatte. Das war okay für mich, denn es war neutraler Boden, irgendwie. Und ich ging einfach mal davon aus, dass es irgendwann an diesem Abend die Gelegenheit geben würde uns zu unterhalten.

Bisher hatte ich mich ja mit wenigen Ausnahmen bewußt davor gedrückt, Menschen aus der BDSM-Szene kennenzulernen. Also Menschen mit denen ich nicht explizit spiele. Weil ich nicht zu einer Szene gehören wollte. Ich wollte nicht Teil einer Community sein und mich deren Habitus und Sprache anpassen. Ich wollte als unabhängiger Mensch meiner Sexualität nachgehen, ohne mir zu überlegen, wie das genau heißt, was ich da spiele und treibe. Aber ich fand es unheimlich spannend Mr. Bondage mal in einem anderen Kontext zu erleben. Als Vortragender, mit anderen Menschen. Wie würde er mit mir umgehen, in einer Art Öffentlichkeit? Deswegen ging ich hin und freute mich, dass er mich dabei haben wollte.

Als ich dort ankam, sah ich, dass er sich freute. Er machte keinen Hehl daraus, dass ich zu ihm gehörte, quasi mit ihm da war. Und er hielt einen wirklich guten Vortrag,er war ein guter Redner. War unterhaltsam, nicht zu lang, witzig. Aber eigentlich muss er das ja auch können von Berufswegen. Aber schön ihn mal so zu erleben. Nach dem Vortrag ging man dann gemeinsam noch was trinken.
Die Situation war ein wenig schräg für mich. Ich bekam mit, dass sich die meisten ja schon ein wenig kannten. Also wird auch allen klar gewesen sein, dass Mr. Bondage der dominate Part ist. Vermutlich hat sich außer mir niemand Gedanken darüber gemacht, aber ich fand es seltsam, von Menschen mit denen ich mich nicht getroffen hatte um Sex zu haben, so explizit als devote Frau eingeordnet werden zu können. Ich hoffte sehr für Mr. Bondage, dass er auf gar keinen Fall bei diesem Umtrunk auch nur irgendwie auf die Idee kommt, ein Spielchen ausprobieren zu können. Tat er nicht. Es war ein nettes Plaudern, auch wenn mir manche der Anwesenden ein wenig zu schräg waren. Krasser spielen, als ich es vermutlich jemals tun würde.

Auch unser Gespräch ergab sich noch. Ich hatte ihm erklärt, dass ich noch Redebedarf habe. Ich erzählte ihm, dass ich ihn nicht einschätzen konnte, dass es mir nicht gut gegangen war nach dem letzten Treffen. Dass ich hätte auffangen brauchen. Dass er mich rauslassen muss aus der Rolle. Mir auf Augenhöhe begegnen. Er sagte, dass ihm vor Kurzem eine Frau just dasselbe gesagt hatte, wie ich ihm gerade. Alles in allem spielt er noch nicht lange. Die meisten anderen Frauen hat er auf einen einschlägigen Seite kennengelernt. Erfahrener im Spielen würde ich schätzen. Ich war eine Ausnahme sagte er mir. Mit der anderen Frau war es schwierig, dass die beiden ein gemeinsames Zeitfenster zum Spielen fanden, deswegen wollte er, auch in ihrem Sinne die Zeit möglichst gut ausnutzen und intensiv spielen. Darauf eben jetzt dasselbe Feedback, wie von mir. Vermutlich wird ihm das ab diesem Moment nie wieder eine Frau sagen müssen. Von zwei Frauen unabhängig das gleiche Feedback. Ich wollte es auch einfach nur gesagt haben, musste gar nicht groß drüber reden.

Ab da veränderte sich unsere Beziehung. Weniger BDSM, mehr Vanilla. Er fuhr ziemlich zurück, was Schmerzen anging. Die Augenhöhe war da. Er ließ mich näher an sich heran.

Die These warum Frauen nach Schwarzen Männer nie wieder einen Weißen wollen

Um allen Rassismusvorwürfen Einhalt zu gebieten, diese These habe nicht ich in den Raum geworfen, sondern mein kongolesischer Mitfahrer..

