Allein auf eine Play-Party

Ich fühle mich schon eine ganze Weile underplayed. Die letzte Spiel-Session ist lange her. Ich müsste im Blog nachschauen, wann genau ich das letzte Mal eingetaucht bin ich das Spiel mit Dominanz, Unterwerfung und ein klein wenig Schmerz.

Es ist allerdings ähnlich schwer einen dominanten Partner zu finden, der zu einem passt, wie einen Partner für eine Beziehung. Es muss stimmen. Ich habe das Gefühl, bis ich dafür einen finde, könnte es noch ein wenig dauern.

Es war Samstag Abend, ich hatte nichts vor. Auf der Rirarammelseite laß ich, dass an diesem Abend in dem schönen Swingerclub, in dem Mr. Bondage mich mal gefesselt hat, eine BDSM-Play-Night stattfinden würde. Das klang doch schon mal vielversprechend. Stellte sich nur noch die Frage mit wem ich da hingehen könnte. Von den Männern, mit denen ich bisher so im Club war, haben die meisten keinen BDSM-Bezug, schieden also aus. Die anderen konnten so spontan nicht.

Also setzte ich ein Date-Gesuch auf die Rirarammelseite – am Nachmittag, also relativ kurzfristig. Es meldeten sich auch drei Interessenten. Der erste schrieb, dass er auf eine andere Veranstaltung gehen würden und wollte, dass ich doch dort mit ihm hingehe. Ähh nein, keine Lust auf unbekanntes Terrain an diesem Abend. Ich wollte explizit auf diese Party. Der zweite schrieb mit eine ewig lange Mail, warum er da gerne mit mir hingehen will. Beim Blick auf sein Profil und seine Vorlieben stellte ich dann fest, dass er Mollig unter „Geht gar nicht“ einsortiert hatte. Das ist immer ein Hinweis darauf, dass er eigentlich auf Size Zero Frauen steht und da bin ich definitiv raus. Er hat wohl den Hinweis auf Kurven in meinem Profil überlesen. Ich sagte ihm dass er meine Bilder schauen soll und gab ihm mein Album frei. Tat er und schrieb, dann auch prompt, dass er es sich nun anders überlegt hatte. Der Abend fing ja schon toll an. Was ein Arsch der Typ. Naja dann soll er sich halt eine andere suchen.

Ein Mann, den ich schon das ein odere andere Mal gedatet hatte, mit dem aber nie was lief, schrieb mir, dass er an diesem Abend mit einer Frau in den Club gehen würde und sich freuen würde, wenn ich auch käme. Das war am Ende der ausschlaggebende Punkt, dass ich mich entschied, alleine zu gehen. Das erste Mal überhaupt alleine in den Club und dann noch auf eine Play-Party. Aber es würde ein Gesicht da sein, dass ich kennen und so hatte ich einen Ankerpunkt. Ich packte meine Klamotten ein und freute mich tierisch darauf, mal wieder in einer Kinky-Atmosphäre zu sein. Mit Null Erwartungen fuhr ich los. Ich wollte einfach nur mein Rotkäppchen-Kostüm mal wieder anziehen und ein paar Menschen beim Spielen beobachten. Das war mein Plan.

In der Umkleide wurde mir dann bewußt, dass ich mein Korsett ja gar nicht allein anziehen kann. Bisher hatte ich immer jemanden dabei gehabt, der das dann für mich geschnürt hat. Blieb mir also nichts anderes übrig, als schon in der Umkleide jemanden anzuquatschen. Mit mir zusammen war gerade eine Transe dabei sich für den Abend herzurichten. Optimal dachte ich mir, sie weiß bestimmt, wie man so ein Ding schnürt. Damit lag ich richtig. Nettes Gespräch gleich noch inklusive. Läuft gut, de Abend schon in der Umkleide. Ich war happy, dass ich mich allein losgetraut hatte.

Korsett war geschnürt, Transe verschwand in den Club. Ich kämpfte derweil mit meinen Strapsen und stellte fest, dass es nicht sehr schlau war, sich erst das Korsett schnüren zu lassen und dann zu versuchen in Strümpfe zu kommen. Außer mir war noch ein Mann allein in der Umkleide. Also fragte ich ihn, nachdem ich es in meine Strümpfe geschafft hatte, ob er sie mir an meinen Strapshaltern befestigen könne. Es gibt wohl definitv schlimmere Bitten  :-)) Bisher haben sich immer noch alle gefreut, wenn ich sie gefragt habe. Der Mann sah nett aus, ein wenig unauffällig. Ich war mir nicht sicher, auf welcher Seite er spielt, dominant oder devot. Er war ein wenig älter als ich und trug lustigerweise ein rotes Hemd, dass ein wenig barock aussah. Er passte mit seinem Outfit sogar zu meinem Rotkäppchen-Outfit. Wie wenn es geplant gewesen wäre. Also rein ins Vergnügen. Ich war erst relativ spät in den Club gegangen, so dass schon halbwegs voll war und die meisten schon mit dem Buffet fertig waren. Mr. Barockes Hemd wich mir nicht mehr von der Seite und besorgte mir gleich an der Bar etwas zu trinken. Auch mein Bekannter war schon da. Spannend ihn nun mal im BDSM-Kontext zu sehen. Ich gesellte mich zu ihm und seiner Begleiterin. Sie war nett, vermutlich ein gutes Stück älter als ich. Kurze blonde Haare, kurvig. Mir war nicht ganz klar in welcher Art Verhältnis die beiden zueinander stehen. Aber es ergab sich auch nicht die Gelegenheit ihn zu fragen, da sie nie von seiner Seite wich.

