Benutz mich – als Trostpflaster

Zur Zeit passiert viel in meinem Leben. Vielleicht weil ich Zeit hatte. Es tut mir ja wirklich leid, dass in meinem Leben so ein Kommen und Gehen herrscht. Ist wahrscheinlich gar nicht so leicht, bei den immer wieder neuen Männern den Überblick zu behalten. Manche haben sich auch einfach so schleichend verabschiedet, so dass ich nie über das Ende geschrieben habe. Manche verschwinden für eine Weile in eine Beziehung und melden sich dann wieder, manche sind für immer weg.

Ein neuer Mann ist in mein Leben gehüpft. Erst mal ganz unspektakulär. Er hat mich auf der Rirarammelseite nach einem Date gefragt. Seine Mail ist erst untergegangen. Aber er war schlau genug, das nicht persönlich zu nehmen und nochmal nachzufassen. Abendessen und quatschen – guter Ansatz. Gucken, ob man sich versteht, dann kommt der Sex, wenn es passt schon von ganz allein. Das mit dem Essen ist aber irgendwie versandet. Bis er mich auf einen Kommentar auf meiner Pinnwand hin, dass mein Wanderpartner abgesagt hatte anschrieb, dass er auch Lust hätte raus in die Natur zu gehen. Er unterfütterte das mit einem konkreten Tourenvorschlag und zack da klappte es mit dem Date. Es war perfekt. Einfach einen Tag draußen zu verbringen. In der Natur. Neben Sex, Reisen und Essen, mache ich das am allerliebsten, aber irgendwie zu selten.

Rein in die Bergschuhe, den Rucksack umgehängt und los ging es. Bin vermutlich eher ein langsamer (noch) Wanderpartner, aber zäh. Mein Wanderpartner war wenige Jahre älter als ich, sportliche Figur, dunkle Haare, hübscher Mann. Der Typ Rennradfahrer. Und wirklich nett. Mein Unsicherheit, dass er mich nicht attraktiv/spannend finden könnte, verflog schnell, da er den Eindruck erweckte an mir als Menschen interessiert zu sein. Wandern mit einem spannenden Gespräch. Das ist nur mit gutem Sex zu toppen. Fast.

Ich nenne ihn Mr. Montage, weil er einen nicht unerheblichen Teil seines beruflichen Lebens für seine Firma irgendwo anders verbringt. Er ist seit kurzer Zeit Single. Hat eine langjährige Beziehung hinter sich, die unter anderem an mangelndem Sex gescheitert ist. Irgendwann war er fremd gegangen, es ist rausgekommen und sie haben sich getrennt. Eine klassische Geschichte. Bis dahin gar nicht so ungewöhnlich. Aber irgendwann erzählte er mir, dass er beim googeln vor einiger Zeit auf meinen Blog gestossen war und dieser sein Interesse an Sex wieder geweckt hatte. Woraufhin er zum einen die Affäre angefangen, aber auch sich auf der Rirarammelseite angemeldet hatte. Und mich dann doch irgendwann angeschrieben hat. Das ist sehr verrückt. Ich fühle mich ein ganz klitzekleines bißchen schuldig. Und ein klitzekleines bißchen gläsern.

Auch meine Geschichte hat ja mit einem Buch begonnen, das meine Lust auf Sex wiedererweckt hat. Nur war das eben ein Weltbestseller. Bei ihm ist es mein Blog. Das finde ich sehr verrückt. Aber es macht mich auch ein kleinwenig Stolz. Dass meine Worte ein klitzekleines bißchen Einfluss auf das Leben anderer Menschen haben. An dieser Stelle lässt sich trefflich streiten, ob dieser Einfluss nun positiv oder negativ ist. Immerhin habe ich damit eine Beziehung auf dem Gewissen – Stand heute. Plötzlich war klar, dass er ziemlich viel über mich weiß und ich wenig über ihn. Der Mann mit der sehr überschaubaren Anzahl an Sexualpartnerinnen, der meiner Einschätzung nach eher ein Mensch für monogame Beziehungen ist, trifft sich mit der Sexbloggerin, die wenige Gelegenheiten in den letzten Jahren ausgelassen und der Monogamie abgeschworen hat. Verschiedener könnten die Welten nicht sein, die in uns aufeinander treffen. Aber das macht es auch spannend.

Um so erstaunter war ich, als er mich auf dem Heimweg fragte, ob ich noch mit zu ihm auf ein Abendessen kommen will. Mutig. Ich hatte damit gerechnet, dass wir nach der schönen Wanderung und dem guten Gespräch einfach wieder auseinander gehen, weil ich mich nicht fragen traue, weil mich hübsche Männer immer verunsichern. Plus ich ihm einfach mal eine Runde zu erfahren bin. Was es Männern erfahrungsgemäß gar nicht so leicht macht, die Initiative zu ergreifen. Ich hatte Lust, denn es fühlte sich danach an, als würde das den schönen Tag noch runder machen. Es war so herrlich unkompliziert alles. Er kochte, ich duschte, er duschte, Essen, reden, Couch. Irgendwann fragte er mich, ob ich übernachten wolle. Och, naja Lust schon, aber dann musste ich am nächsten Tag in der Arbeit mit Klamotten erscheinen, die ich noch auf der Rückbank im Auto zufällig finde. Denn ich in meinen Wander-Sportklamotten konnte ich natürlich nicht ins Büro gehen. Aber mein innerer Rockstar sagte „Scheiß auf das Outfit in der Arbeit und bleib“. Also blieb ich. Badetasche und ein frisches Höschen hatte ich noch im Auto liegen, weil ich von der letzten Reise die Tasche noch nicht aus dem Auto geräumt hatte. Hihi. Manchmal ist das ja glatt mal für was gut.

Bis dahin war noch gar nichts zwischen uns gelaufen und ich dachte, dass wir einfach kuschelnd einschlafen würden und gut. Aber auch das hätte mir was gegeben. Ich hatte keine Erwartungen. Er lieh mir ein Schlaf-Tshirt. Wir gingen ins Bett. Ich hatte Lust auf Nähe und kuschelte mich an ihn hin. Und dann doch. Aus Kuscheln wurde streicheln. Er ließ sich sehr bereitwillig von mir begrabbeln. Was einen sensationellen Body er doch hat. Rrrr. Perfekt trainierter Hintern. Wahnsinnsschultern. Leichter Waschbrettbauch. Nicht, dass das sonst den Ausschlag geben würde, aber wenn ein netter Typ, dann noch so ein Leckerbissen ist. Wohooo. Lottogewinn. Und er kann auch noch küssen. Fast schon der Jackpot.

Manchmal wenn ich Männer date, die mein Blog gelesen haben, sind die völlig gefangen in der Frage, was ich wohl über sie schreiben würde. Ich glaube, er hat nicht einen Gedanken daran verschwendet. Falls ihn mein mehr an Erfahrung irgendwie beeindruckt hat, dann hat er es sich in keiner Sekunde anmerken lassen. Ich hingegen konnte nicht abstellen, dass ich innerlich immer mal wieder schmunzelnd seinen Mut bewunderte. Sein Vertrauen auf das eigene Vermögen. So cool. Wir hatten ganz klassischen Sex. Vorspiel-Blowjob, er leckte und fingerte mich (Dabei merkte man, dass er aus einer Beziehung kam und bisher nicht seine Zeit damit verbracht hat, der ausfuchsteste Frauenkörperversteher zu werden) Das heißt nicht, dass er sich schlecht anstellte. Er konnte gar nicht aufhören zu knutschen. Dann fickte er mich. So gut. Er hatte einen Orgasmus, ich kam gefingert mit Nachhelfen. Der schönste Moment war falsch herum im Bett zu liegen danach und sich nah zu sein. Als wir dann eigentlich schlafen wollten, konnte ich meine Finger nicht von ihm lassen. Ich merkte, dass er schon wieder konnte und fing sofort erfreut an ihn zu blasen. Bis er mir gestand dass wir das einzige Kondom, dass er da gehabt hatte, ja gerade schon verbraucht hatten. Hihi. Na gut. Dann halt nur ein Blowjob. Am nächsten Morgen übermüdet in die Arbeit, in unzusammenpassenden Klamotten. Mit dem Grinsen über die letzte Nacht im Gesicht. So gut.