Auf dem Weg nach Wiesbaden sollte es schon ein wenig kurios werden. Ich nahm einen Mitfahrer über eine Mitfahrzentrale mit. Das habe ich schon oft gemacht und habe dabei schon wirklich spannende Menschen kennengelernt. So war es auch dieses Mal. Miller, so nannte er sich, kongolesischer Abstammung. Sein Reiseziel war Mainz. Miller war ein lustiger Typ mit kurzen Rastazöpfen. Nicht das Modell Kiffer, eher Rapper (okay, das war ein Klischee). Ansonsten nahm ich ihn wie jeden Mitfahrer erst mal Vorurteilsfrei und war gespannt, was er so für ein Mensch ist und was für eine Geschichte er zu erzählen hat. Vier Stunden Autofahrt geben doch ein wenig Raum sich kennenzulernen.

Wir sprachen Englisch, obwohl Miller Deutsch gelernt hat und auch alles versteht, aber im Sprechen noch nicht so sicher ist. Hat einen festen Job, nen coolen Chef, und drückte mir gleich mal rein, dass ich viel älter aussehe, als ich bin.. pfff. Wir sind genau gleich alt, er war aber der Meinung, dass ich viel älter aussehe als er. Und natürlich kam relativ schnell die Frage nach meinen Familienstand. (Bei der Frage sind viele andere Kulturen immer schneller, als wir hier) Ledig, ohne Kinder meine ehrliche Antwort. Auch Miller war solo, hatte sich erst von seiner russischstämmigen Freundin getrennt.

Dann erklärte er mir, dass wenn man Frauen zu viel Freiraum gibt, dass sie immer Blödsinn machten. Flirten beim Weggehen. Weggehen überhaupt nur zum Aufreisen von Typen… Er würde mich, wenn wir zusammen wären nicht allein nach Wiesbaden fahren lassen. Daraufhin erklärte ich ihm, dass das Quatsch ist und für mich das überhaupt nicht gehen würde.
Er erklärte mir, was wahrlich wichtig sei im Leben.. nämlich Familie und Kinder.. das konnte ich wiederum mitgehen. Ich sagte, dass es dazu halt den Richtigen braucht, aber ich nicht krampfhaft danach suchen würde.

Dann wurde es allerdings ein wenig seltsam und meine Alarmsirenen gingen an. Und das wären sie auch bei jedem anderen Mitfahrer, der sich so verhalten hätte. Er packte eine kleine Flasche Wein aus und fing an diese zu trinken. Ich fragte ihn, warum er denn schon morgens tränke. Und er meinte lapidar, weil es kalt draußen ist. Gut wir waren schon vor ner Stunde losgefahren und in meinem Auto war es warm.. Aber ab da war ich sensiblisiert und passte auf, was er so tat..

Dann sagte er, dass er ne Pinkelpause braucht. Ich wollte an der nächsten Tankstelle halten, weil dort eh lieber gehe und ich nicht auf einem abgelegenen Parkplatz mit meinem angetrunken Mitfaher landen wollte. Safty first. Bis zur nächsten Raststätte waren es aber noch ein paar Kilometer. Miller wurde innerhalb von Minuten ziemlich zappelig auf dem Stuhl und ich merkte, dass er wirklich dringend musste. Er war völlig angespannt. Irgendwann ging gar nichts mehr und ich sah mich genötigt die nächste Ausfahrt runterzufahren und 100 Meter später zu halten. Er sprang raus und erlöste sich. Sowas hab ich auch noch gar nie bei einem Erwachsenen erlebt. Er war sichtlich erleichtert und entschuldigte sich auch für die Umstände.

Wir fuhren weiter und unterhielten uns weiter. Er erzählte mir, dass er Musik macht und dass er ein Lied für seine Ex geschrieben hat, als sie noch zusammen waren. Das sang er mir dann auch vor und es klang wirklich gut. Er konnte gut singen.. Dann stellte er die These auf, dass seine Ex nun für alle weißen Männer für immer versaut sei und sie nur noch schwarze Männer nehmen würde. Das ginge allen Frauen so. Aha, sagte ich und wußte worauf er anspielt. Aber so einfach wollte ich es ihm nicht machen und fragte, warum dass denn so sei.. Und er meinte nur, „eyy you know about black men…“ ich fragte, was? Er druckste rum und wollte nicht so Recht raus damit… Das amüsierte mich köstlich. Aber wir ließen es dann unausgesprochen stehen..