Ich wollte mich einfach mitten reinsetzen und gucken. Menschen gucken. Wie die miteinander umgehen, welche Klamotten sie tragen, wie sich Dominanz und Devotheit äußern. Lernte wieder einmal, dass die meisten dominanten Frauen nicht zu meinem Empfinden von Stil passen. Mr. Barockes Hemd wich mir nicht mehr von der Seite. Das war einerseits nett, weil ich nicht mehr allein da war, andererseits verhinderte es irgendwie, dass ich noch jemand anderen Kennenlernen würde.

Wir streiften durch die Räume und schauten, ob es ein Spiel gab, bei dem es sich lohnt länger zuzusehen. Ich fühlte mich in meinem Outfit wohl und durchaus auch neugierig beäugt. Ich lief voraus, Mr. Barockes Hemd hinterher. Dann kamen wir zu einer Spielwiese auf dem ein Mann, den ich ziemlich heiß fand seine wunderhübsche, nackt perfekt aussehende (verdammt!!) Partnerin bespielte. Endlich mal ein Spiel, dass nicht so sehr vom Schmerz bestimmt war, was man sonst ja eher so standartmäßig antrifft. Sie ritt auf ihm, blendete die Umgebung völlig aus. Er gab ihr verbal den Rhythmus vor. Kurz bevor sie kam, befahl er ihr aufzuhören. Sie trug ein Analplug und wirkte unglaublich erregt. Man konnte sehen, wie die Erregung ein wenig abklang bei ihr. Dann trieb er sie wieder hoch, bis kurz vor ihren Orgamus. Die beiden wirkten sehr vertraut. Er wußte genau wie ihr Körper funktioniert. Dann nahm er sie doggy, zog sie an den Haaren. Nahm sie hart. Das Spiel der beiden turnte mich ungemein an. Er strahlte auf mich so eine natürliche Dominanz aus. Ich hielt mich abseits und sah den beiden gepannt zu. Während er sie doggy fickte, lächelte er mich an. Haha, wie geil. Ich nahm das als Kompliment. Und ich war plötzlich ziemlich angegeilt. Verdammt. Ich wollte ja nix anstellen an dem Abend…

Die andere Sub – manchmal überrascht er mich

Mr. Bondage war auf die Toilette verschwunden, vermutlich auch um sich wieder frisch zu machen, nach der schweißtreibenden Session mit dem Hexchen. Das Warten bis er zurückkam, machte mich unfassbar nervös. Ich hatte den festen Vorsatz zum ersten Mal ein Safewort zu benutzen, würde er es darauf ankommen lassen und verlangen, dass ich mich ausziehe. Aber ich wollte eigentlich keinen Streit. Ich hoffte so sehr, dass er es nicht darauf ankommen lassen würde. Während er weg war unterhielt ich mich mit dem Hexchen noch ein wenig über ihn.
Dann kam er zurück und mein Herz klopfte bis zum Hals. „Zieh dir an, worin auch immer du dich wohlfühlst, nur keinen BH mit Bügeln.“ Ich grinste breit. Er war doch einfach ein schlaues Kerlchen. Das machte mich sehr glücklich. Ich verstand jetzt zwar noch weniger, warum er mich vorher hatte etwas anderes anziehen lassen, aber das war auch erst mal egal. Ich flitze los und schmiss mich in mein gewohntes Outfit. Das Hexchen musste mir helfen, denn allein kam ich gar nicht in mein Korsett.

Es war schon relativ spät geworden. Die Party begann sich zu leeren. Aber ich wollte mich gerne noch aufhängen lassen. Ich stand mitten im Raum. Zog meinen Rock ganz freiwillig aus. Und stand in meinen Strapsen vor ihm. Darin fühle ich mich so langsam auch wohl. An manche Dinge muss man sich eben erst gewöhnen. Ein Schritt nach dem anderen. Das Fesseln ist mir mittlerweile sehr vertraut. Ich fühle mich ihm sehr nah dabei. Während mir Mr. Bondage die Oberkörperfesselung anlegte legte jemand Warriors of the world von Manowar auf. Ich mag das Lied und bewegte meinen Unterkörper sexy im Takt. Mr. Bondage war in seinem Element: Mal küsste er mich zwischendurch mal neckte er mich beim Fesseln. Ich mag ihn sehr wenn er darin aufgeht. Nach der Oberkörperfesselung band er mir ein Tuch um die Augen und darauf nochmal ein Seil. Er machte auch dieses Mal ein seitliches Suspention (Hänge-)Bondage aus mir. Nachdem ich an der Oberkörperfesselung, der Hüfte, einem Oberschenkel und einem Knöchel aufgehängt war, was ich so schon kannte, begann er das Bondage noch zu verfeinern. Es ist jedes Mal aufs Neue spannend ob das Bondage so gut sitzt, dass ich eine ganze Weile hängen bleiben kann. Am Anfang war ich mir gar nicht sicher, denn meine Finger kribbelten gleich mal. Aber ich bewegte meinen Oberkörper ein wenig und dann rutschte alles so hin, dass es gut funktionierte.

Mr. Bondage zog mir noch genüsslich ein Seil zwischen den Beinen durch. Dann band er mir meine Haare fest, so dass ich meinen Kopf oben halten musste. Ich merkte, dass ich in einen Tranceähnlichen Zustand abglitt. Das hatte ich vorher bei anderen Frauen immer bewundert. Das selbst zu erleben war wundervoll. Ich genoss es, konnte mich ganz hingeben. Während ich hing, gingen ein paar Gäste nach Hause und die Gastgeber fingen an ein paar Dinge aufzuräumen. Das war ein wenig schräg. Ich hätte dieses Mal gefühlt noch ewig hängen können. Aber danm wurde ich auch schon wieder in die Realität zurückgeholt und auf den Fußboden zurückgesetzt.