Ich hatte keine Ahnung, was aus dieser Nacht werden sollte. Ich fand ihn attraktiv, aber hatte Zweifel, dass er mit meinem Lebenswandel auch in stark abgeschwächter Form auch nur irgendwie klarkommen würde. Am Besten einfach auf uns zukommen lassen. Nach ein wenig holpriger Kommunikation sahen wir uns eine Woche später wieder. Er war überraschend reserviert. Wir kuschelten auf der Couch und sahen fern. Kein Kuss. Ich blieb wieder übernacht. Als wir ins Bett gingen, kuschelten wir. Und ich begrabbelte ihn wieder, wie schon beim ersten Mal. Knutschen und blasen. Er fingerte mich. Aber es flog nicht so recht. Er wirkte abwesend. Irgendwann stellte ich meine Blasebemühungen ein und kuschelte mich wieder an ihn hin. Dann schüttete er mir sein Herz aus. Seine Affäre hatte die Affäre heute wirklich beendet. Beziehungsweise den Versuche eine Beziehung aus der Affäre zu machen. Sie wollten das wohl beide, aber in unterschiedlichen Geschwindigkeiten. Er konnte nicht so schnell wie sie, weil er ja gerade erst aus seiner Beziehung kommt und auch Dinge wegen seiner Kinder nur langsam angehen will. Er war an diesem Abend also liebesverkummert und brauchte eine Schulter zum Anlehnen. Ich versuchte zuzuhören und nicht so superschlaubischlumpfige Ratschläge zu geben. Auch schön mal als Schulter zum Anlehen gebraucht zu werden. Auch wenn ich nun noch weniger Ahnung habe, was das mit uns eigentlich so ist und ob er das überhaupt will. Und warum er das beim ersten Mal wollte. Und damit meine ich auch den Sex. Es wird sich zeigen.

Kuscheln im Pornokino

Viele kleine Geschichten, die ich noch erzählen will. Ich weiß gar nicht so genau wann. Manchmal beginne ich mit der, die am Einfachsten zu schreiben ist. Zumindest glaube ich das immer bevor ich anfange.

Die Geschichte mit den Kollegen ist verwirrend, oder? Mit dem jüngeren habe ich mich ausgesprochen und schon hat er meinem Kopf die Anspannung genommen. Während vor der Aussprache alle Gedanken um ihn gekreist sind, hat sich nach dem kurzen Gespräch alles entspannt. Kein wildes aufs Display-Gestarre mehr in der Hoffnung, dass er doch endlich wieder mit mir spricht. Mit dem sicheren Gefühl, dass wir ganz entspannt miteinander umgehen werden, auch in Zukunft, kann ich den Dingen Zeit geben. Ob das nun das Ende unserer Affäre war, darauf gibt es noch keine Antwort. Darauf braucht es aktuell aber auch noch keine Antwort für mich.

Dann gibt es da noch meinen älteren Kollegen mit dem ich auf den HÜ-Partys unterwegs gewesen bin. Ich nenne ihn jetzt einfach mal Mr. Gere (in Anlehnung an Richard Gere, weil er für mich ein ähnlicher Typ Mann ist.). Beide Kollegen wissen, dass ich mit dem jeweils anderen eine Affäre habe. Das ist sehr unstressig. Eher sehr lustig, weil wir alle drei immer zusammen Mittagessen gehen, mit noch weiteren Kollegen, die nicht Bescheid wissen. Wir müssen dann immer aufpassen, nicht zu eindeutige Anspielungen zu machen. Ein wenig wie mit Muggels Essen gehen und sich nicht zu verraten.

Kollege Gere geht meist einmal in der Woche auf die Piste. Zwei Mal hatte er mich nun schon mitgenommen, zwei Mal waren wir in dem Club mit den HÜ-Partys gewesen. Er hatte mir erzählt, dass er auch schon ein paar Mal in dem schicken Pornokino gewesen ist. Ich hatte Lust dort mit ihm hinzugehen. Letztes Mal war ich mit Klaus dort gewesen. Wir verabredeten uns am Pornokino. Man merkte schon am Eingang beim Bezahlen, dass er durchaus den ein oder anderen Abend dort verbracht hatte. (Und dabei keinen allzuschlechten Eindruck hinterlassen hat). Die Chefin begrüßte ihn erfreut. Erstmal einen Absacker an der Bar. Wir waren relativ früh am Abend da. Es war noch nicht allzu voll, 20 Männer vielleicht. Und zu diesem Zeitpunkt war ich die einzige Frau. Dementsprechend musterten mich die Herren auch. Sie versuchten abzuschätzen, ob sie mit mir noch was zu sehen bekommen würden. Ich hatte zwar mein Cluboutfit im Rucksack dabei, aber schon so gar keine Lust irgendwelche Erwartungen zu erfüllen. Ich wollte erst mal einen Absacker mit dem Kollegen trinken, ein wenig über die Arbeit, Gott und die Welt quatschen und mit einem Auge den Porno über der Bar ansehen.

Es amüsiert mich, wenn mich die Blicke der Herren treffen, die sagen: „Komm schon, hör auf zu quatschen, lass es dir besorgen, Baby“. Meine innere Stimme entgegnet dann immer: „Gar nichts muss ich :-)“. Es ist sehr spannend, dass Kollege Gere und ich jedes Mal wieder Zeit brauchen um uns Körperkontaktmäßig zu akklimatisieren. Es fühlt sich am Anfang immer echt ungelenk an, wenn er mich in den Arm nimmt. Vermutlich, weil wir auf der Arbeit so ganz seriös miteinander umgehen. Mittlerweile waren noch sechs oder sieben andere Frauen in das Pornokino gekommen. Damit wurde ich auf der leckersten Steakwertung mal ganz weit nach hinten durchgereicht. Zumal ich die einzige Frau war, die sich nicht in ein Cluboutfit geworfen hatte. Aber dadurch, dass der Kollege und ich nicht spielten, sondern auf Augenhöhe unterwegs waren, blieb ich in zivil.

Nach einer Weile wechselten wir in einen für Pärchen abgesperrten Couchbereich. Und wir fingen an zu kuscheln. Was sehr lustig ist, wenn man sich auf die Couch chillt, aneinander kuschelt und den Film auf der Leinwand wirken lassen will und zugleich fünf Männer an der Absperrung stehen und ihren Schwanz in der Hand haben. Ich blende das dann einfach aus, weil es schon echt schräg ist. Solange die da nur stehen und gucken, ist es mir wurscht. Ist ja ein Pornokino. Da sind wichsende Männer jetzt auch nicht so wirklich eine Überraschung, sondern wohl im Sinne des Erfinders.