Ob ich denn schon mal was mit nem Schwarzen gehabt hätte? Ich sagte wahrheitsgemäß nein. Ob ich es mir vorstellen könnte. Ich Depp sagte wahrheitsgemäß Ja. Ich würde es nicht bereuen, meinte er.
Dann kamen wir darauf zu sprechen was er in Mainz und ich in Wiesbaden wollte. Das genau gleiche. Wir würden beide jemanden treffen, den wir nur vom Telefon kennen. Er eine Frau die er in einem Chatroom kennengelernt hat und ich meinen Telefonmann..
Als ich erzählte, dass der Mann den ich treffe, verheiratet ist, da wurde ihm klar, dass es bei mir nur um Sex geht. (Manchmal sollte ich mal mit der Ehrlichkeit hinter dem Berg halten, verdammt) Und er wollte mir erklären, dass es doch viel besser ist eine Beziehung zu haben… Da gab ich ihm Recht und sagte, dass ich eben warte, bis der Richtige vorbei kommt, aber bis dahin etwas Spaß haben wollte.

Kurz vor Wiesbaden, als klar war dass wir nur noch 15 Minuten vom Ziel entfernt waren, fragte er mich, ob ich ihn denn wiedersehen wolle. Ich druckste ein wenig rum. Er lud mich dann zu nem Festival ein und ich sagte, dass ich gerne dort vorbeischauen würde. Aber in München wollte ich ihn nicht am Sonntag gleich wiedersehen…Gut, ich dachte das Thema wäre durch, da fing er dann damit an, ob ich denn eine Beziehung mit ihm anfangen wolle, jetzt gleich.. Wie jetzt? Ja die Gefühle würden dann später schon kommen… Aha.. NEEEEEIIIINNNN.. Die Reihenfolge ist falsch, meinte ich.. Und war froh den Hauptbahnhof zu sehen. Damit war dann das Thema Beziehung zum Glück erledigt. Die eigentliche Übersetzung für den Vorgang heißt, er ist katholisch, Sex kommt außerhalb einer Beziehung für ihn nicht Frage, also fragt er nach einer Beziehung, obwohl er Sex haben will. Gut, denn eine Beziehung war deutlich plausibler weg zu argumentieren, als Sex. (Zumindest nach unserem Gespräch)

Dort angekommen, machte er sich auch gleich vom Acker, weil er glaubte, dass mein Telefonmann gleich um die Ecke biegen würde… Puh…was ne Fahrt 🙂

Nichtsdesto trotz auch wegen solcher Gwschichten nehme ich immer gern Menschen mit. Und um ehrlich zu sein, die angestrengenste Mitfahrklientel, die ich am wenigsten gern mitnehme, sind junge deutsche Frauen.. Mit keiner anderen Gruppe habe ich so schlechte Erfahrungen gemacht.

Dates, die es zum Glück gab

Zum Glück bekomme ich ja auch viele tolle Mails. Aus zwei von ihnen haben sich wunderbare Dates ergeben.

Eines hat sich auf meiner Top-Date-Liste ganz nach oben katapultiert. Mike hatte mich angeschrieben und mich ohne viel Vorgeplänkel zum Bayernpokalspiel eingeladen. Ich saß mit offenem Mund vor der Mail und konnte mein Glück kaum fassen. Ich liebe die Bayern. Und nachdem mein Ex mein Ex ist, über den ich manchmal die Möglichkeit hatte ins Stadion zu gehen, dachte ich eigentlich, dass ich so schnell nicht mehr in die Arena kommen würde. Na klar hatte ich darauf Bock. Es kam mir vor, als wäre gerade der Weihnachtsmann um die Ecke gebogen. Zum Bayernspiel, wie cool. Aber ich traute dem Braten noch nicht. Das wäre ja zu cool um wahr zu sein. Erst als Mike mich am ausgemachten Treffpunkt wirklich abholte, freute ich mich tierisch. Lol, ich hatte mich in Fanmontur geschmissen, während er kein einziges Teil dabei hatte, dass ihn als Bayernfan auswies. Er gefiel mir, aber ich konnte erst meine Unsicherheit nicht abstellen, ob er mich denn auch okay findet.

Aber wir fuhren zur Arena und unterhielten uns gut. Bei Bratwurst und Bier vor dem Spiel politisierten wir..Zu cool, ich mochte unser Gespräch sehr. Ein bißchen plagt mich mein Gewissen, weil ich ihm oft ins Wort gefallen bin. Ich hoffe, er fühlte sich nicht zugequatscht. Während des Spiels redeten wir nur ein wenig, aber wir wollten ja auch das Spiel sehen. Die Bayern haben gewonnen, juhu. Er fuhr mich nach Hause. Über Sex haben wir nicht wirklich geredet. Ich hätte gern noch viel mit ihm gequatscht und hoffe, dass es sich noch ergibt. Aber das Date war sehr cool.