Es war schön gewesen. Die Gastgeber wollten aber zügig die Party beenden, also mussten wir schnell aufräumen. Das war ein wenig nervig. Hinzu kam, dass nach dem Bondage die Spannung abfällt und ich sofort ziemlich müde war. Ich musste am nächsten Morgen früh raus und realisierte, dass ich weniger als fünf Stunden schlafen würde. Das hatte ich mir selbst zuzuschreiben und ärgerte mich über mich. Leider ließ ich das auch ein wenig an Mr. Bondage aus. Wir hatten ein Hotelzimmer zu Dritt. Ich verkrümelte mich freiwillig auf die Matratze am Boden, weil ich ja als erstes weg musste. Hexchen und Mr. Bondage schliefen im Bett. Das war okay für mich, auch wenn mir seine Nähe fehlte.

Am Morgen verschwand ich ziemlich schnell, weil ich noch auf ein Seminar musste. Ich wusste aber, dass ich ihn einen Tag später bereits wieder sehen würde. Ich schrieb ihm während des Seminars, dass ich mir am nächsten Tag dringend noch Nähe holen muss. Er war noch im Dommodus und antwortete, dass ich ihn dann fragen könne, ob ich Nähe bekomme und er sie mir dann wahrscheinlich geben würde. Da fand ich ihn mal kurz ziemlich doof.

Als ich spät abends vom Seminar heimkam, übermüdet und auch angestrengt, allein zu Hause spürte ich wie ich in ein kleines Loch fiel. Mittlerweile kann ich damit umgehen. Mir war klar, dass ich noch Aftercare brauchte, weil es am Vortag doch emotional aufwühlend gewesen war. Ich schrieb ihm, dass ich noch Aftercare brauchen würde. Er antwortete, dass auch er noch Aftercare braucht. Da war meine Wut über seine doofe Antwort vom Vormittag verflogen. Mir war klar, dass auch mein Verhalten nicht leicht für ihn gewesen sein musste. Vor Allem zum Ende des Abends, war ich wirklich ein Arsch. Dafür wollte ich mich auch nochmal entschuldigen, wenn wir uns am nächsten Tag sahen. Wir vereinbarten einen Abend mit gegenseitig Festhalten und Reden. Darauf freute ich mich sehr und hoffe noch ein paar Antworten zu bekommen.

Die andere Sub – Das Hexchen und der Inquisitor

Vorneweg zwei Dinge: Sorry fürs lange Warten lassen. Zum anderen ist dieser Eintrag in wieder ausgeschlafenem Zustand mit ein wenig Abstand entstanden.

Mr. Bondage unterhielt sich eine gefühlte Ewigkeit mit anderen Gästen. Das verwirrte mich ein wenig, da er doch sonst sehr ökonomisch mit seiner Zeit umgeht, wenn wir auf einer Party sind. Ich fragte mich, wann er denn endlich mit dem Hexchen spielen würde. Die beiden hatten sich lange nicht gesehen und ich wusste, dass er sich darauf gefreut hat mal wieder mit ihr zu spielen. Meine Interpretation dieser Konstellation war, dass die beiden miteinander spielen und ich mir das anschauen kann. Wenn noch Zeit bliebe danach, dann könnten Mr. Bondage und ich ja noch ein wenig fesseln. So hatte ich das gedacht.

Dann ging es plötzlich los. Mr. Bondage nahm das Hexchen am Seidenschal und führte sie in die andere Hälfte des Raumes. Dort stand ein etwas improvisiertes Andreas-Kreuz auf einem Podest. Ich ging hinterher und setzte mich auf eine Sitzbank, die ein klein wenig entfernt war. Mr. Bondage schlüpfte in seine Rolle. Er war Inquisitor und sie eben eine Hexe. Das ist ein Rollenspiel, das die beiden schon eine ganze Weile für sich spielen. Für mich klang er ziemlich schräg in dieser Rolle. Sehr ungewohnt. Aber das ist eben das Spiel der beiden. Ich sah dabei zu, wie er ihre Hände ans Kreuz fesselte. Die beiden waren gefühlt ganz schnell ins Spiel abgetaucht. Bald schon fing er sie an mit Schlägen zu bearbeiten.

Ich merkte, dass ich mir das nicht anschauen wollte. Nicht aus Eifersucht. Sondern weil ich es als einen intimen Moment zwischen den beiden empfand, da wollte ich nicht wie so ein Gaffer zusehen. Ich weiß ja aus meinen Swingercluberfahrungen schon, dass ich kein besonders guter Zuseher bin. Vermutlich weil ich mir nicht gern beim Zusehen zusehen lasse. Jedenfalls wollte ich die beiden für sich spielen lassen. Mr. Bondage hatte sich nicht dazu geäußert, ob ich dem Spiel beiwohnen sollte oder nicht, also entschied ich, dass ich mich wieder in den anderen Teil des Raumes setzen und dort warten würde, bis die beiden fertig waren.