Als wir auf der Couch lagen, kuschelten und knutschten, dauerte es nicht lange bis drei weitere Pärchen in den Bereich kamen. Die fingen dann alle an miteinander rumzumachen. Der ein oder andere Zuschauer bekam die Gelegenheit mitzumachen. Wir lagen knutschend und kuschelnd mittendrin und sahen uns das Treiben an. Ich fand es eigentlich ganz spannend so. Der Kollege war an diesem Tag nicht so sehr in Stimmung irgendwie. Er schlug mir vor, dass ich mir einen anderen Mann aussuchen solle, er würde ihn dann zu mir her bitten. Mir gefiel lange keiner. Manchmal weiß ich auch gar nicht so genau, was ich eigentlich will.

Irgendwann tauchte ein jüngerer, hübscher Mann auf, der etwas schüchtern über die ganzen wichsenden Männer guckte. Den wollte ich. Er hatte es so gar nicht auf mitmachen angelegt. Kollege Gere winkte ihn her. Er war sehr überrascht und stellte sich ganz höflich vor. Ich grinste ihn an und fragte ohne Umschweife, ob er Lust auf einen Blowjob hätte. Er war schon etwas perplex im ersten Moment. Das mochte ich. Er überlegte kurz, ob er sich darauf einlassen sollte, aber konnte dem Angebot nicht widerstehen. Schlaues Kerlchen 🙂 Und dann ließ ich ihm mein Können angedeihen. Der Moment, wenn er realisiert, dass ich auch noch weiß was ich tue. RRR. Die Überraschung und Freude in seinen Augen, dass er einen wirklich guten, leidenschaftlichen Blowjob bekommt, ohne dass er damit gerechnet hat. RRR.

Es dauerte auch gar nicht lange, bis ich ihn zum Kommen brachte. Ich grinste sehr breit, stand auf und verschwand aufs Klo zum Händewaschen. Kollege Gere hatte neben mir gelegen und aufgepasst. Der junge knackige Typ erklärte mir hinterher noch, dass es ein außerordentlich guter Blowjob war (hihihi). Er hatte eigentlich gedacht, dass er die Erektion eine Weile halten kann, aber es war so gut, dass er sich plötzlich nicht mehr gegen das Kommen wehren konnte. Hach ja…. 🙂

Der Kollege und ich gingen später noch durch die Spielräume, er wollte wohl raus aus dem Getümmel auf der Couch. Als wir unten in einem der Räume standen und er anfing mich zu streicheln, haute ich aus Verlegenheit einen lustigen Spruch raus. Irgendwas wie „soso, schon wieder am Fummeln“… einfach so. Wollte einfach was lustiges sagen. Ging voll schief. Denn damit habe ich irgendwie seine Libido an dem Abend komplett getötet. Danach ging bei ihm einfach gar nichts mehr. Worte sind Waffen, ich sollte manchmal einfach meine Zunge hüten. Vor allem, wenn ich Dinge nicht so meine.. Wir lagen danach noch eine Weile auf der Couch. Es war nichtsdestotrotz ein toller Moment, weil wir uns einfach Nähe gaben. Ich tankte bei ihm auf. Hielt ihn fest im Arm. Es war schön, wenn auch ein echt schräger Ort zum Kuscheln mit all den Sexgeräuschen um einen herum.

Als der Kollege danach noch eine Runde zum Gucken durch den Club zog, fragte mich Mr. Blowjob, ob er sich revanchieren dürfe. Wollte mir einen Orgasmus lecken. Puh, ich hatte ja Zweifel, dass ich gut genug abschalten können würde. Aber ich wollte es auf einen Versuch ankommen lassen. Wir zogen uns in den Raum mit der Liege zurück. Die ich ja mit Klaus schon ausprobiert hatte. Natürlich gingen uns gleich ein paar Männer nach, die hofften mitmachen zu dürfen. Letztes Mal hatte Klaus die Tür zugemacht und niemand war reingekommen. Dieses Mal war es ganz anders. Es waren mehr Frauen im Club, die Stimmung war ganz anders. Die Tür wurde aufgerissen und der erste stand im Raum. Ich sagte, dass es okay sei, wenn er zusah. Tür wieder zu. Wir knutschen. Mr. Blowjob und ich und zogen uns aus. Dann legte ich mich hin und er leckte mich. Der ältere kleine Mann, der in den Raum gekommen war, begnügte sich nicht mit zusehen, sondern machte sich gleich über meine Brüste her. Es nervte mich kurz, aber ich ließ ihn gewähren. Mr. Blowjob war von dem Fummler viel mehr irritiert als ich. Zumal der Fummler andeutete, dass er mich lecken wollte. Darauf hatte ich aber keine Lust. Er war mir zu frech. Brüste streicheln okay, mehr nicht. Mr. Blowjob leckte wirklich gut und an einem ruhigen, bequemeren Ort hätte er mich locker ohne, dass ich hätte Nachhelfen müssen zum Kommen gebracht. Aber dort war es mit meinem Kopf nicht so einfach. Irgendwann wurde mir das mit dem Fummler zuviel und ich nahm seine Hände weg. Normalerweise schnallen Männer dann was Sache ist. Er ließ kurz ab von mir. Mr. Blowjob leckte und fingerte mich. Ich half irgendwann selbst nach. Auch die Hände vom Fummler, die ich wieder auf mir spürte, hielten mich nicht von einem richtig geilen Orgasmus ab, was auch daran lag, dass Mr. Blowjob wußte, wie man Richtung G-Punkt fingert.

Nach dem Orgasmus will ich ja meistens nicht angefasst werden. Der Fummler versuchte trotzdem sein Glück. Das war echt nervig, wenn einer so gar nicht schnallt, was Sache ist. Ich sagte ihm deutlich, dass er aufhören sollte. Als ich runtergekommen war, zog Mr. Blowjob sich ein Gummi an und wir fickten noch. So bekam er seinen zweiten Orgasmus und ich hatte Spaß, auch wenn ich nicht nochmal kam. Der Fummler war im Raum geblieben und hatte zugesehen. Als wir fertig waren, wollte er trotzdem nicht gehen, stand daneben und glotzte uns beim Anziehen zu. Da wurde es Mr. Blowjob zu bunt und er schob ihn bei der Tür raus. Es war komisch an dem Abend. Es waren mehr Frauen da, als sonst und ich hatte das Gefühl, die Männer waren deswegen weniger zurückhaltend. Vielleicht war es einfach nur Pech und zwei, drei Idioten da. Zurück an der Bar fragte mich Mr. Blowjob noch nach meiner Nummer, die ich ihm gab und dann ließ ich Kollege Gere und ihn zurück, da ich im Gegensatz zum Kollegen am nächsten Tag arbeiten musste.

Erleichterung

Ich hatte völlige Funkstille mit dem „Ehrenamtskollegen“. Die anderen Kollegen haben sich mit Sicherheit schon gewundert, da wir voher wie die Weltmeister rumgeblödelt hatten. Nach 5 Tagen mit überwiegend Schweigen und am Ende Ignorieren ergab es sich, dass wir uns im Gang am Drucker trafen. Wir sprachen über was Arbeitsinhaltliches. Er sah mitgenommen, müde und abgekämpft aus. Konnte ich voll nachvollziehen, mir war es auch Scheiße gegangen, hatte gelitten unter der Situation. Ich sagte: „Dir gehts scheiße oder. Zumindest siehst du echt so aus. Mir im Übrigen auch“ Und dann sprachen wir uns aus. Mitten im Gang, zwischen den Kollegen. Der konkrete Inhalt des Gesprächs ist gar nicht so wichtig. Jedenfalls ist zwischen uns erst mal alles wieder okay. Wir reden miteinander und werden, wie vorher auch, wieder Rumalbern miteinander. Der Rest wird sich fügen. Damit kann ich gut leben. Es ist nicht ausgeschlossen, dass mich seine Partnerin wirklich kennenlernen möchte. Mal sehen, was die Zukunft bringt. Ich hatte ja kurz befürchtet, dass mich mein Bauchgefühl im Stich gelassen hat. Dass ich ihn falsch eingeschätzt habe. Aber jetzt sieht es nicht mehr danach aus. Was eine Erleichterung, dass die Funkstille weg ist. Dass wir einfach ganz normal wieder miteinander sprechen. Schweigen ist schon echt eine Qual. Ein hartes Mittel.