Date Zwei eingefädelt von einem Dom. Nicht meinem Dom. Er hatte mich angeschrieben, weil er glaubt, dass ich eventuell in seine „Spieltruppe“ passe. Er zeigte mein Profil seiner Zofe, wie er sie nennt und sie (Louisa) fand mich, bzw. mein Blog so spannend, dass sie ihn bat mich kennenlernen zu dürfen. Gesagt, getan. Wir hatten uns in eine Kneipe verabredet. Und ich musste über mich schmunzeln, denn ich war nicht weniger aufgeregt, als wenn ich mich mit einem Mann getroffen hätte. Ich weiß gar nicht warum. Aber seit meiner ersten Bi-Erfahung habe ich weniger Probleme mir Sex mit Frauen vorzustellen und sogar Lust darauf. Aber ich war auch sehr gespannt jemanden kennenzulernen, der auch einen Dom hat, auch in dem Bereich unterwegs ist und auch nochmal deutlich mehr ausprobiert hat als ich.
Louisa und ich verstanden uns gut. Sie ist zehn Jahre älter als ich, was man ihr aber nicht ansieht. Sie lebt sich nach einer Ehe mittlerweile seit ein paar Jahren im BDSM-Bereich aus. Dabei hat sie schon ganz andere Sachen ausprobiert, als ich. Sehr spannend. Ihr Dom verleiht sie manchmal an andere Herren. Ich muss dazu sagen, er ist seit zwei Jahren ihr Dom und sie vertrauen sich total. Er hat die Herren sorgfältig geprüft vorher. Aber die Vorstellung macht mich schon auch an. Sie weiß was sie anzuziehen hat und wo sie klingeln soll und wann sie in etwa wieder zurück kommt. Sie richtet sich schön her, fährt dort hin und dient dem Mann, der sie erwartet. Es liegt in der Hand des für sie unbekannten Mannes, den ihr Dom ausgesucht hat. (Der auch die Regeln mit dem Herrn besprochen hat). Ich sehe, es gibt noch Luft nach oben, was man so ausprobieren kann.

Wir haben doch so einige Gemeinsamkeiten und ich empfand es als einen bereichernden Abend mit guten Gesprächen. Ich hoffe, dass wir das wiederholen können. Es gibt doch auch wirklich coole Frauen. Und wir haben festgestellt, dass wir dem gleichen Mann schon mal einen Blowjob verpasst haben. Mal sehen, ob es sich mal einfädeln lässt, dass wir den Herz-Doc gemeinsam bespielen..Aber das hängt von ihrem Dom ab. Ich hab auf jeden Fall ziemlich Bock, da mal mitzuspielen 🙂 Aber ich muss mich noch ein wenig in Geduld üben, bis Louisa wieder aus dem Urlaub zurück ist.

Letzter vorweihnachtlicher Sex endet mit nem guten Gespräch..

Weihnachten und der Jahreswechsel ist die saure Gurkenzeit bei Affären: Nachdem ich dieses Jahr jetzt schon untervögelt bin, muss ich den Bericht von meinem letzten Sex vor Weihnachten nachholen. (Seitdem gab es nur noch den Sex mit dem Ex über den ich ja schon geschrieben habe..)

In der Hauptrolle mal wieder der Bachelor-look-alike. Erste lustige Erkenntnis .. er nennt mich manchmal Schatz. Keine Ahnung was das soll, aber es lässt mich immer schmunzeln. Ach ja sweety haben wir auch im Angebot, das gefällt mir ganz gut. Jedenfalls verabredeten wir uns nach langer Zeit mal wieder zu Sex bei mir zu Hause. Ich hoffe immer, dass sich die Nachbarn nicht irgendwann wundern, aber das letzte Mal, dass ich zu Hause einen Gast hatte, ist doch eine ganze Weile her.
Jedenfalls machten wir unser Date für zwei Uhr aus. Er schrieb mir noch, dass ich ihn nackt empfangen soll. Naja, jedenfalls war ich bis 13:45 Uhr mit Putzen beschäftigt und trug dann zum Abschluss in den Couchgammelklamotten noch den Müll raus. Und siehe da, da steigt Mr. Bachelor gerade aus dem Auto aus. Verdammt, er sah gut wie immer aus. Zum Verstecken war es eh zu spät. Da steh ich also in Jogginghose und Schlabbershirt, ohne Socken, mit zwei Mülltüten in der Hand. Zu früh kommen ist in jeder Hinsicht nicht gut. Und sei es nur zum Stelldichein mit der Affäre. Naja half nix, er hatte mich eh schon gesehen und grinste mich an. Ich hielt ihm dann meinen Monolog über zu früh kommen und das einem dann die Belohnung entgeht (nackt an der Tür empfangen werden, zum Beispiel).