Ich kannte eigentlich niemanden auf der Party so wirklich, so dass ich mich einfach alleine an einen Tisch setzte. Zwischen mir und den Spielenden befand sich eine Säule so dass mir die Sicht versperrt war. Es dauerte nicht lange, da kam eine Frau vorbei und meinte: „Ja sie wäre jetzt auch richtig sauer.“ Das bezog sie wohl auf die Tatsache, dass Mr. Bondage mit einer anderen Frau spielte und ich es mir nicht ansah. Dabei war ich gar nicht sauer und versuchte ihr zu erklären, dass es okay ist für mich, wenn die beiden spielen, ich lediglich nicht dabei zusehen möchte. Dass ich sogar eher froh bin, dass sie dabei ist, weil ich nicht so gerne öffentlich spiele (Zumindest noch nicht). Aber genau diese Art Nachfrage fällt unter den Punkt Drama, das ich nicht haben wollte.

Diese Nachfrage sollte sich noch ein zwei Mal wiederholen. Auf so einer kleinen Party passiert eben nichts unbemerkt. Manchmal riskierte ich einen kleinen Blick auf Mr. Bondage und Hexchen. Er als Inquisitor befragte sie wild, wollte ein Geständnis aus ihr rausquetschen. Er bearbeitete ihre Brüste hart, die hatten sich schon ein wenig verfärbt.

Ich kann verstehen, dass es Außenstehenden schwer fällt sich BDSM-Spielchen, vor Allem mit Schmerzen anzusehen. Das geht mir auch so. Ich kann mir schwer Spiele ansehen, die mein Schmerzlimit deutlich übersteigen, weil ich eben nicht aus eigener Erfahrung nachfühlen kann, was das mit demjenigen macht. Ich habe keine Vergleichswerte. Nichtsdestotrotz ist es okay für mich, wenn sich jemand freiwillig hart verhauen lässt, da ich rational weiß, dass die beiden es im Konsens tun. Ich wusste, dass Mr. Bondage es noch nie geschafft hat, sie an ihre Grenzen zu treiben.

Er schlug sie hart mit der flachen Hand auf ihre Schenkel. Ich konnte die Schläge hören. Er hatte ihr den Rock hochgeschoben,so dass ihre nackte Muschi verfügbar war. Sie stand da mit gespreizten Beinen und er fingerte sie immer mal wieder hart. Alle paar Minuten sah ich mir das Geschehen mal kurz an. Die Geschichte, die Mr. Bondage als Inquisitor zusammengesponnen hatte wurde immer abstruser. Ich hört was mit Sex und Bischof. Das ließ mich schmunzeln. Er ist schon einfach wirklich auch ein schräger Typ. Aber wenn die beiden daran ihren Spaß haben, dann sollen sie doch.

Irgendwann ging ich dann eine kurze Zeit in den Vorraum, als mir das Spiel zu laut wurde. Allerdings war es mir dort in meinem Kleid fast ein wenig zu kalt. Ich hoffte, dass die beiden bald fertig werden würden, auch weil ich nicht so recht wusste, mit wem ich mich unterhalten sollte. Als es mir zu kalt wurde und ich mich wieder drinnen an meinen Tisch gesetzt hatte kamen ein völlig verschwitzter Mr. Bondage und ein befriedigt fertig aussehendes Hexchen zu mir. Mr. Bondage bat mich, ob ich mich denn nicht zu ihr sitzen und mich ein wenig um sie kümmern könnte. Das tat ich. Er räumte währenddessen noch seine restlichen Utensilien auf. Sie sah befriedigt aus. Ich fragte sie, ob es ihr gut ginge und sie bejahte. Da die Session mit Mr. Bondage hart war, fragte ich sie ob sie denn „Aftercare“ brauchen würde. Nicht besonders viel, war ihre Antwort. Ein wenig in den Arm nehmen reicht bei ihr aus. Das tat Mr. Bondage dann automatisch auch, als er wieder an den Tisch zurückkam. Das Hexchen tickt da also ganz anders als ich. Wobei bei den beiden auch nicht so viele Gefühle im Spiel sind.

Mr. Bondage war völlig durchgeschwitzt, er musste sich erst wieder akklimatisieren. Ich saß mit den beiden am Tisch und wartete gespannt, was er mit mir noch anstellen würde. Nach einer Weile verschwand Mr. Bondage auf die Toilette und kündigte an, dass wir danach fesseln würden.
Ich klagte während er weg war dem Hexchen mein Leid. Die Nummer mit dem Kleid war jetzt wieder präsent. In dem Kleid konnte er mich nicht fesseln, also war die Alternative ausziehen. Im BH fesseln geht auch nicht, also würde nur oben ohne gehen. Absolut keine Option für mich. Ich kündigte dem Hexchen an, dass wenn er verlangt, dass ich mich ausziehe zum Fesseln, dass ich dann Safeworden würde. Absolutes No-Go momentan für mich. Ich hoffte sehr, dass es nicht so weit kommen würde.

Ein kurzer Anflug von Eifersucht

Ein kurzer ganz aktueller Einschub, weil ich es mir aus dem Kopf schreiben musste. Eigentlich fehlt noch der zweite Teil meines Kurzurlaubs bei Mr. Bondage.

Ja, ich habe sie auch manchmal, die eifersüchtigen Momente. Auf meinen Schultern sitzen gerade ein kleines rotes Teufelchen und ein Engelchen. Am Ende wird das Engelchen gewinnen, aber das Teufelchen mit den dunklen Gedanken ist da und macht mir das Leben nicht einfacher.

Mr. Bondage und ich hatten eine tolle Woche mit sehr viel Nähe. Er hat mich spüren lassen wieviel ich ihm bedeute, wie sehr auch er meine Nähe braucht. Wir beide, die eigentlich nicht sehr körperliche Menschen sind, haben eine Beziehung, die sehr viel von Kuscheln, Knutschen und Händchen halten lebt. Von der Nähe, die wir uns beide geben. Das ist der Grund warum das Engelchen gewinnt. Ich weiß, dass ich für ihn ebenso besonders bin, wie er für mich. Wäre er mir andererseits aber nicht so wichtig, dann wäre das Teufelchen jetzt nicht da.