Völlig unkritisch im Übrigen meine Affäre zu dem älteren Kollegen mit dem ich auf den HÜ-Partys war. Unser Umgang miteinander hat sich überhaupt nicht verändert dadurch.

Nachdem sich jetzt erst mal alles wieder beruhigt hat, kann ich dann in Ruhe den Rest meiner Erlebnisse nachbloggen. Nach dem Regen kommt die Sonne, denn auch im restlichen Leben tut sich was. Morgen Vormittag habe ich nun erst mal einen Besichtungstermin für eine Wohnung. Über Vitamin B. Plötzlich ist eine Option da, aus dem Nichts. Eigentlich kann da nicht mehr wirklich viel schief gehen. Preis wäre perfekt, Lage gut. Morgen weiß ich mehr. Es würde meinem Leben gut tun.

Und auch die Waage zeigt mir aktuell sehr freundlichen Zahlen. Intervallfasten und dauerhafte Ernährungsumstellung lassen mich langsam aber stetig abnehmen und die Waage war sehr nett zu mir heute morgen. Ich habe es auch trotz des Gefühlsstresses geschafft, mich weiterhin ordentlich zu ernähren und weder Frust zu Fressen oder zu Trinken. Das ist gut. Der Moment, wenn man mal wieder Kleidungsstücke aus dem Schrank holen kann, die man eine ganze Weile nicht mehr angehabt hat.

MMF nur für mich

An einem Abend an dem ich noch nichts vor hatte surfte ich über die Rirarammelseite. Da schrieb mich ein Mann an, mit dem ich vor einer ganzen Weile schon mal Kontakt hatte. Er war für einen Punkt in meinem Themenspeicher verantwortlich, den ich aber nie geschrieben habe – Alleine im Club. Wir haben uns vor zwei Jahren kennengelernt, hatten zwei normale Dates und waren eben auch mal im Club gewesen.

An dem Abend hatte er auf der Seite ein Date eingestellt, wo er sich zusammen mit einem anderen Mann für ein Date anbot. Wenn ich ihn nicht schon gekannt hätte, dann hätte ich das sehr abwegig gefunden, mich auf zwei Männer einzulassen. Aber so zog ich es in der Tat in Erwägung. Auf einen Drink zu ihm, zu dritt ein wenig Karten spielen und wenn die Sympathie passt, dann mehr. So war der Vorschlag. Ich mag ihn. Er ist ein wenig out of the box. Hat vor Allem einen schrägen Humor und man muss bei allem, was er so sagt immer überlegen, ob er es ernst meint oder nicht. Ich glaube, dass er einem damit ganz schon auf den Zünder gehen kann. Aber ich mag schräge Vögel, die liebenswert sind ja irgendwie. Er ist Ende 30, für einen Mann eher klein, dafür ganz gut bestückt. Er hatte das Date zusammen mit seinem (!!, nicht meinem) Arbeitskollegen angeboten. Der Arbeitskollege hatte in etwas das selbe Alter, wie er und war auch nicht sehr viel größer. Beide sind intelligent und lustig, so dass das mit dem Kartenspiel ganz witzig war.

Dass die beiden Kollegen sind fand ich lustig. Das Single-Männer über sowas plaudern finde ich jetzt gar nicht so super abwegig. Aber dass die beiden dann auch noch zusammen Dates ausschreiben, finde ich sehr spannend. Ich hatte ja keine Ahnung, was sie sich so vorstellen, wie das ablaufen wird. Aber ich wollte mich einfach mal überraschen lassen. Und da ich und Mr. Schräger Humor ja schon mal gevögelt hatten und er wußte worauf er sich mit mir eingelassen hat, sah ich dem gelassen entgegen.

Die Herren hatten sich ein Kartenspiel ausgesucht, dass sie noch nicht kannten. Im Gegensatz zu mir. Also zeigte ich es ihnen. Und es dauerte ganz schön lange. Da hatten sie sich wohl ein wenig verschätzt. Aber wir spielten es brav zu Ende. Und ich hatte gewonnen. Hihihi. Die Stimmung war locker lustig. Aber ich hatte immer noch keine Vorstellung, ob noch was passieren würde. Aber die Herren bekamen die Kurve mühelos. Nach meinem Sieg bekam ich eine Siegermassage vom Wingman. Er übernahm die Führung. Keine Ahnung wie wir darauf kamen, aber irgendwann drückten sie mir ein Buch in die Hand und ich sollte den Text vorlesen ohne mich zu verhaspeln. Währenddessen versuchte mich Wingman mit Massieren und Streicheln abzulenken. Ich kam ziemlich fehlerfrei durch den Text, obwohl mir die Berührungen sehr gefielen. Es war schön mich einfach in deren Hände zu begeben. Nach dem Lesen zog mich Mr. Humor hoch und wir fingen an zu knutschen. Hinter mir stand Wingman und fasste mich ebenfalls an. O Gott, fühlt sich das gut an, wenn zwei Männer einem ihre Aufmerksamkeit uneingeschränkt geben. Ich in der Mitte geknutscht, gestreichelt verwöhnt von zwei Seiten. Sie spielten sich die Bälle quasi zu, dirigierten mich zwischen sich hin und her. Ich knutschte mal mit dem einen, mal mit dem anderen. Beide sehr gute Küsser.

Die Jungs hatten ihre Klamotten relativ schnell abgelegt und zogen auch mich so nach und nach aus. Ich wurde liebkost, geknutscht und verwöhnt. Irgendwann waren wir alle drei nackt. Einer der beiden setzte sich auf die Couch. Ich kniete mich davor und fing an zu blasen. Der andere streichelte mich von hinten. Fing an mich zu fingern. Dieses auf den Blowjob konzentrieren und die Berührungen genießen gleichzeitig machte mich sehr heiß. Die Atmosphäre war sehr entspannt, weil vertraut. Die beiden Herren kennen sich halt einfach und hatten auch Lust das gemeinsam zu machen.

Sie wechselten immer durch, sahen zu, dass der jeweils andere nicht zu kurz kam. So blies ich irgendwann anderen und wurden vom ersten gestreichelt oder geleckt. Ich fragte, ob wir nicht ins Schlafzimmer wechseln können, weil es dort vermutlich bequemer sein würde.

Ein Dreier mit zwei Männern, die wissen wie man eine Frau küsst und anfasst. Was ein Sechser im Lotto. Ich blies immer einen von beiden. Der andere zog sich ein Gummi an und fickte mich währenddessen von hinten. Das ist aktuell eigentlich mein Lieblingsspiel. Blasen und doggy genommen werden gleichzeitig. Sie waren immer drauf bedacht, dass ich Spaß habe. Es wirkte nie egoistisch. Total gut. Erst fickte mich Mr. Humor und ich blies Wingman, dann umgekehrt. Wingmans Schwanz ist sehr geil. Schöne Biegung, groß aber nicht zu groß. Am Anfang war ich ein wenig überfordert, weil er so tief in mich hineinfickte. Er fickte mich sehr ausdauernd doggy. Ich massierte noch meinen Kitzler und kam richtig geil. Ich bekam eine Pause. Danach wurde Missionar gefickt, während mein Kopf seitlich an der Bettkante nach unten hing und mich Wingman in den Mund fickte. Tief. Es war ein schönes Wechselspiel. Wingman gab den Ton an und dirtytalkte auch. Irgendwann kamen dann auch die beiden zu ihren Orgasmen. Wingman fickte ich ein zweites Mal richtig geil von hinten um zu kommen. Ich glaube er genoss meine Enge. Mr. Humor kam beim Blowjob.