Jedenfalls gingen wir ziemlich zielstrebig Richtung Gästebett und fingen an zu knutschen. Schon allein dafür lohnt es sich immer, dass ich mich mit ihm treffe. Ein Genuss. Während wir knutschten, zog er mir nach und nach T-Shirt und BH aus. Er streichelte meine Brüste. Relativ bald entledigte er sich seiner Hose samt Unterhose und ich tat im selbiges nach. Ich kniete mich nieder und nahm seinen Schwanz in den Mund. Ein vertrautes Gefühl. Doch er entzog sich meiner Liebkosungen schnell und schubste mich sanft auf das Bett und zwar so, dass ich ihm meinen Hintern entgegenstreckte. Er fackelte auch nicht lange und nahm mich doggy. Das scheint seine Lieblingsstellung zu sein. Aber mir ist das ganz recht, ich mag sie auch ganz gern. Er fing langsam an und zog sich immer wieder komplett aus mir raus, um dann wieder zu zustoßen. Ich war gespannt, ob er mit meinem Verhütungsring kollidieren würde. Aber er merkte ihn nicht. Dann wurde er härter. Er stieß hart zu, aber es gefiel mir. Ich wollte gerade anfangen nachzuhelfen, um zu kommen, da sagte er, dass er jetzt in der ersten Runde schnell fertig werden würde.. Gut dachte ich mir, dann kommt mein Orgasmus halt in Runde zwei,, Und schon kam er für einen Mann relativ gut hörbar..

Kaum war er fertig und aus mir wieder raus, musste ich zum einen feststellen, dass meine Tage, die ich kurz vorher gehabt habe, doch noch nicht ganz weg waren..(peinlich, was ich in letzter Zeit Männer ansaue). Zum anderen saß er plötzlich mit schmerzverzerrtem Gesicht da, denn er hatte einen Kampf im Fuß. Nix halten sie mehr aus, die Typen. Er bekam ihn aber bald wieder in den Griff.
Da lagen wir dann also nackt (oder fast nackt, er hatte doch glatt seine schwarzen Socken noch an) nebeneinander auf dem Bett und unterhielten uns. Und das so gut, dass Runde Zwei am Ende ausfiel, weil er ja noch Weihnachtsgeschenke kaufen musste. Er fragte mich nach meiner norddeutschen Affäre und ich erzählte ihm, dass ich mich verknallt habe. Mittlerweile scheint er den einen Mann (von dem er weiß) neben sich zu akzeptieren. ..Jaja, wenn er wüßte.. Er erzählte mir von seinen Exfreundinnen und Ex-Affären, die sich am Ende immer in ihn verliebt hatten. Nur die eine Frau, auf die er mal richtig abgefahren ist, die hat ihn fies abserviert. Und er gestand mir, dass er mal ein Zungenpiercing hatte.. Das kann ich mir überhaupt nicht vorstellen. Das passt gar nicht zu ihm. Aber naja.. So viel von ihm erfahren habe ich noch nie. Ein schönes Gespräch. Ich war vor allem auch erstaunt über mich selbst, dass ich so unfassbar entspannt nackt vor ihm herum lag. Aber ich fühlte mich wohl mit ihm. Lol gegen Ende fragte er mich noch, ob mir denn an ihm gar nichts aufgefallen war? Wie, das fragen doch sonst immer Frauen. Nein, ich war einfach nur scharf auf ihn, so genau hatte ich ihn nicht angesehen. Er hatte sich etwa zehn Zentimeter seiner Haare abschneiden lassen. Och jetzt, da er mich darauf hingewiesen hatte, da fiel es mir auf. Er war fast beleidigt, dass ich es nicht von selbst bemerkt hatte.
Aber nach ein paar Minuten war unsere gemeinsame Zeit auch schon wieder um und er zog sich an, gab mir noch einen Kuss und entschwand in den Weihnachtsstress..