Warum bin ich jetzt gerade eifersüchtig? Weil er sich vermutlich gerade jetzt in diesem Moment für eine größere BDSM-PlayParty fertig macht, zusammen mit einer anderen Frau. Einer schlankeren, vielleicht besser vorzeigbaren Frau. Bei der es nicht nur besser aussieht, wenn man sie öffentlich bespielt, sondern die auch erfahrener ist und vermutlich masochistischer.

Mr. Bondage hatte keinen Hehl daraus gemacht nach der letzten großen Party (nicht die, auf der er sich verletzt hat, die war in deutlich kleinerem und privaterem Rahmen), dass er sich nicht sicher ist, ob wir nochmal zusammen zu so einem großen Event gehen würden.

Für ihn spricht, dass er sich schon gleich, nachdem Karten für die Veranstaltung verfügbar waren dafür entschieden hat, mit der anderen Frau zu gehen. Denn inzwischen, finde zumindest ich, hat sich schon noch mal ganz schön was getan, was unserer Spielbeziehung angeht.

Es nervt mich, dass ich nicht mitgehen darf, weil ich das Gefühl habe, dass er zu ungeduldig mit mir ist, dass ich nicht das Recht habe ein Anfänger zu sein, der sich an vieles in der Szene erst noch rantastet. Dass ihm das zu viel Drama war und zu wenig Spielen-Können. Ja den Teufel nervt, dass er nicht gewillt ist mich behutsam ran zu führen auf so einer großen Veranstaltung, sondern ökonomisch denkt und lieber eine Frau mitnimmt, mit der der Output an dem Abend größer ist. Den Teufel nervt auch, dass er mir das Gefühl gibt, es nicht aushalten zu können, mit einer Frau unterwegs zu sein, die sich eben nicht immer auf Anhieb Szenenkonform benimmt und ihren Weg einfach noch sucht. Vielleicht, weil er glaubt da ist kein Raum dafür auf so einer Veranstaltung.

Der Engel sagt, vielleicht ist die große Party eben noch zu früh. Möglicherweise ist es besser sich erst noch in kleinerem Rahmen an das Spielen vor Publikum ranzutasten. Erst noch allein für uns zu spielen. Und uns SM-mäßig noch besser kennenzulernen. Vielleicht bin ich einfach wirklich noch nicht zu so weit, dass es für uns beide ein toller Abend werden würde.

Ich hätte es einfach gern mit ihm, geteilt. Ihn gern begleitet. Es hätte mir auch nichts ausgemacht, ihm einfach dabei zuzusehen, wie er die andere Frau bespielt. Ich freue mich wirklich, wenn er befriedigend spielen kann. Ich gönne ihm das von Herzen. Da bin ich eifersuchtsfrei. Aber zwei Frauen einladen wäre auch ein wenig zu viel gewesen. Zur Zeit habe ich nicht so wirklich viel Geld übrig. Sonst zahle ich den Eintritt auch mal selbst. Außerdem ist mir noch nicht so ganz klar, wie die andere Frau tickt. Kann ja gut sein, dass sie darauf keine Lust hat, dass ich dabei bin. Das würde ich natürlich akzeptieren.

Jetzt schiebe ich die zwei Flüsterer auf meinen Schultern weg und lenke mich mit meiner Magisterarbeit ab. Nach dem Wochenende werde ich ihn wiedersehen, bis dahin ist die kurze Eifersucht vergessen und ich werde mir erzählen lassen, was er auf der Party erlebt hat. Weil ich es wissen will und weil ich mich mit ihm freuen will.

Ich bin eine Wildkatze…

Der Eintrag ist lang geworden. Der Denkprozess vermutlich noch nicht abgeschlossen.

Der Abend war schon weit fortgeschritten. Auf der BDSM-Party hatten sich die meisten schon fertig bespielt. Es leerte sich langsam wieder. Mr. Bondage hatte sich wieder in sein Partyoutfit geworfen und rollte gerade noch seine Seile auf. Ich stand an ein Andreas-Kreuz gelehnt und sah zwei wunderschönen Frauen beim Spielen zu. Die eine peitschte eine andere, wunderschöne nackte Frau mit viel Hingabe aus. Die nackte Frau war mit den Händen oben an einem Rahmen festgebunden. Die andere schwang eine lange Peitsche und beiden schien es Lust zu bereiten.

Als Mr. Bondage fertig war sagte er plötzlich zu mir, dass er etwas ausprobieren möchte. Er packte Hand- und Fußfesseln aus. Ich war völlig unbedarft und ließ mich von ihm an das Andreas-Kreuz binden. Ich dachte er wollte halt probieren, ob die sich dafür eignen. Er fesselte mich also an Händen und Füßen an das Gestell. Die Fesseln passten und ich stellte fest, dass es mich durchaus heiß macht an so einem Andreas-Kreuz gebunden zu sein. Das war damals meine erste BDSM-Erfahrung gewesen. Das hatte ich seitdem nie wieder gehabt. Schade eigentlich. Ich merkte, dass ich da mal wieder Lust drauf habe, aber nicht auf so einer Party, wo es auch keinen Sex gibt, sondern nur Schmerz. Dann verpasste mir Mr. Bondage plötzlich noch eine Augenbinde und fing an mich zu bespielen. Ich erinnere mich gar nicht so genau, aber er fing wohl an mich auf die Außenseite der Oberschenkel zu schlagen. Das war so nicht abgemacht. Nach ein paar Schlägen sagte ich, dass er sofort damit aufhören solle. Was er dann auch tat. Wir würden also noch mehr Redebedarf haben am nächsten Tag.