Danach lagen wir einfach quatschend auf dem Bett. Bevor wir noch eine zweite Runde starteten….

Es war auch deswegen cool, weil es auf Augenhöhe war. Das war mal was Neues. Ich hatte das ja meist eher im Dom/Sub-Kontext, oder mit Aufpasser. Jetzt war das nicht nötig.

Ich. Will. Das. Wieder. Haben.

Unbedingt. So schön.

Stupid me

Therapeutisches Bloggen. Raus aus meinem Kopf – lässt mich Dinge verarbeiten. Je nachdem wer es liest, wird das Leben dann erst mal komplizierter. Blogge nicht taktisch. Eher unklug.

Habe heute das Bloggen in Frage gestellt. Der Troll wird unken, dass er es ja gleich gewußt habe, dass es einen früher oder später mal einholt, wenn man Dinge ins Netz stellt. Wenn man soviel von sich preisgibt. Dann noch das Arbeitsplatz-Ding…  Wie kann man nur so unklug sein… Jupp.

Ich habe mich in der Tat Fame-schlampig verhalten. Habe geschrieben gegen meine Grundsätze der absoluten Diskretion den Beteiligten gegenüber. Das Abwägen, was braucht es um eine Geschichte mit ihren Besonderheiten erzählen zu können und was muss ich Weglassen um Menschen nicht erkennbar werden zu lassen. In den letzten sechs Jahren ist mir die Balance eigentlich ganz gut geglückt. Bis jetzt. Es ist nicht gut zu machen. Jetzt verursacht es Leid – mein Verhalten und das Schreiben. Ich ahne, dass jeder weitere Eintrag es nicht besser machen wird. Aber es ist mein Ventil Dinge zu verarbeiten.

Aktuell hat der Kollege aufgehört mit mir zu sprechen. Zero Kommunikation. Gar nicht so einfach, nicht alle anderen Kollegen mitrunterzuziehen. Halbwegs neutral zu bleiben. Die anderen nehmen das sicher wahr, dass etwas nicht stimmt. Das ist unvermeidbar. Auf Arbeitsebene haben wir nicht viele Berührungspunkte von dem her ist das händelbar, dass das keine Auswirkung auf die jeweilige Arbeit hat.

Vielleicht steht es mir nicht zu und es will auch niemand hören, aber ich leide auch. Vielleicht ist das ja auch nur fair, dass es mir auch weh tut, mich auch quält.

Ich bin ein Mensch, der weit davon entfernt ist perfekt zu sein. Ich wollte auch beim Bloggen nicht was verkaufen, was es nicht gibt. Kein immertoller Sex, alles läuft rund. Es sollte ehrlich sein. Mit den spaßigen, guten Dingen. Mit den missglückten, doofen Erlebnissen. Mit Selbstzweifeln. Mit den Schattenseiten des eigenen Lebensentwurfs. Mit Fehlern und doofen Entscheidungen. Mit Ängsten und lustigen Momenten. So wie das Leben nun mal ist. Das was ich an Blogs immer geschätzt habe: authentische Menschen mit vielen Facetten. Nicht so glattgbügeltes Influcencer-Leben.

Der Bauch mag das Blog an dieser Stelle noch nicht beerdigen. Also schreibe ich mir noch ein paar aufgehobene Sex-Erlebnisse aus dem Kopf.

Wichsende Männer vor der Dusche…

Trotz dem wir eine ganze Weile hinter verschlossener Tür zu Gange gewesen waren, waren immernoch Männer vor der Tür. Ich war erstaunt. Ich dachte, die hätten sich zwischenzeitlich alle verkrümmelt. Klaus wechselte sofort die Rolle und wurde zu meinem Aufpasser. Sagte den Männern, dass sie nicht auf mich spritzen durften. Ich spürte viele Hände auf mir. Es waren drei oder vier Männer in den Raum gekommen. Es war mir gar nicht so wichtig, wie der einzelne war. Klaus saß auf der Liege. Ich stand davor und blies ihm einen. Ich versuchte mich aufs Blasen zu konzentrieren, während die Männerhände meinen Körper erforschten. Klaus schaute über meinen Rücken, was die Männer machten. Ich bekam Schwänze in die Hand gedrückt, während ich blies. Wurde gefingert. Alles respektvoll. Weniger mit dem Schlampenstempel, als die Gelegenheit schätzend eine echte Frau vor sich zu haben, die berührt werden darf.

Mit rausgerecktem Hintern stand ich da. Während im Swingerclub schon der erste versucht hätte mich zu ficken, versuchte es hier zu meiner Überraschung erstmal keiner. Klaus erkannte, was das Problem war. Die Herren hatten keine Gummis zur Hand. Also hüpfte Klaus von der Liege und gab zweien welche von seinen. Während er kurz weg war bekam ich andere Schwänze in die Hand gedrückt. Ein älterer Mann war eigentlich ganz niedlich, weil er schon immer ganz glücklich drein gucke, wenn ich seinen Schwanz nur in der Hand hielt, ohne irgendetwas damit anzustellen. Da der Winkel immer schlecht war, Handjobbte ich ihn ein wenig ungelenk. Einer der Herren, denen Klaus ein Gummi gab, streifte ihn sich über und stellte sich hinter mich. Klaus saß wieder in Blaseposition, während der andere Mann mich von hinten fickte. Es dauerte nicht sehr lange, da kam er dann auch schon. Ich drehte mich um und grinste, dass das ja einfach gewesen sei.

Das ging alles so noch ein wenig weiter. Klaus hatte die Order ausgegeben, dass nur er geblasen wird. Einer neben mir machte es sich selbst. Die anderen streichelten mich. Irgendwann blies ich noch einen zweiten Schwanz, weil ich den Mann nett fand. Ein wildes Durcheinander. Nach einer Weile war mir klar, dass ich nicht mehr kommen würde. Zu unbequem und zu viel Trubel um mich herum. Auch Klaus schafft es nicht zu kommen. Ich schob es mal auf das Potenzmittel. Was ja dann eigentlich blöd ist, wenn man zwar ewig kann, aber nicht kommt. Also packten wir unsere Sachen und gingen wieder zurück in den Hauptbereich. Da gab es eine Dusche. Die Traube Männer kam hinterher. Manche immernoch in der Hoffnung ein paar Berührungen abzubekommen. Ein schräger Moment war, als ich mich unter die Dusche stellte, die dort mitten im Gang war und eine durchsichtige Duschkabine hat. Es stellten sich doch glatt ein paar Männer vor die Dusche und wichsten, als ich mich einfach nur duschte. Das fand ich wirklich amüsant, dass sie mir beim Haare waschen zu sahen. Einer hörte gar nicht auf mir zu sagen, wie schön er mich findet. Das war süß. Ich freute mich darüber.

Als ich dann wieder ganz angezogen war, hatte auch der letzte verstanden, dass nun nichts mehr passieren würde. Wir gingen zurück an die Bar und tranken noch einen Absacker und quatschten mit ein paar anderen. Es war ein ganz anüsanter Abend mal wieder im Pornokino.

Wenn er steht und steht und steht…

Ich muss mir noch ein paar ältere Geschichten aufschreiben. Dieser Eintrag war schon fast fertig, bevor es mein Gefühlsleben ein wenig durchgeschüttelt hat. Ich muss mich selbst ein wenig runterbremsen. Zerdenken macht nichts besser. Eigentlich hilft nur verdrängen, weil alles andere gerade keine Option ist. Weil Dinge Zeit brauchen. Ich habe es mir eingebrockt. Also muss ich es auslöffeln. Handlungen haben Konsequenzen. Also kein Bedauern, sondern Aushalten. Auch wenn es unangenehm ist. Mit Anstand und Verständnis. Das trage ich nun wie ein Mantra vor mir her. Hab ich was zu verlieren? Viel. Habe ich Angst. Nein. Wenn es so sein soll, dann wird es so sein. In der Hoffnung, dass das Bauchgefühl nicht trügt. Das es am Ende gut wird.

Also ein paar ältere Geschichten aufschreiben. About Sex. Um vorher noch Ernest Hemingway zu zitieren, der mich aus anderen Gründen heute Abend schon beschäftigt hat: „Man braucht zwei Jahre, um sprechen zu lernen, fünfzig, um schweigen zu lernen“ Da bin ich mutmaßlich noch weit weg davon.

Die Kombination nur semibefriedigt worden zu sein und der Moment im Zyklus, wo das Hirn an eh nix anderes mehr denken kann, als Vögeln ist eine sehr toxische. Was dazu führte, dass ich sehr viele Dinge innerhalb kürzester Zeit anstelle. Vielleicht gar nicht so schlecht, dass mich meine Tage danach dann automatisch wieder runterbremsen, sonst würde ich mit dem Schreiben gar nicht mehr nachkommen.

Ein Tag nach dem zweiten Swingerclub-Abend mit meinem Gentleman-Kollegen war ich wieder unterwegs und zwar mit Klaus. Genau der Klaus, den ich am ersten Swingerclub-Abend mit meinem Gentleman-Kollegen kennengelernt hatte. Wir hatten uns an dem Abend unseren Joyclub-Profilnamen verraten und uns so wiedergefunden. Es war ein bißchen mehr als eine Woche vergangen. Er hatte mir im Club noch erzählt, dass er auch manchmal im Pornokino unterwegs ist. Wir hatten nach dem Clubabend eigentlich  nur kurz hin und her geschrieben, dass wir ja mal gemeinsam ins Pornokino gehen könnten und uns eigentlich gleich für den Abend verabredet. Ich mag sowas ja. Nicht lange fackeln. Wir waren uns ja eh sympathisch. Einfach mal losziehen.

Ja schon wieder eine ganze Weile, dass ich das letzte Mal drin war. Ich glaube beim letzten Versuch war ich nicht reingekommen, weil der Begleiter kein Hemd anhatte. Mit Klaus war reinkommen kein Problem. Er ist quasi Stammgast, wie er mir schmunzelnd unterbreitete. Allerdings ist er sonst nie mit einer Frau dort. Der Moment des Eintretens bleibt irgendwie unangenehm, obwohl ich das mittlerweile ja schon kenne. Wenn man reinkommt steht man direkt an der Bar. Und man wird da einfach von allen bereits anwesenden (95 Prozent) Männern abgescannt. Die schauen gleich mal, ob sie Glück haben und einen fickbar fänden. Ich ignoriere die Blicke mittlerweile einfach. Aber ganz ausblenden lässt es sich nicht. Wenn der erste Abscan-Moment durch ist, dann bin ich da eigentlich ganz gerne. Denn im Unterschied zum Club kann man sich im Pornokino umziehen, muss man aber nicht. Das heißt ich kann da einfach in meinen ganz normalen Klamotten sein oder mich in ein Club-Outfit schmeißen, je nachdem wonach mir der Sinn steht. Und so für ein cooles Gespräch, bei einem Getränk während drumherum lustige Filme laufen habe ich auch ganz gern einfach mal meine normalen Klamotten an.

Klaus wirkte irgendwie süß nervös. Ich war verwundert, da wir ja im Club schon mal was miteinander gehabt hatten. Also kann nicht am ersten Aufeinandertreffen liegen. Aber er erzählte mir beim ersten Getränk, dass es für einen Mann voll den Unterschied macht, ob man alleine oder in der Begleitung einer Frau in das Pornokino kommt. Mann steigt da in der Hackordnung gleich ganz weit nach oben. An dem Abend waren außer mir nur zwei andere Frauen im Kino, bei etwa 25 Männern. Und irgendwie machte ihm das ungewohnte Gefühl, da nun mit einer Frau zu sein Druck. Da musste ich gleich mal wieder an meinen Blogeintrag mit dem Titel „Performing under pressure“ denken. Als Frau muss ich da gar nichts. Weder Sex haben, noch kommen, noch irgendwas anderes. Null Druck. Supereasy. Aber wenn du als Mann schon das rare Gut Frau mit dabei hast und die dann auch noch was anstellen will, dann musst deinen Mann stehen. Nicht mir gegenüber, aber Männer unter sich, mutmaße ich. Ich wollte eh erstmal einfach nur nen Drink und quatschen. Er war lustig, zumal er einfach mit allen quatschte. Ich stehe immer fasziniert daneben, wenn jemand so gar keine Hemmungen hat mit Menschen ins Gespräch zu kommen.

Das Publikum war wie immer sehr gemischt. Ich mag ja so nen Querschnitt durch die Gesellschaft. Und ich kann mir nicht helfen, die interessanteren Gespräche habe ich eindeutig an der Bar im Pornokino geführt, als in normalen Clubs.

Es ist so doof, das zuzugeben: Aber ich glaube ich mag Pornokinos einfach lieber als Clubs. Schon allein, weil es mein Ego streichelt. Dieses Begehrtwerden. Im restlichen Leben werde meistens gemocht, weil ich im Grunde meines Herzens meistens ein netter Mensch bin. Auch wenn ich mir zugegebenermaßen gerade als die erwischte Geliebte so semi-Nettfindeswert vorkomme. Da ist es doch auch mal ganz reizvoll sich in eine Umgebung zu begeben in der man einfach körperlich begehrt wird. Natürlich auch weil es da nicht sehr viel Konkurrenz lauert, das ist mir bewußt. Nimmt dem Begehrtwerden in dem Moment aber nicht sehr viel weg.

Pornokino mit Klaus also. Ein Drink zum Kopf entspannen. Quatschen an der Bar. Im Hintergrund immer wieder Männer, die aus dem Kinobereich auftauchen und gucken. Ein wenig inspizieren, ob die Chance besteht, mehr gucken zu können, als nur den Film auf der Leinwand. Klaus war immer noch süß nervös. Er hatte Lust, wollte sich aber nicht dabei zusehen lassen. Warf sich auf dem Weg zu einem Separee noch irgendein Potenzmittelchen ein. Auf die Idee, dass er das brauchen könnte, wäre ich gar nicht gekommen. Kleiner Raum mit einer Liege. Er schloss die Tür. Sie war nicht abgesperrt. Die Traube Männer, die uns gefolgt war blieb vor der Tür stehen. Obwohl sie nicht abgeschlossen war, versuchte keiner rein zu kommen. Sie respektierten die Regeln.