Als wir gingen tat ich etwas, das für ihn blöd war. Er war wieder in seinem Kostüm und zog seinen Koffer mit den ganzen Utensilien hinter sich her. Dabei blieb er an einer Säule hängen und der Koffer fiel ihm aus der Hand. Wenn mir so etwas passiert, dann mache ich einen Witz über mich und lache darüber. Und so rutschte mir dann einfach raus: „Verdammt, der ganze Auftritt im Eimer“ .. Oh, das hat ihn ganz schön getroffen, glaube ich. Weil ich seine Autorität ziemlich untergraben hatte. Eine Sub die einen Witz über ihren Dom macht. Das war mir in dem Moment gar nicht so bewusst gewesen. Damit hatte ich ihn verletzt.

Ich musste den ganzen Abend erst mal sacken lassen. Ich ging mit dem Gefühl nach Hause, dass es wohl das Beste sei, wenn wir nie wieder zusammen auf eine solche Party gehen. Ihm ging es wohl ähnlich. Ich dachte für mich, ich würde seine Erwartungen nicht erfüllen können. Es sei wohl besser, wenn er mit anderen Frauen hingeht, die devoter oder masochistischer sind als ich. Mit denen er sich das holen kann, was er gern hätte und sich nicht mit so einer widerspenstigen Frau herumschlagen muss. Das war mein erstes Bauchgefühl. Aber je mehr ich darüber nachdachte, merkte ich, dass ich da aber gerne mit ihm hingehen würde. Nicht um ihm einen Gefallen zu tun, sondern weil ich es gerne mit ihm teilen würde. Wenn ich darüber nachdachte, ob ich mir auch vorstellen kann, an einem solchen Abend ein Halsband zu tragen und einem Herrn zu dienen, dann gab es das Bild in meinem Kopf. Es war also nichts, was ich ausschloss für mich.

Ich fing an mich zu fragen, warum ich so Probleme an dem Abend gehabt habe. Beim Nachdenken merkte ich, dass mir die Vorstellung so etwas mit JD zu tun ganz leicht fiel. Ich vertraue ihm zu 100 Prozent. Ich könnte mich ganz in seine Hände begeben. Das lag daran, dass er immer behutsam mit mir umgegangen ist, sich immer erst an meine Grenzen herangetastet hatte. Dass er immer dafür sorgte, dass meinen Sachen (Klamotten) nichts passierte (eine Kleinigkeit, aber zeugt von Aufmerksamkeit). Dass er mittlerweile fast schon vor mir merkt wenn es einen Störfaktor gibt und versucht diesen abzustellen. In Pornokinos ist das oft der Ton von irgendwelchen Filmen. Ich musste nie etwas sagen. Natürlich gab es auch schon mal mit ihm Situationen, in denen etwas nicht gelaufen ist, aber das haben wir dann besprochen.

Es ist also eine Vertrauensgeschichte. Das sagte ich Mr. Bondage auch so. Er war ja schon bei einem unserer ersten Treffen so an meine Grenzen gegangen, dass ich abbrechen muss. Noch dazu hatte er mich hinterher nicht aufgefangen und es hat mich gedropt. Ich habe bei ihm nie das Gefühl, dass ich mich einfach in seine Hände fallen lassen kann ohne noch auf der Hut sein zu müssen, dass auch für mich alles passt. Auch wenn wir die Situation von unserem ersten Spiel aufgearbeitet hatten, baut sich Vertrauen auch einfach nicht von selbst auf. Das braucht Zeit. Manchmal habe ich auch das Gefühl, dass er meine Erfahrung überschätzt. Natürlich gibt es mein Blog mit unzähligen Einträgen, aber ich bin ganz am Anfang. Empfinde mich manchmal als blutiger Anfänger der seinen Weg sucht. Ich hab mich zwar zugegebenermaßen sehr breit ausprobiert, aber nicht sehr in die Tiefe.

Dann kommt noch dazu, dass ich, wenn man mal so eine Schulklasse als Bezugsrahmen nimmt, ich immer mit die dominanteste Person war, egal ob der Vergleich zu Männer oder Frauen gezogen wird. Der Weg, den ich hin zu devot zurücklege ist also sehr lang. Nichtsdestotrotz glaube ich wirklich eine sexuell devote Ader zu haben. Darüber habe ich mir lange Gedanken gemacht. Ob ich meine Berechtigung in dem Bereich habe. Ob ich mir nur einbilde devot zu sein. Ob ich Pseudodevot bin. Ob ich das nicht „kann“. Aber ja ich habe meine Berechtigung dort. Wer legt denn fest ob etwas devot ist oder nicht. Aber wenn man mich führen will, wenn ich mich hingeben soll, dann muss der Mann eine sehr starke Persönlichkeit sein. Ich bin wie eine Wildkatze, wenn du meine Hingabe bekommst, dann hast du sie dir vorher hart erarbeitet. Aber dann gebe ich mich dir ganz hin. Mr. Bondage hat für mich an diesem Abend Schwächen gezeigt, die eigentlich gar nicht zu ihm passen, so wie ich ihn sonst kenne. Dieses um einen Ruf in der Szene bedacht sein. Nicht darüber stehen können, was die anderen denken. Ich finde ein Mann ist dann wirklich stark wenn er auch Schwäche und Fehler zulassen kann.

Ich laufe sonst bunter anzogen rum als die meisten anderen Menschen. Gefühlt passt zu mir auch kein Standard-Halsband und eine klassische Leine. In unserem langen Gespräch machte Mr. Bondage dann einen Witz über die Halsbandgeschichte, der mir zeigte, dass er mich eigentlich versteht.Der mir mal wieder zeigte warum ich so große Gefühle für ihn habe. Er sagte, dann würde er mir halt ein Halsband schenken, das die Aufschrift „I mog di“ trägt. Ja, jaa jaaa, genau so. „I mog di“ ist das was er immer zu mir sagt. Er, der Nicht-Bayer. Es ist also etwas, das uns verbindet. Zweitens aber bricht es so ein wenig mit Situation, mit dem in der „Szene“ üblichen. O Gott wie stolz würde ich devot ein Halsband tragen, das mit den Konventionen einer Szene erst mal bricht. So was liebe ich ja.

So wie ich mir viele Gedanken über meine Rolle als Sub mache und ob ich das denn bin oder kann, so ließ ihn das Gespräch wohl auch an seiner Rolle als Dom arbeiten. Keine Ahnung ob wir jemals wieder auf so eine Party gehen. Das wird zeigen. Aber auf dem nächsten BDSM-Stammtisch tat er etwas, das mich wirklich glücklich gemacht hat. Es gab eine Verkaufsveranstaltung an diesem Abend. An deren Ende brauchten viele Kisten zu einem Auto tragen und der Organisator sagte, dass doch alle Männer mal anpacken sollen. So was ärgert mich ja immer. Er kann ja einfach sagen, dass jeder, der will mitanpacken kann. Warum sollen denn das nur die Männer? Als ich helfen wollte, schickte er mich erst wieder weg. Pfff, das hat natürlich nur dazu geführt, dass ich erst Recht Kisten getragen habe. Feste Rollenverteilung kann mich mal.

Mr. Bondage war zu diesem Abend direkt aus der Arbeit gekommen und dementsprechend angezogen. Ihm wurden dann die Krawatte und das Jackett irgendwann zu unbequem und er zog es aus. Weil ich in Spiellaune war, zog ich mir beides einfach an und lief mit seinem Jackett und seiner Krawatte rum. Das fand er gut und ihm war wurscht, ob das die anderen komisch finden oder nicht. Am Ende des Abends, als wir gehen wollten, setzte er dem ganzen noch den Gipfel auf. Ich habe ihn wohl noch nie so sehr geliebt, wie in diesem Moment. Er sagte, na wenn schon müsste ich jetzt aber auch seinen Mantel anziehen und half mir rein. Und er zog einfach meine Jacke an. Wir sahen so witzig aus. Er ging mit meiner Jacke nach Hause.

Eigentlich harmonieren wir gut. Ich bin mir also sicher, dass wir trotz aller Anfangsschwierigkeiten auch im Spiel noch zusammenfinden werden. Mal sehen, was passiert.

Warum will ich überhaupt wieder auf so eine Party? Ja, auch ich empfinde die Szene durchaus auch manchmal als intolerant. Viel lästern und tratschen. Aber ich mochte das Ambiente. Ich habe die Eindrücke aufgesaugt. Die tollen Kostüme. Und auch Fesseln in dieser Atmosphäre fand ich wundervoll. Auch den respektvollen Abstand mit dem die Menschen den Anderen zugesehen haben, mochte ich. Für ein Spiel mit Schmerz, wird sich so ein Abend für mich nie eignen, weil ich Sex dazu brauche, es meine Orgasmen intensiver macht. Nur Schmerz allein ist für mich sehr frustrierend.

Es ist mir völlig humpe ob eine Sub ihren Dom im Griff hat oder umgekehrt. So lange die Menschen authentisch sind. So will ich da spielen und dann suche ich mir auch in der Szene, wie auch im normalen Leben Menschen, mit denen ich gut auskomme.

Die BDSM-Szene und ich

Ich hatte mich ja bisher weitestgehend geweigert mich in der BDSM-Szene herum zu treiben. Bis auf ein paar kleine Stammtischbesuche mit Mr. Bondage und den Fesselabenden hatte ich wenige Berührungspunkte. Aber auch gewollt so. Denn ich hatte immer das Gefühl, dass ich mir dann Gedanken darüber machen muss, ob meine Art zu spielen „richtig“ ist. Ob ich wirklich devot oder masochistisch bin. Ob ich da rein passe, in die Szene. Oder ob ich doch nur eine von den Shades of Grey-Tanten bin, die so ein wenig Fesseln spielt. Diesen Fragen wollte ich mich nie stellen. Denn ich mochte meine Art zu spielen. Wollte mich nicht einsortieren lassen. Finde jedes Spiel hat auch seine Berechtigung.

Andererseits war ich neugierig, vor allem auf ästhetischen Input. Eine schöne Location, schönes Spiel, Menschen mit einander umgehen sehen. Da kam es, dass in meiner Stadt eine BDSM-Spieleparty stattfand und Mr. Bondage mich fragte, ob ich da mit ihm hingehen möchte. Ich wollte. Vor allem, weil ich gerne mit ihm da hin gehen wollte. Es gemeinsam mit ihm erleben wollte. Aber ich hatte ZWeifel, ob ich irgendwelchen Ansprüchen gerecht werden würde, wie man sich dort verhält, ob mir das liegt. Die Karten waren teuer und man war namentlich angemeldet, so dass ich auch keinen Rückzieher machen konnte. Und ich hatte mal wieder nichts zum Anziehen. Also zumindest unten herum. Ich wollte meine Korsett anziehen, aber ich besitze keinen Rock.