Drinnen ging es relativ schnell zur Sache. Raus aus den Klamotten. Wir hatten Lust aufeinander. Hochgeblasen, Gummi an und los ging es. Das Potenzmittel zeigte seine Wirkung. Er vögelte mich nach allen Regeln der Kunst. Ich stand vor der Liege, beugte meinen Oberkörper nach vorne. Er nahm mich von hinten. Fickte ausdauernd. Dann setzte ich mich auf die Liege, Becken an die Kante. Klassisch. Einfach ficken. Einen harten Schwanz spüren. Manchmal brauche ich das einfach. Massierte meinen Kitzler. Kam. Ließ ihn weiterficken. Ausdauernd. Steif, hart. Das Potenzmittel wirkte. Mit dem Nachteil, dass er nicht kam. Ich musste schmunzeln. Er wollte eine Pause.  Da fragte ich ihn irgendwann, ob er die anderen reinlassen wollte. Musste über mich schmunzeln. Weil ich da Bock drauf hatte..

Part of Poly

Keine Ahnung, ob mein letzter Text ein Fehler war, oder nicht. Es wird sich zeigen. Er hat raus müssen. So, anderes Thema jetzt:

Dass polyamore Beziehungsgeflechte nicht einfach sind, das war zu erwarten. Aber da die klassischen Konstellationen für mich nicht fliegen, bin ich bereit das in Kauf zu nehmen. Wobei ich habe es ja bisher nicht so wirklich geschafft, ein derartiges Konstrukt zu haben. Ich hab eher so mehrere Affären nebeneinander. Mr. Bondage ist aktuell der einzige, den ich kenne, der es für sich hinbekommen hat ein Beziehungsnetzwerk mit mehreren Partnerinnen zu haben. Eine davon bin ich. Seit er sich regelmäßig Zeit für mich nimmt, habe ich aufgehört mich zu fragen auf welchem Platz der Hackordnung ich stehe. Was hat mich das vor einer Weile noch beschäftigt, ob ich Nummer Zwei, Drei, Vier… oder was auch immer ich bin. Und jetzt ist es mir wirklich egal. Völlig egal.

Was hat sich geändert? Dass er sich bewußt Zeit nimmt, auch für mich und ich mich dadurch als Partnerin wertgeschätzt fühle. Wir sehen uns regelmäßig, haben mal Sex mal nicht. Ich muss nicht hinterherlaufen. Wir thematisieren die anderen Partnerinnen selten. Wenn es gerade passt für uns beide, dann reden wir auch mal drüber. Ich habe für mich entschieden so manche Dinge einfach nicht so genau wissen zu wollen. So habe ich als eine sehr weise Maßnahme auf der Rirarammelseite für sein Profil die Funktion ausgeschaltet, die mir anzeigt, wenn er sich für Veranstaltungen anmeldet. Ich kann das in seinem Profil nachsehen, wenn es mich wirklich interessieren würde, aber ich werde eben nicht mit der Nase drauf gestossen, wenn es gerade nicht so gut passt.

Wie bin ich auf das Thema gekommen? Mich hat eine Frau angeschrieben und nach Mr. Bondage gefragt. Ich stellte mit Blick auf ihren Account fest, dass sie auch ein Blog hat. Und mit Blick auf ihren Blog, dass sie eine Partnerin von Mr. Bondage ist. Es war eindeutig. Sie hat Bondage-Bilder veröffentlicht, auf der sein Equipment zu sehen war.

Neben der Tatsache, dass es sehr verrückt ist, dass ein Mann Beziehungen gleich zu zwei Frauen unterhält, die über Sex bloggen, stieß mich ihr Blog auf meinen wunden Punkt. Das war wahrscheinlich nicht so gewollt, aber es riss kurz eine alte Wunde auf. Eine sehr schmerzhafte. Ich hatte lange nicht verwunden, dass mich Mr. Bondage damals nicht mit nach Japan genommen hat, beziehungsweise, dass er damals eine andere Frau mitgenommen hat. Da hatte sich ein „ich bin zu fett und häßlich“ in mein Kopf eingebrannt. Das riss deswegen wieder auf, weil er dieses Jahr wieder in Japan beim Fesselmeister war. Bis zu diesem Moment habe ich nie gefragt, ob er dieses Mal allein oder in Begleitung war. Mit dem Nichtwissen konnte ich sehr gut leben. Aber siehe da, sie war mit ihm in Japan. Die beiden kennen sich offensichtlich erst seit diesem Jahr und er hat sie gleich mal mit nach Japan genommen. Jetzt ist in meinem Kopf ein Kampf darüber entbrannt, wie nah ich das an mich ranlasse. Ich kann rausfinden, wie sehr die Wunde noch schmerzt.

Schon wieder nicht mich. Das trifft mich schon ein wenig. Aber ich versuche die zu häßlich und fett-Wunde nicht aufreißen zu lassen. Drücke die bösen Gedanken weg. Denn ich fühle mich wohler mit mir selbst als damals. Bin auf einem guten Weg. Habe meine Ernährung umgestellt. Nehme ganz langsam ab. Arbeite an diesem Punkt. Mag mich nicht in so ein Frustloch fallen lassen. Einfach den Weg weitergehen. Tue das für mich.

Habe beschlossen ihre Blogeinträge erst mal nicht zu lesen. Nicht wegen ihr als Mensch. Sondern nur wegen mir als Mensch. Es ist okay, dass es sie gibt. Es ist okay, dass die beiden Gefühle verbinden, dass sie eine schöne Zeit miteinander verbringen. Da habe ich überhaupt kein Problem. Aber ich will kein messen, kein vergleichen. Einfach nur Teil des Poly-Dings sein und gut. Weil ich es so will.

Dein Mann, Du und ich

Liebe Freundin meines Kollegen,

eigentlich habe ich nicht die geringste Ahnung, wie man der Partnerin eines Mannes schreibt, mit dem ich eine Affäre angefangen habe. Vielleicht sollte ich mit einem aufrichtigen „Es tut mir leid“ anfangen, falls ich dir damit seelische Schmerzen bereitet habe. Das war nicht meine Intention. Das Ziel war und ist auch nicht irgendetwas an eurer Beziehung zu ändern. Dass er dich von ganzem Herzen liebt und du seine Traumfrau bist, daran hat er nie Zweifel gelassen. Das war auch für mich immer außer Frage gestanden. Aber ja, er und ich, wir mögen uns. Kann man das aushalten? Für mich ist das gar nicht so abwegig, da ich an polyamore Beziehungen glaube. Daran, dass man für mehr als einen Menschen Gefühle haben kann.

Ich hatte aus der Tatsache, dass ihr ein Joyprofil habt erst mal den falschen Schluss gezogen, dass ihr euch sexuell Freiheiten gönnt und war dann erstaunt, als mir klar wurde, dass das nicht so war bisher. Man soll nicht von sich auf andere schließen, ich weiß. Ihr seid D/s-mäßig unterwegs. Nicht polyamor. Und ja ich habe schon auch darunter gelitten, dass ich da in was Heimliches geraten bin. Ich bin erleichtert, dass du es weißt. Ehrlich erleichtert. Erleichtert, dass du ihn zur Rede gestellt hast. Dass ihr wohl ein gutes Gespräch hattet. Euch ausgesprochen habt. Etwa zur selben Zeit, als ich den Eintrag gestern geschrieben habe.

Nachdem ihr ein gemeinsames Profil auf Joy habt, ist es nicht sehr verwunderlich, dass du mein Blog gefunden kennst, dass du erkannt hast, wer er ist. Dass ich mich einer Hilfskonstruktion bedient habe, um über ihn zu schreiben können. Es war echt schwierig für mich abzuwägen, schreibe ich darüber oder nicht. Wenn er küsst lässt es einen nicht kalt. Er weiß, was er tut. Weiß, wie er eine Frau anfassen muss. Man kann mit ihm lachen, reden, verrückte Dinge tun. Das wirst unendlich viel besser wissen, als ich. Aber es hat mich nicht kalt gelassen. Es war in meinem Kopf, er ist da herum gegeistert. Ich schreibe in meinem Blog mir immer die Dinge aus dem Kopf, die darin herumgeistern. Dadurch, dass wir Kollegen sind, sehen wir uns oft. Er ist immer präsent. Lässt sich nicht verdrängen.

Andererseits habe ich aber auch den Vorsatz nie eine Beziehung zu gefährden. Das war bisher immer mein mir selbst gegebenes Gesetz. Das habe ich insofern verkackt, weil du Bescheid weißt. Darüber ärgere ich mich. Aber es ändert nichts daran, dass ich nichts an eurer Beziehung ändern will. Auch wenn ich ein wenig in ihn verschossen bin.

Wenn du es aushalten kannst, würde ich mich freuen dich kennenzulernen. Wir wären uns früher oder später sowieso mal in einem Club über den Weg gelaufen, vermute ich. Aber eigentlich ist es mit Offenheit viel schöner. Immerhin lag ich mit dem Bauchgefühl richtig, dass eure Beziehung auf einem so tragfähigen Fundament steht, dass euch das nicht komplett aus der Bahn werfen wird. Das ist beneidenswert. Es gibt mir aber auch die Hoffnung, dass es für mich da draußen auch noch einen Mann gibt, der für mich so ist, wie er für dich. Er war auch erleichtert heute.

Keine Ahnung, wohin das mit uns zwei führen wird. So eine Situation hatte ich noch nie. Aber du bist cool. Handhabe es so, wie es für dich passt.

LG Remi

Würde unseren unglaublich guten Fick gegen eine Freundschaft tauschen…

Nur lesen, nicht bedauern, nicht meine Probleme lösen. Es muss nur aus dem Kopf.

Vermutlich bin ich ziemlich verschossen in den Ehrenamtskollegen und eigentlich müsste ich noch so viel nachschreiben, was so alles mit ihm passiert ist. Mal sehen, ob ich das noch hinbekomme. Viele Gedanken in meinen Kopf heute. Bin sehr gequält. Muss mich erleichtern und schreiben. Ich hoffe es gibt am Ende Sinn, was ich zu Papier bringe.

Ich bin auf der Suche nach einer neuen Wohnung, weil ich das Gefühl hatte, dass sich was ändern muss. Bisher ohne Zeitdruck. Bis heute morgen. Da habe ich mitgeteilt bekommen, dass ich mir bis zum Jahresende was Neues suchen soll. Eigentlich nicht schlimm. Aber irgendwie doch. Aus mehrerlei Gründen. Ich wäre lieber gegangen, bevor man mich loswerden will. Das ist aber nur ein kleiner Randaspekt, der mich quält. Ich habe versucht, was zu finden, was nicht so weit weg ist von da, wo ich bisher war. Bisher sehr sehr frustrierend, weil mir klar wird, dass ich vermutlich überhaupt keine Wahl habe, sondern nehmen muss, was ich kriegen kann. Hier hatte ich zumindest noch meinen Ex als Ankerpunkt, mit allem Für und Wider. Jetzt habe ich Zeitdruck und es muss halbwegs schnell gehen. Und zack die mega Blockade im Kopf. Ich habe Angst, dass wenn ich ans andere Ende der Stadt gehe, werde ich komplett vereinsamen. Dann kommt zu dem Faktor, dass mich der Umzug zwingt, endlich was zu tun, was ich lange vor mir herschiebe, nämlich mein Leben zu entrümpeln, auch noch ins kalte Wasser zu springen. Ich hätte gern nur ersteres getan.

Ich habe vor ein paar Jahren einen Blogeintrag über Einsamkeit und keinen besten Freund zu haben geschrieben. Daran hat sich nichts geändert. Kein bester Freund/in da. Ich habe immernoch meine Freunde, die ein Stück weg wohnen. Aber die Treffen sind seltener geworden. Deren Leben haben sich weiterentwickelt mit Familie oder Haus. Bin nicht ganz einsam insofern ich in der Not immer weiß, bei wem ich mich melden kann.

Aber bin doch einsam hier. Ich LIEBE diese Stadt, in der ich bin. Hier ecke ich mit meinem Lebensentwurf nicht an. Ich will auf keinen Fall weg. Bin glücklich im Job. Aber einsam. Ich habe jeden Abend, wenn ich keinen Termin habe, einen Kater, wenn ich aus der Arbeit nach Hause gehe. Ich liebe meine Kollegen. Die Zeit in der Arbeit. Wir lachen viel, ich kann sein wie ich bin (mit all meinem Sexzeugs). Dann gehen alle heim in ihr gefestigtes Leben, in dem Freunde und ein Partner auf sie warten und ich bleibe einsam zurück. Hoffe, dass schnell der nächste Arbeitstag kommt. Und habe dann nach Feierabend wieder einen Einsamkeitskater. Sonst kompensiert sich das mit einem Zweitjob der Zeit bindet und viel Ehrenamt. Aber in der Ferienzeit habe ich auf der einen Seite zum Glück mal weniger Termine, deswegen kann ich schreiben. Aber auf der anderen Seite mehr Zeit in der mir auffällt, wie allein ich bin.

Der Ehrenamtskollege – wir haben zwischenzeitlich eine ziemlich intensive Affäre begonnen. Ich hab mich mal wieder unglücklich verknallt, wobei ich bin mir gar nicht so sicher, ob ich wirklich verknallt bin. Ich denke dauernd an ihn. Er fühlt sich so seelenverwandt an. Verknallt sein in einen vergebenen Mann wäre nicht so das Problem. Da hab ich ja nun in den letzten Jahren ein wenig Expertise angesammelt. Das geht wieder weg. Und ich habe und werde auch dieses Mal keine Beziehung zerstören. Lieber als eine Beziehung hätte ich ihn als guten Freund. Keine Ahnung, ob das ohne Affäre was geworden wäre. Vermutlich ist auch das mit einer Beziehung meist nicht so einfach, wenn da jemand irgendwie dazu kommt. Aber durch die Affäre bin ich die Frau, die er versteckt. Das hat mich noch nie so sehr gequält, wie bei ihm. Vermutlich auch weil die Einschränkungen, die er mir macht größer sind. Ich kann ihm nicht einfach Nachrichten schreiben, so wie den meisten anderen Affären. Nur zu bestimmten Uhrzeiten. Is nix mit einfach einen Freund um Rat fragen. Das quält mich richtig. Ich mag ihn doch einfach als Menschen so sehr. Auch wenn ich eigentlich keinen Kuss, keine Berührung, keinen Fick und keinen Blowjob mit ihm missen möchte, weil sie sensationell gut waren. Aber vielleicht wäre die Nummer mit der Freunschaft dann irgendwie geworden. Jetzt fühlt es sich ein wenig nach Sackgasse an, aus der ich nicht weiß, wie ich rauskommen soll. Mal sehen, was mir als Kompensation einfällt.

Hatte ihn vorhin, als mich viele Gedanken gequält hatten, angeschrieben und gefragt, ob ich ihm schreiben darf. Die Anwort war Nein. Ich weiß, er meint es überhaupt nicht böse. Er kann nur meine Hoffnungen/Erwartungen nicht erfüllen. Das konnte ich auch nicht erwarten.

Jetzt sind die Gedanken fürs erste aus dem Kopf und die Seele fühlt sich ein wenig gereinigt an. Es geht mir besser als vor 800 Wörtern.