Mr. Bondage und ich gingen am Tag der Party zum Shoppen los. Da ich leider noch arbeiten musste blieb und nicht so wirklich viel Zeit. Er schleppte mich in zwei Sexshops, die er kannte. Dort versuchten wir Strapse für mich zu kaufen. Allerdings finde ich es in normalen Sexshops nicht so einfach etwas passendes zu finden, wenn man ein wenig kurviger ist. Die meisten Sachen sind da so für das Modell Gogo-Tänzerin mit gemachten Titten.

Das Einkaufen wurde zwischenzeitlich ein wenig dramatisch, weil ich PMS hatte und mir mal wieder die Düse vor der Veranstaltung ging. Wegen Klamotten, wegen der Tatsache, dass ich nicht wußte, ob ich mich richtig verhalten können würde. Mr. Bondage war ein geduldiger Engel und ging mit mir eine Runde spazieren, bis ich mich wieder einbekommen hatte. Ja, einer der seltenen Dramamomente bei mir. Aber wir wurden fündig, wenn ich auch nicht abschließend zufrieden war. Also wir kauften ein Strapsband und drei oder vier Paar Strümpfe.

Dann sahen wir uns noch Halsbänder an. Also klassische BDSM-Halsbänder meist mit einem Ring. Schon beim Anprobieren war ich mir nicht mehr sicher, ob ich so eines denn tragen würde. Das sagte ich ihm aber auch. Es gab keines, dass ich für mich passend fand. Wir probierten bestimmt fast zehn so Halsbänder an. Aber in keinem fühlte ich mich widergespiegelt. Die waren alle sehr standardisiert. Meist Schwarz oder schwarz-rot. Er kaufte zwei, sagte aber beim zweiten schon, dass er es nicht für mich kaufen würde, sondern es einfach nur für seinen Fundus sei. Was mir war nicht gefiel waren die Metallketten. Das sagte mir vom Material her schon gar nicht zu. Ich trage auch sonst keinen Schmuck vor allem nicht aus Metall. Aber so eines kaufte Mr. Bondage auch nicht mit. Wir landeten noch in einem Sexshop, wo uns aber die Besitzerin gleich signalisierte, dass sie keinen passenden Rock für mich habe. Sie schickte mich in einen normalen Laden weiter, in dem ich mir einfach einen ganz simplen schwarzen Minirock kaufen sollte.

Zu HAuse vor dem Einkaufen hatte mir Mr. Bondage schon sein Outfit gezeigt. Anzug, darüber ein Mantel und eine venezianische Maske. Das gefiel mir gut. Er hatte auch für mich eine sehr stilvolle Maske. Deswegen war ich irritiert, dass er mich in dem Laden noch sehr nicht dazu passende Masken anprobieren ließ. Aber er war nicht davon abzubringen. Was sowohl die Verkäuferin, als auch mich irritierte. Aber ich probierte an und er war dann auch überzeugt, dass sie nicht passen. Zum Glück.

Ich musste dann allein noch losziehen und mir unter Zeitdruck einen schwarzen Rock kaufen. Meganervig. Ich fand einen. Der passte so halbwegs. Nicht optimal, aber okay. Dann düste ich wieder zu Mr. Bondage und wir machten uns fertig. Leider hatten wir am Ende halbwegs Zeitdruck, weil es nur ein gewisses Einlassfenster auf die Veranstaltung gab. Und wir waren auch prompt die letzten, die dort einmarschierten.

So stand ich da, führte zum ersten Mal mein Korsett aus. Schwarz, vorne mit einem weißen Einsatz unter schwarzer Spitze, so dass es silbern wirkt. Darüber ein schwarzes Bolerojäckchen. Einem schwarzen Minirock, drunter die Strapse und unten nicht allzu hohe Pumps. Ich sah schnell, dass mein Outfit völlig okay war, sehr zurückhaltend, aber das war okay so. Vorerst mal kein Halsband. Ich wollte mir erstmal alles ansehen, mich herantasten. Am liebsten in eine Ecke stellen und einfach nur gucken, was da für Menschen sind, wie sie miteinander umgehen, was so alles passiert.

Mr. Bondage hatte mir vorher noch gesagt, dass er das Profil von einer unfassbar tollen Frau gefunden hatte, die er an diesem Abend unbedingt mal kennenlernen wollte.

Bevor ich mich richtig eingewöhnen konnte drehten wir eigentlich schon eine Runde um alle Menschen zu begrüßen die Mr. Bondage so kannte. Das war mir fast schon zuviel, weil mir nicht so klar war, wie ich mich verhalten sollte. Die meisten anderen waren sehr klar in dominant und devoten Rollen. Manche knieten vor ihrer Herrin.

Ich bin eine starke Persönlichkeit im normalen Leben. Auch emanzipiert. Und mit der Tatsache nur über eine devote Rolle wahrgenommen werden zu können, komme ich noch (bewußt noch) gar nicht klar. Das sollte an diesem Abend unsere Beziehung noch ganz ordentlich auf die Probe stellen.

Aber vorher erlebten wir auf der Begrúßungsrunde noch eine Überraschung. Mr. Bondage entdeckte die Frau, die er kennenlernen wollte. Sie war in der Tat außergewöhnlich schön. Sie hatte einen Mann an ihrer Seite. Mein Herz machte einen Sprung als ich ihn erkannte. Ausgerechnet einen Mann, den ich auch kannte, der schon Teil meines Blogs gewesen ist….